Pres­se­mit­tei­lung

2007 / 0020 - 09.02.2007

Wie gesund sind unsere Kinder?

Wie gesund sind unsere Kinder?

„Die Mehrheit unserer Kinder ist gesund und wächst mit entsprechender Fürsorge heran“, so lautet das Fazit von Dr. Birgit Sonntag. Die Expertin aus dem Kinder- und Jugendgesundheitsdienst hat in der Pressekonferenz des Landkreises am 5. Februar 2007 die Ergebnisse der vom Gesundheitsamt durchgeführten Reihenuntersuchungen vorgestellt.

Zu den Aufgaben des Kinder- und Jugendgesundheitsdienstes gehören Reihenuntersuchungen von Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 bis 18 Jahren in Kindertagesstätten, in der Tagespflege und an Schulen.
Vom 1. August 2005 bis zum 31. Juli 2006 wurden 1.803 Kindergartenkinder, 1.543 Schüler an Grundschulen und 1.573 Schulabgänger untersucht, berichtete Birgit Sonntag. Bei den Untersuchungen werden Größe und Gewicht festgehalten, Hör- und Sehproben durchgeführt, die Impfdaten erfasst sowie die geistige, sprachliche, motorische und psychosoziale Entwicklung beurteilt. 16,3 % der 2005 untersuchten Einschüler wiesen Sprach- und Sprechstörungen auf. Betroffen sind 252 Kinder. Sonntag gab zu Bedenken, dass gerade diese Kinder schlechte Startchancen in der Schule haben und verwies als Folge auf die Entstehung von Lese- und Rechtschreibschwächen. 58 Kinder wurden zu einem Arzt überwiesen, der Rest sei bereits in Behandlung. Von den 2,9 % der Einschüler mit Aufmerksamkeitsstörungen waren 33 Jungen und 12 Mädchen auffällig. Birgit Sonntag stellte fest, dass die Kinder in der Regel gut sehen und hören können. Bei rund 90 % der Einschüler sind die Sinnesorgane völlig in Ordnung. Dennoch wies sie darauf hin, dass schwerwiegende Seh- und Hörstörungen rechtzeitig erkannt werden müssen, um erfolgreich therapiert zu werden. Unsere Kinder brauchen mehr Bewegung. 10,8 % (165 Kinder) der ABC-Schützen waren übergewichtig. Für Birgit Sonntag ist dies ein deutliches Achtungszeichen, um verstärkt auf gesunde Lebensweise, gesunde Ernährung und körperliche Bewegung zu achten. Schon im Kita-Alter müsse das Sport- und Spielangebot erweitert werden. Mit dem Impfstand bei Kindern ist die ärztin durchaus zufrieden. Im Ergebnis der Einschuluntersuchungen bestanden für 1.293 Kinder keine Bedenken für einen Schulstart. Für 12,7 % der untersuchten Kinder wurde aus medizinischer Sicht eine Schulrückstellung empfohlen.
Abschließend plädierte die Fachfrau aus dem Kinder- und Gesundheitsdienst für eine enge und rechtzeitige Kooperation aller, die ein gesundes Aufwachsen unserer Kinder beeinflussen können.