"Vom Wasser geprägt: Der Spreewald in Brandenburg und der Bienwald in Rheinland-Pfalz"
„Vom Wasser geprägt:
Der Spreewald in Brandenburg und der Bienwald in Rheinland- Pfalz“
Zwei bedeutende Naturschutzgroßprojekte wollen voneinander lernen
Bundesweit gibt es zur Zeit 26 Naturschutzgroßprojekte, die alle helfen sollen, die Natur großflächiger Gebiete von herausragender überregionaler Bedeutung zu sichern und zu verbessern. Der Bund arbeitet dafür mit den jeweiligen Bundesländern und einem regionalen Projektträger zusammen.
Die Akteure zweier der bedeutendsten Projekte treffen sich vom 23. bis 25.05.2005 zu einem Gedankenaustausch in Lübbenau und werden den Unterspreewald von Schlepzig bis zum Neuendorfer See. bereisen. Beide Projekte sind, was die Höhe der Fördermittel (gut 12 Mio. Euro) und die Größe der Projektkerngebiete (ca. 9000 ha) angeht, durchaus vergleichbar.
Zum Hintergrund: Seit 2001 gibt es in der Region das Gewässerrandstreifenprojekt Spreewald. Ziel: Der Erhalt und die Entwicklung der spreewaldtypischen Lebensräume vor allem vor dem Hintergrund des sich ändernden Wasserhaushaltes.
Seit 2004 ist nun auch das Pfälzer Bienwaldprojekt dabei. Was hat es damit auf sich? In Süddeutschland steht die Sicherung und der Erhalt der größten urständigen Bachauenwäldern im Vordergrund.
Hier wie da werden Impulse aus den Regionen aufgenommen und die Einbindung der Bevölkerung vor Ort ist integraler Bestandteil der Projekte.
Im Spreewald sind bereits anspruchsvolle wasserbauliche Maßnahmen in der konkreten Planung. So wird zum Beispiel das Schiwastromwehr im Unterspreewald noch in diesem Jahr ein Umgehungsgerinne erhalten. Der Biotopverbund wird damit verbessert und den Fischen und anderen wasserlebenden Organismen wieder die Möglichkeit zur Wanderung gegeben.
Weiterhin werden zur Zeit die Planungen für den Bau der Kaatschspree vorangetrieben. Hier wird das Ziel verfolgt mit einem kleinen Nebengerinne zur Hauptspree von Leibsch bis zum Neuendorfer See auch in diesem Gebiet wieder ein Fließgewässer zu entwickeln, das von der Fließgeschwindigkeit her diesen Namen verdient.
In der Pfalz ist man noch nicht ganz so weit und aus diesem Grund haben sich Landräte, Kreistagsabgeordnete, Projektmitarbeiter, Planer und viele weitere Interessierte zu einem Informationsaustausch angemeldet. über 40 Besucher vor allem aus den Kreisen Germersheim und Südliche Weinstraße werden zusammen mit Mitgliedern des örtlichen Projektträgers, des Fachbeirates und Sprechern der Gebietsarbeitsgruppen eine Exkursion zum Thema „Die Wiedergeburt der Kaatschspree“ im Unterspreewald unternehmen.
Landrat Martin Wille als Zweckverbandvorsteher und die Projektmanagerin Christine Kehl freuen sich über das rege Interesse. Nach dem Motto: „Das Rad muss nicht unbedingt zwei mal erfunden werden“ soll das Treffen dazu beitragen, hier im Spreewald - vor allem im Rahmen des großen Moderationsverfahrens - gewonnene Erkenntnisse weiter zu geben.