Verleihung des Verdienstordens der Bundesrepublik an Elfriede Mieth
Verdienstorden an Elfriede Mieth aus Heideblick verliehen
Landrat Martin Wille überreichte stellvertretend für Ministerpräsident Platzeck den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland
In Würdigung der jahrzehntelangen aufopferungsvollen und liebevollen Pflege ihrer Söhne verlieh Bundespräsident Horst Köhler am 15. 12. 2005 den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland an Elfriede Mieth aus Heideblick OT Waltersdorf im Landkreis Dahme-Spreewald.
Am 27. März 2006 hat Landrat Martin Wille den Orden und die Verleihungsurkunde in der Pfarrscheune Langengrassau persönlich an Elfriede Mieth überreicht. Angeregt wurde die Auszeichnung von Inge Lehmann aus Langengrassau.
In der Begründung für die hohe Auszeichnung wurde die beispielhafte Fürsorge von Elfriede Mieth hervorgehoben. Sie wurde1927 in Züllichau im Kreis Schwiebus geboren und wuchs zunächst im Waisenhaus, später in einer Pflegefamilie auf. Durch die Kriegswirren wurde sie von ihren Pflegeeltern getrennt und kam 1946 als Flüchtling nach Gehren (heute Ortsteil der Gemeinde Heideblick) wo sie in der Landwirtschaft half. 1952 kam ihr Sohn Wolfgang schwerstbehindert auf die Welt. Sechs Jahre pflegten die Eltern aufopfernd ihr Kind, dann wurde aufgrund der Schwere der Behinderung eine Heimbetreuung erforderlich.
Der jüngere Sohn Manfred verunglückte im Alter von 14 Jahren als er seinem Vater bei der Waldarbeit half. Er ist seitdem querschnittsgelähmt und auf die Pflege und Unterstützung seiner Eltern angewiesen. Als vor einigen Jahren der Ehemann von Elfriede Mieth starb ist die Last ihrer Verantwortung noch mehr gewachsen.
Obwohl der ältere Bruder durch seine geistige Behinderung seine Mutter und seinen Bruder nicht erkennt, besuchen ihn beide mindestens einmal im Monat. Frau Mieth hat trotz ihres Alters nach dem Tode ihres Mannes die gesetzliche Vertretung ihres geistig schwerstbehinderten Sohnes übernommen. Neben dieser Fürsorge pflegt sie ihren querschnittsgelähmten jüngeren Sohn in ihrem Haushalt.
Trotz dieser großen physischen und psychischen Belastung mache Elfriede Mieth stets einen zufriedenen und frohen Eindruck, heißt es in der Begründung für die Auszeichnung. In ihrer Bescheidenheit und Selbstlosigkeit sei sie nicht nur eine beispielgebende, liebevolle Mutter, sondern auch eine herausragende Persönlichkeit, die von ihren Mitmenschen sehr geschätzt werde.