Pres­se­mit­tei­lung

2015 / 0337 - 17.11.2015

Stand der Sicherung der ehemaligen Deponie Großziethen

Die größte Altablagerungsfläche im Land Brandenburg ist zu 80 Prozent fertig
 
Bereits mehrfach in den vergangenen Jahren berichtete das Umweltamt über die Bauarbeiten zur Sicherung und Rekultivierung der ehemaligen Deponie in Großziethen. Sie  stellt aufgrund ihrer Ausdehnung von fast 50 Hektar die größte zu sichernde Altablagerungsfläche im Land Brandenburg dar. Zu den wichtigsten Sicherungsmaßnahmen gehören die Profilierung, die Oberflächenabdichtung/Rekultivierung und Wasserableitungs-Systeme sowie die Gasfassung und Gasverwertung.
 
Allein in diesem Jahr wurden bis Ende Oktober  insgesamt 684.008 Tonnen mineralische Abfälle auf der Deponie angeliefert.  Damit wurde die selbst gesteckte Zielvorgabe von 500.000 Tonnen/a deutlich überschritten. Von den insgesamt bisher in 2015 angelieferten Massen wurden 665.673 Tonnen unmittelbar zur laufenden Herstellung des Profilierungskörpers verwandt. Die Restmenge von 28.335 Tonnen entfällt auf mineralische Massen, die zur späteren Herstellung der Rekultivierungsschicht und der Wasserableitsysteme verwendet werden sollen und zum Teil bis zum Einbauzeitpunkt vorübergehend auf Halde zwischengelagert werden. 
 
Die Gesamtanlieferung mineralischer Abfälle im Rahmen der Sicherungsbaumaßnahme im Zeitraum 11.10.1997 – 31.10.2015 beträgt 11.395.840 Tonnen und hat damit einen Fertigstellungsgrad von 80 Prozent erreicht. 
 
 
Hintergrundinformationen
 
In Fortführung der seit 2002 laufenden Arbeiten zur Herstellung der gas- und wasserdichten PE-HD-Kunststoffbahnen sowie der darüber angeordneten Unterflur-Flächendrainage wurden bisher in 2015 42.000 m² PE-HD-Kunststoffdichtung und 41.386 m² Flächendrainage verlegt. Insgesamt wurden damit bisher seit 2002 282.316 m² PE-HD-Kunststoffdichtung und 271.154 m² Flächendrainage verlegt. 
 
Die endgültige Altablagerungsoberfläche wird mit einer flächendeckenden Begrünung versehen. Seit Beginn der Arbeiten an der Oberflächenabdichtung im Jahr 2002 wurden bisher rund 284.000 m² Altablagerungsfläche (Fertigstellungsgrad ca. 58%) gemäß Ausführungsplanung vollständig gesichert. Im Rahmen durchgeführter Teilschlussabnahmen für fertig gestellte Teilflächen kamen davon bislang 244.156 m² zur bautechnischen Abnahme. 
 
Das im Altablagerungskörper vorhandene bzw. entstehende Deponiegas wird über Gasbrunnen kontrolliert dem Altablagerungskörper entzogen und einer Abfackel- oder Verwertungsstation zur Stromerzeugung zugeführt. Mit Hilfe der Ende 2013 neu errichteten 12 Gasbrunnen konnte in 2015 dauerhaft die erforderliche Entgasung der Altablagerung Großziethen gewährleistet werden. Das im Kalenderjahr 2015 bisher abgesaugte Deponiegasvolumen betrug 2.088.000 m³.
Die halbjährlich durchgeführten Überprüfungen der Gasfreiheit in der Bodenzone im Übergangsbereich zur Helga-Hahnemann-Siedlung ergaben keine Auffälligkeiten. Der Schutz der Wohnsiedlung konnte durchgehend gewährleistet werden. 
 
Im Kalenderjahr 2015 verlief der Betrieb der BHKW-Anlagen weitgehend störungsfrei. Die erreichten Betriebszeiten der Gasverstromung stellen sehr gute bis extreme Spitzenwerte für Deponiegasanlagen dar und unterstreichen die inzwischen erreichte Kompetenz aller Beteiligten bei der Betriebsführung der Gasverwertungsanlage. 
 
Das laufende Grundwasser-Monitoring-Programm zur Überwachung des Grundwassers unterhalb und im Umfeld der Altablagerung wird planmäßig mit halbjährlichen Messungen in 2015 fortgeführt. In Zusammenarbeit mit dem Lehrstuhl Environmental Informatics an der BTU Cottbus-Senftenberg wird das Studienprojekt zur Überwachung des Grundwasserpfades der Altablagerung Großziethen weiter fortgeführt.