Pres­se­mit­tei­lung

2004 / 0135 - 20.12.2004

Neujahrsgrußwort von Landrat Martin Wille

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

Wieder liegt ein Jahr hinter uns. Wir schauen zurück und fragen uns, was kommen mag.
Zuerst denkt wohl jeder an das, was sich in seinem privaten Umfeld ereignet hat. Darüber hinaus schauen wir alle aber auch auf das öffentliche und politische Geschehen.
Dauerthemen wie Hartz IV, Praxisgebühr, Altersabsicherung, demografischer Wandel, Kinderarmut, bedenkliche Pisa-Noten und Globalisierung bewegen unentwegt die Gemüter.
Ich weiß, dass sich viele von ihnen um die Zukunft ihrer Kinder sorgen, um den Arbeitsplatz bangen oder mit Einschränkungen leben müssen. Ich kenne aber auch so manchen, der die Chance ergriffen hat, eine Existenz zu gründen oder der es geschafft hat, den gewünschten Ausbildungsplatz zu erhalten und ich sehe erfreulicherweise volle Parkplätze vor dem A10-Center.
Es ist keine Frage, dass die Debatte um tiefgreifende Veränderungen in unserem Land weitergehen wird und muss. Wir alle sind davon betroffen, ich denke da nur an die konkreten Sparpläne der Landesregierung. Aber mit Blick auf kommende Generationen führt eben kein Weg an Haushaltsdisziplin und Schuldenabbau vorbei.
Ich bin sicher, dass wir allen Grund für Zuversicht und Optimismus haben.
Trotz Sparkurs hat sich wieder so manches bewegt in unserem Landkreis.
Mit Flexibilität, Kreativität und Hartnäckigkeit ist es gelungen, wichtige Projekte für die Entwicklung von Wirtschaft und Tourismus auf den Weg zu bringen.
Das Topereignis war die erst kürzlich gefeierte Eröffnung von Tropical Islands. Dank einer Privatinvestition von 70 Millionen EUR und der schnellen, kompetenten Arbeit von Kreis- und Landesbehörden entstand in einer Rekordbauzeit von nur 8 Monaten ein exklusiver Touristenmagnet in unserem Landkreis, der ca. 500 neue Arbeitsplätze geschaffen hat.
Ich bin froh, dass aus der CargoLifterniederlage doch noch ein viel versprechender Erfolg wurde, von dem der Kreis und die Region nur profitieren können.
Mit dem Planfeststellungsbeschluss und der gerade abgeschlossenen Umsiedlung von Diepensee sind wir bei unserem größten Infrastrukturprojekt, dem Bau des Flughafens Berlin Brandenburg International, einen großen Schritt vorangekommen. Wir brauchen den BBI, um Investitionen und Wachstum im Kreis zu sichern. Aber zum Beispiel auch die Auszeichnung des Unternehmens Landkostei aus Bestensee mit dem MittelstandsOSKAR 2004 ist für mich ein Signal für wirtschaftlichen Fortschritt. Den erhoffe ich mir künftig auch für den ländlichen Raum. Seit September steht nun endlich fest, dass wir im Rahmen des Gewässerrandstreifenprojektes 10.9 Millionen EUR in den Spreewald investieren werden.
Etwas mehr Schwung kam im vergangenen Jahr wieder in den Tourismus.
Die Tendenz der Gästezahl ist leicht steigend. Nicht nur der riesige Tropical Islands Dome in Brand sondern auch der kleine einzigartige Weidendom in Schlepzig, der Spreewald-Marathon, die 1000-Jahr-Feiern der Spreewalddörfer und der wiedereröffnete Westflügel der Kavalierhäuser in Königs Wusterhausen lockten viele Besucher an.
Neue, zeitgemäße Strategien zur gemeinsamen kreisübergreifenden Vermarktung mehrerer Reiseregionen sollen künftig den Tourismus noch mehr beleben. Er ist ein wesentlicher Wirtschaftsfaktor in unserem Landkreis.
Die kreisliche Infrastruktur verbessert sich in jedem Jahr ein Stückchen mehr. Mit fast
4,2 Millionen EUR wurden Investitionsmaßnahmen in unseren Städten und Gemeinden gefördert. Ein gutes Stück vorangekommen sind wir im Straßen-, Brücken- und Radwegebau.
Am Achenbach-Krankenhaus in Königs Wusterhausen und in der Spreewaldklinik in Lübben gehen die Modernisierungsarbeiten sichtbar voran. Erst im Dezember wurden in beiden Häusern Richtfeste für die jeweiligen 2. Bauabschnitte gefeiert.
Nach wie vor steht das Thema Bildung im Zentrum unserer Aufmerksamkeit. Immer unsere finanziellen Möglichkeiten vor Augen, strebt der Kreis bestmögliche Standards in Schulen und Kindereinrichtungen an. Ich denke, dass die neue Regierungskoalition mit der Einführung der Oberschulen ein klares und übersichtliches Schulsystem für die Jahrgangsstufen 7 bis 10 definiert hat und damit die Voraussetzungen für qualitativ hochwertigen Unterricht schafft.
Dennoch möchte ich betonen, dass gerade die Qualität an Schulen und Kitas sehr vom persönlichen Einsatz und von der Motivation der Lehrer und Erzieher abhängt.

Unsere Gesellschaft funktioniert durch Flexibilität, Wagnis und Effizienz, aber sie lebt von Solidarität, Engagement und Toleranz.
Deshalb werden wir ältere, Schwache und Benachteiligte stets in unsere Mitte nehmen und versuchen, ihre Lebensbedingungen zu erleichtern und sei es durch einen Aufzug am Verwaltungsgebäude in Königs Wusterhausen oder durch gut lesbare Fahrpläne der RVS.

An dieser Stelle möchte ich mich bei den vielen Vereinen, Freiwilligen Feuerwehren, Bürgerinitiativen und Selbsthilfegruppen für die tagtäglichen ehrenamtlichen Leistungen bedanken. Sie bringen Vertrauen und Wärme in unser Leben. Auf ihr Engagement und auf ihre Erfahrungen können wir nicht verzichten.

Lassen Sie uns mit Optimismus ins neue Jahr gehen.

Ich wünsche Ihnen, Ihrer Familie und Ihren Freunden für das Jahr 2005 viel Gesundheit, Glück und Erfolg.


Ihr Martin Wille