Pres­se­mit­tei­lung

2007 / 0183 - 02.11.2007

Landkreis unterstützt Wiederaufbau nach Tsunami auch weiterhin

Landkreis unterstützt Wiederaufbau nach dem Tsunami auch weiterhin


Der Tsunami vom 26.12.2004 sorgte in den Küstenländern des Indischen Ozeans für die größte Naturkatastrophe in der jüngeren Geschichte der Menschheit. Über 220.000 Menschen – ein Drittel von ihnen Kinder - verloren dabei ihr Leben (und damit mehr als der Landkreis Dahme-Spreewald Einwohner hat), über eine Million Häuser wurden zerstört und mehr als fünf Millionen Menschen hatten keinen Zugang mehr zu sauberen Trinkwasser, Strom oder Gesundheitsdiensten.

Der Kreistag beschloss in seiner Sitzung am 16.02.2005 einstimmig, den Wiederaufbau-Fonds des Kinderhilfswerks PLAN-International in den Jahren 2005 – 2008 mit jeweils 20.000 Euro pro Jahr zu unterstützen. Mit dieser schnellen und unbürokratischen Hilfe fasste der Kreistag bewusst auch einen Beschluss für die Zukunft in dem Bewusstsein, dass mit nachlassender Medienberichterstattung die finanziellen Hilfen für diese Region rückläufig sein werden. Insgesamt sind somit bisher 60.000 Euro aus dem Landkreis in die Hilfsprojekte geflossen.

Was konnte mit der Hilfe aus Dahme-Spreewald bisher erreicht werden?

Plan führte zunächst Soforthilfemaßnahmen in den betroffenen Regionen durch. Der Schwerpunkt der Arbeit lag auf dem langfristigen Wiederaufbau. Dabei wurden die betroffenen Menschen in die Planung und Durchführung aller Aktivitäten einbezogen. Besondere Bedeutung lag bei der Hilfe für Kinder unter fünf Jahren und ihren Müttern, Menschen ohne Unterkunft sowie Familien, deren Ernährer gestorben ist. Waisen wurden in Pflegefamilien untergebracht, Kinder so früh wie möglich wieder eine Rückkehr in die Schule ermöglicht, Familien erhielten Beratung und Unterstützung bei der Wiederaufnahme von Arbeit wobei Kinder vor Missbrauch, Ausbeutung und Kinderarbeit geschützt wurden.

Die Gelder aus dem Landkreis fließen insbesondere in die Region Galle im Süden Sri Lankas. Hier starben schätzungsweise 3.700 Menschen und 53.440 Menschen wurden obdachlos. Plan unterstützt hier 109 Familien, deren Häuser zerstört wurden. In Fortbildungen erfuhren die Familienmitglieder mehr über Bautechniken und Qualitätskontrollen der Baumaterialien. Die neuen Unterkünfte entsprechen auch den Wünschen der Kinder und haben z.B. separate Schlaf- und Waschräume. In den Streusiedlungen Hikkaduwa und Habaraduwa konnten Plan und seine Partner bis zum jetzigen Zeitpunkt 52 Häuser fertig stellen. Bis Ende Januar 2008 sollen die restlichen Häuser errichtet werden. 83% der Spendengelder wurden insgesamt für den Häuserbau verwendet. Mit den restlichen Geldern sollen Abwasserkanäle renoviert oder neu angelegt und Schutzdämme gebaut werden. Hiervon werden etwa 200 Familien profitieren.

Hintergrund: Plan ist eine 1937 gegründete internationale Kinderhilfsorganisation, die in Entwicklungsländern arbeitet und sich für Kinderrechte stark macht. Kinder stehen im Mittelpunkt der Programmarbeit, die in erster Linie über Patenschaften finanziert wird, mit dem Ziel, die Mädchen und Jungen zu stärken und über langfristige Programme und Projekte ihr Lebensumfeld zu verbessern. Zz. werden weltweit 1,3 Millionen Kinderpatenschaften betreut, davon 245.000 durch Plan-Deutschland. In Sri Lanka hat Plan in Abstimmung mit der Landesregierung eine Führungsrolle beim Wiederaufbau übernommen. Die Organisation ist dort seit 1996 vor Ort aktiv und betreut 20.000 Patenschaften. Dem Kuratorium gehören z.B. der erste deutsche Entwicklungshilfeminister und Bundespräsident Walter Scheel, Dr. Peter Scholl-Latour und Ulrich Wickert an. Das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen hat Plan International Deutschland e. V. das DZI Spenden-Siegel zuerkannt. Es steht für geprüfte Transparenz und Wirtschaftlichkeit im Spendenwesen. Mehr Infos unter www.plan-deutschland.de .