Pres­se­mit­tei­lung

2005 / 0210 - 20.12.2005

Kreiswettbewerb "Unser Dorf hat Zukunft"

Straupitz ist Gewinner des Wettbewerbs „Unser Dorf hat Zukunft“
Diesmal hat die Gemeinde Straupitz das Rennen im Kreiswettbewerb „Unser Dorf hat Zukunft“ gemacht. Am 8. Dezember 2005 zeichnete Landrat Martin Wille die Wettbewerbssieger in der Lübbener Gaststätte „Spreeblick“ aus. Den zweiten Platz belegte Luckau-Paserin. Platz 3 ging an den Ortsteil Schönwalde.

Schirmherr Martin Wille wies auf die inhaltliche Veränderung des Wettbewerbs hin, der unter dem Motto „Unser Dorf hat Zukunft“ stand. Bei diesem 5. Kreiswettbewerb ging es nicht nur um das schönste, sondern vor allem um das aktivste Dorf. Erst die Aktivitäten der Bürger und Vereine würden in ihrer Gesamtheit zu einem schönen und gepflegten Dorfbild führen, meinte Wille. Wichtig sei es vor allem, das Dorf nachhaltig attraktiv zu gestalten, um damit der Abwanderungstendenz entgegenzuwirken. Wille lobte insbesondere die Aktivitäten, die mit großem Engagement, auch ohne Einsatz bedeutender Fördermittel in den Gemeinden zur Entwicklung und Verbesserung der Lebensqualität beitragen. Er bedauerte die immer geringer werdende Beteiligung am Dorfwettbewerb. 1999 stellten sich 12 Gemeinden den Bewertungskriterien. 2003 reduzierte sich die Teilnehmerzahl auf 6. In diesem Jahr folgten nur noch 5 Orte dem Aufruf.
Dazu gehörten die Gemeinde Krausnick/Groß Wasserburg, die Gemeinde Schönwald mit dem Ortsteil Schönwalde aus dem Amt „Unterspreewald“, die Stadt Luckau mit dem Ortsteil Paserin, die Gemeinde Straupitz aus dem Amt „Lieberose/Oberspreewald“ und die Gemeinde Heidesee mit dem Ortsteil Gräbendorf.
Teilnehmen konnten alle Orte bzw. Ortsteile, die maximal 3000 Einwohner zählen, eine örtliche Abgeschlossenheit und dörflichen Charakter erkennen lassen.
Die Wettbewerbskommission setzte sich in bewährter Weise aus Vertretern verschiedener Fachämter der Kreisverwaltung sowie des Landesamtes für Verbraucherschutz, Landwirtschaft und Flurneuordnung zusammen.
Organisator Manfred Schuhmann sprach von schwierigen Diskussionen in der Jury, da alle Dörfer nach den Bewertungskriterien eng beieinander lagen. Dies unterstrich auch Jury-Vorsitzender Bernd Kirchhof. „Wenn die Dörfer sterben, stirbt auch das Land“, sagte er und begründete damit das neue, auf die Zukunft gerichtete Motto. Bei der Präsentation der Orte bewertete die Jury vor allem Entwicklungskonzepte, das soziale und kulturelle Leben sowie die Landschafts- und Baugestaltung. In allen Dörfern sei viel geschehen, meinte Kirchhof. Feuerwehren und Sportvereine sind Hauptakteure. Dorffeste, Kirmes, Zempern und Rentnerweihnachtsfeiern bringen Leben ins Dorf. Immer mehr binden sich Jugend- und Seniorenklubs sowie Kirchengemeinden in die Aktivitäten ein.
Siegergemeinde wurde in diesem Jahr Straupitz. Die Gemeinschaft des Ortes hat sich gut präsentiert, nicht nur der Bürgermeister als Einzelkämpfer. Auffällig sei der aufwändig und liebevoll rekonstruierte Kornspeicher, der sich in das Gemeindeensemble zwischen Schinkelkirche und Schloss hervorragend einfügt. Mit dem neu gestalteten Marktplatz sei ein weiterer touristischer Anziehungspunkt entstanden.
Platz zwei ging an die Stadt Luckau mit dem Ortsteil Paserin. Paserin habe bei der Präsentation den Vorteil eines kleinen abgeschlossenen Runddorfes eindrucksvoll genutzt. Das Pferdetheater „ARDAWEN“ und der Reiterhof Stirnal haben bereits über die Ortsgrenzen hinaus Interesse erweckt.
Den dritten Platz hat die Jury dem Ortstein Schönwalde in der Gemeinde Schönwald zuerkannt. Die Gewinner erhielten jeweils 1000 EUR.
Krausnick/Groß Wasserburg und Gräbendorf wurden mit je 100 EUR für ihre Teilnahme prämiert. In Gräbendorf hätte sich die Kommission gewünscht, das bekannte „Haus des Waldes“ mit in die Präsentation einzubeziehen.
Landrat Wille betonte, dass sich niemand als Verlierer fühlen solle. Allein die Tatsache, dass man sich mit anderen Orten misst, sei ein lebendiger Ausdruck von Engagement und Entwicklung.
Für Straupitz gab es noch ein zusätzliches Bonbon, nämlich eine als Schweinegruppe gestaltete Sitzbank. Der Künstler Harald Müller hatte mit diesem Projekt einen parallel laufenden Kunstwettbewerb gewonnen und dafür ein Preisgeld in Höhe von 2000 EUR erhalten.
Der Dorfwettbewerb ist ein Stück gelebte Demokratie und hat gezeigt, dass die Orte inzwischen ihr eigenes Profil gefunden haben.