Pres­se­mit­tei­lung

2005 / 0042 - 14.03.2005

Kreispräventionsrat stellt Kinder- und Jugendschutz in den Mittelpunkt


Am 10. März 2005 traf sich unter Leitung von Landrat Martin Wille der Präventionsrat des Landkreises erneut zu einer Beratung im Landratsamt in Lübben.
Das Gremium diskutierte präventive Maßnahmen zur Sicherung des Kindes –und Jugendschutzes sowie erste überlegungen zur Intensivierung der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Ordnungsbehörden. Informiert wurde außerdem über die jüngste Kriminalstatistik im Schutzbereich LDS und über die Resonanz des Truckerstammtisches in Niederlehme.

Zunächst gaben Carsten Saß, Beigeordneter für Bildung und Soziales im Kreis, und Jugendamtsleiterin Irene Richter eine kurze Auswertung der Fachtagung “Sicherung des Kindesschutzes – eine Verpflichtung, die alle angeht“. Das Fachgespräch fand am 19. Januar 2005 auf Initiative des Landkreises Dahme-Spreewald in Lübben statt.
In sechs Arbeitsgruppen haben Erzieher, Familienrichter, Kinder- und Jugendmediziner, Sozialarbeiter und Vertreter der Polizei über Verantwortung und Handlungsweisen bei Kindesmisshandlungen, Vernachlässigungen und Entwicklungsstörungen diskutiert. Im Ergebnis wurde festgestellt, dass es weitreichende Netzwerke zwischen Kinder- und Bildungseinrichtungen und den Behörden geben müsse. Nach Ansicht von Saß müsse der Informationsaustausch zwischen den Beteiligten unbedingt intensiviert werden. Auch Richter bestätigte, dass „wir alle noch zu wenig voneinander wissen“. Als Grundlage für direktes praktisches Handeln soll schnellstens ein Katalog erarbeitet werden, der die entsprechenden Institutionen mit Ansprechpartnern und Zuständigkeiten aufführt. In zwei regionalen Arbeitskreisen werden die Themen Rollenklarheit, Verfahrensweisen und Vernetzung verdichtet.
Noch enger zusammenarbeiten wollen künftig Polizei und örtliche Ordnungsämter. Im Focus stehen verstärkt die Einhaltung des Jugendschutzgesetzes, die Verfolgung von Grafitty-Sprayern und auffällige Treffpunkte von Jugendlichen.
Polizeihauptkommissar Heiko Juschkat informierte über die Resonanz des seit April 2002 durchgeführten Truckerstammtisches in Niederlehme.
Seitdem treffen sich an jedem ersten Mittwoch im Monat Brummifahrer, Polizisten und Unternehmer im Mercedes-Benz Truck-Store in Niederlehme. Ziel sei es, vor allem die Verkehrsteilnehmer für Gefahren auf der Autobahn zu sensibilisieren und Verhaltensveränderungen zu bewirken, sagte Juschkat. Den Fahrern werden konkrete Informationsangebote unterbreitet, zum Beispiel zu möglichen zivil- und strafrechtlichen Auswirkungen bei LKW-Unfällen oder zu den Wirkungen von Medikamenten im Straßenverkehr. Juschkat ist mit der bisherigen Resonanz zufrieden. Bisher habe es 34 Stammtischtermine mit insgesamt 616 Teilnehmern gegeben. Die Zahl der Verkehrsunfälle mit LKW-Beteiligung auf Autobahnen sei von 635 im Jahr 2001 auf 478 im Jahr 2004 gesunken.
Zustimmung erteilte der Kreispräventionsrat dem Vorschlag des Kreisjugendamtes, einen Flyer zum Thema „Keinen Fußbreit dem Rechtsextremismus im LDS“ herauszugeben.
Wie agieren Rechtsextremisten im LDS? Was sind Erkennungsmerkmale für rechtsextreme Orientierungen oder Szene-Kontakte Jugendlicher? Wie können Eltern, Pädagogen, Bürger und Kommunalpolitiker darauf reagieren? Wichtige Fragen, die kurz, aktuell und greifbar beantwortet werden. Das Informationsblatt ist gerade in Arbeit und soll in den nächsten Wochen erscheinen.