Kampf gegen illegale Müllentsorgung
Kampf gegen illegale Müllentsorgung
Landkreis beseitigt ein langwieriges Müllproblem im ehemaligen Grenzstreifen in Waßmannsdorf (Gemeinde Schönefeld)
In der Gemeinde Schönefeld, an der Grenze zu Berlin-Rudow, wurde Ende der 90er Jahre am Grenzweg (Mauerradweg) zwischen Rudower Straße und Rudower Chaussee auf einem Grundstück ohne Wissen des Eigentümers illegal eine Abfallbehandlungsanlage errichtet. über mehrere Jahre betrieb ein Konsortium aus verschiedenen, bereits einschlägig bekannten und insolventen, ehemaligen Abfallentsorgungsfirmen diese illegale Anlage.
Nach Schließung der Anlage durch das Umweltamt des Landkreises Dahme-Spreewald Anfang des Jahres 2000 lagerten auf dem Gelände in ca. 135 Containern und in loser Form noch eine Vielzahl von Abfällen, überwiegend Baumischabfälle, aber auch besonders überwachungsbedürftige Abfallarten, wie teerhaltige Dachpappen oder asbesthaltige Baustoffe. Im Boden waren bereichsweise bis zwei Meter Tiefe Bauschutt verkippt worden.
In der Folgezeit wurde seitens des Umweltamtes behördenübergreifend, unter Einbeziehung der Staatsanwaltschaft, versucht, den Verursacher des Müllskandals zur Beräumung und Entsorgung der Abfälle zu verpflichten. Auch die Mitwirkung des Grundstückseigners, der Gemeinnützigen Siedlungs- und Wohnungsbaugesellschaft mbH Berlin (GSW) erbrachte allerdings kein positives Resultat. Daher musste die GSW als Grundstückseigentümer die Entsorgung und Wiederherstellung des Geländes auf ihre Kosten veranlassen.
Mit den Entsorgungsleistungen und Erdarbeiten wurde die Firma Kummer Erd- und Tiefbau GmbH, Berlin und Waßmannsdorf, beauftragt. Die überwachung der ordnungsgemäßen Entsorgung und der Geländearbeiten übernahm das Ingenieurbüro TERRUM PartG, Berlin, die Gesamtüberwachung das Umweltamt des Landkreises.
Die Arbeiten dauerten von Anfang August bis Ende November 2005. In dieser Zeit wurden insgesamt rund 6.600 Tonnen Abfälle ordnungsgemäß entsorgt, überwiegend Baumischabfälle, Bauschutt und Bodenaushub. Mit ca. 10.000 Tonnen Füllsand wurde das Gelände anschließend wieder hergerichtet und ist nun wieder altlastenfrei. Dabei wurde der sich zwischenzeitlich entlang der Grundstücksgrenzen gebildete Busch- und Baumbestand vollständig erhalten und somit ein zusätzlicher Beitrag zur Erhaltung einer gesunden Umwelt geleistet. Die Kosten für die Maßnahme beliefen sich insgesamt auf 430.000 Euro.
Nur durch großes und langjähriges Engagement des Umweltamtes des Landkreises ist es letztendlich gelungen, die Beseitigung der Umweltgefahr zu realisieren. Ein Wermutstropfen bleibt jedoch: Die Verursacher des Skandals wurden bis zum heutigen Tag immer noch nicht bestraft.