Pres­se­mit­tei­lung

2009 / 0100 - 06.05.2009

Grundstücksmarktbericht 2008 für den Landkreis Dahme-Spreewald

Der Grundstücksmarktbericht 2008 des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald liegt vor.

Die Kauffallzahlen am Grundstücksmarkt des Landkreises Dahme-Spreewald nahmen im Jahr 2008 verglichen mit dem Vorjahreszeitraum um ca. 8 % ab. Die meisten Kauffälle wurden in Königs Wusterhausen (474), Schönefeld (216) und Heidesee (203) verzeichnet. Die geringsten Kaufbewegungen wiesen Eichwalde (53), Wildau (89) und Heideblick (93) auf.

1. Halbjahr (2006 - 2007 - 2008)
Anzahl der Verträge 2.602; 3.008; 2.779
Veränderungen zum Vorjahr -10 %; +16%; -8%
Geld in Mio. € 248; 245; 249
Veränderungen zum Vorjahr +10 %; -1%; +2%

Der Geldumsatz stieg dem gegenüber aber mit einem Zuwachs von ca. 2 % an. Dafür sorgten nicht zuletzt einzelne umsatzstarke Markttransaktionen. Im brandenburgischen Landesmittel ging der Geldumsatz dagegen deutlich um
23 % zurück. Der Landkreis Dahme-Spreewald war einer der wenigen Standorte mit nahezu konstantem Umsatz. Der Grundstücksmarkt im Landkreis Dahme-Spreewald liefert dennoch ein Spiegelbild der derzeitigen Situation des Immobilienmarktes im Großraum Berlin-Brandenburg. Direkte Auswirkungen der internationalen Finanz- und Immobilienkrise waren auf dem lokalen Markt nur verhalten abzubilden. Die Finanzierungsmöglichkeiten für eigen genutzte Wohnimmobilien, die den lokalen Immobilienmarkt seit Jahren dominieren, sind bei gesicherter Eigenkapitaldecke weiterhin vorhanden. Kapitalintensivere investive Vorhaben, die in der Regel tief greifende Kreditierung verlangen, finden am Grundstücksmarkt derzeit nur noch an sorgfältig ausgewählten, bevorzugten Standorten statt. So waren baureife Wohnbauflächen und bebaute Grundstücke für den individuellen Wohnbedarf nicht weniger gefragt als im Vorjahr.
Die größten Geldumsätze gab es in so fern nachvollziehbar in Schönefeld (83 Mio €), Königs Wusterhausen (45 Mio €) sowie Zeuthen mit 36 Mio €. Den geringsten Geldumsatz verzeichnen Heideblick (1 Mio €), Märkische Heide (2 Mio €) und Unterspreewald und Golßener Land mit je ca. 3 Mio €. Auf den engeren Verflechtungsraum im Norden des Landkreise entfallen dabei 83 % des Geldumsatzes von insgesamt ca. 249 Millionen €.
Bei unvermindertem Angebotsüberhang besteht an einzelnen Standorten weiter schwacher Druck auf das dort leicht nachgebende Preisniveau; ansonsten zeigt sich der Grundstücksmarkt bei rückläufigem Marktgeschehen aber preisstabil.
Die Grundstückswertentwicklung im Zusammenhang mit dem inzwischen im Ausbau fortschreitenden Flughafen Berlin-Bran¬den¬burg International BBI in Schönefeld verzeichnete im Jahr 2008 keine signifikante von der allgemeinen konjunkturellen Wertentwicklung abgekoppelte Tendenz in den vom Ausbau und seinen prognostizierten Folgen betroffenen Gemeinden. Der Baufortschritt hat zu einer Belebung nicht nur des Gewerbeflächenmarktes im Umfeld des BBI geführt, so dass die Bodenrichtwerte in Schönefeld anstiegen.
Der landwirtschaftliche Bodenmarkt reagierte mit deutlichen Preissteigerungen auf veränderte Hausforderungen und Chancen der Agrarmärkte sowie den gewachsenen Bedarf an Biomasse für die Energiegewinnung. Signifikante Erkenntnisse zur weiteren langfristigen Entwicklung der landwirtschaftlichen Bodenpreise lassen sich daraus noch nicht ableiten. Tendenziell führt die bemerkbare Angebotsverknappung landwirtschaftlicher Grundstücke zu deutlich reduzierten Flächenumsätzen. Die Bodenrichtwerte für Acker- (0,19 bis 0,40 €/m²) und Grünlandflächen (0,19 bis 0,33 €/m²) stiegen durchgreifend kreisweit an (jeweils im Mittel um +17 %), forstwirtschaftliche Bodenwerte (0,15 bis 0,20 €/m²) reagierten dagegen uneinheitlich.
Der Grundstücksmarktbericht kann gegen eine Gebühr von 22,50 € bei der Geschäftsstelle des Gutachterausschusses für Grundstückswerte im Landkreis Dahme-Spreewald, Reutergasse 12, 15907 Lübben (Spreewald) erworben werden. Eine Kurzfassung kann auszugsweise unter
www.gutachterausschuss-bb.de/LDS/pdf/gmb2008_lds.pdf
kostenfrei eingesehen werden.