Engagement für Umwelt gewürdigt
Anlässlich des Weltumwelttages vergaben Landrat Stephan Loge und die Vorsitzende des Kreistages Uta Tölpe am 5. Juni 2008 in der Landstube des Landratsamtes in Lübben den mit 2.600 Euro dotierten Umweltpreis des Landkreises Dahme-Spreewald.
Gewürdigt wurden herausragende ehrenamtliche Leistungen und wissenschaftliche Arbeiten im Umwelt- und Naturschutz und in der Landschaftspflege. Das Preisgeld teilten sich drei Gewinner.
Insgesamt gingen 13 Bewerbungen für den diesjährigen Umweltpreis ein.
Die Themenvielfalt der eingereichten Vorschläge war breit. Sie reichte von Kinderbuchmanuskripten, Artikeln zum Klimawandel über Maßnahmen zum Moorschutz und der Renaturierung von Gewässersystemen bis hin zu regenerativer Energiegewinnung und jahrzehntelangem ehrenamtlichen Engagement für die Umwelt.
Eine Jury aus Fachexperten wählte schließlich die Gewinner aus. „Die Entscheidung war nicht leicht“, sagte Loge. Die eingereichten Ideen waren spannend, kamen von ganz unterschiedlichen Gruppierungen und haben alle dazu beigetragen, den Umweltgedanken im Landkreis zu vertiefen.
Den ersten Preis mit 1.300 Euro erhielt der Imkerverein Königs Wusterhausen, der in diesem Jahr bereits sein 100jähriges Jubiläum begeht.
Im Mittelpunkt des Vereins steht die Bedeutung der Honigbiene für den Umwelt- und Naturschutz. Es ist nachgewiesen, dass der Rückgang der Imkerei und damit einhergehend die Abnahme der Bienenvölker auch zu einem Rückgang der Artenvielfalt in der freien Natur führt. Betroffen sind sowohl Blütenpflanzen als auch Tierarten. Vor allem die Publikationen von Vereinsmitglied Wolfgang Voigt machen darauf aufmerksam, dass maßlose Urbanisierung, zunehmende Umweltverschmutzung, Monokulturen und Genmanipulation den artenreichen Naturhaushalt aus dem Gleichgewicht bringen. Mit verstärkter Werbung für den Imkernachwuchs will der Verein einen Beitrag für die Arterhaltung der Honigbiene leisten.
Mit dem Umweltpreis in Höhe von 800 Euro wurde weiterhin der 80jährige Johannes Belan für die Bewirtschaftung und Pflege des Luckau-Freesdorfer Borchelts ausgezeichnet. Den Vorschlag unterbreitete die Naturparkverwaltung „Niederlausitzer Landrücken“.
Der Luckau – Freesdorfer Borchelt ist eines der bedeutsamsten Denkmale der Geschichte des LDS. Es handelt sich um die größte bekannte Burganlage aus der slawischen Zeit in unserer Region. Johann Belan aus Freesdorf hat dazu beigetragen, dass das Denkmal auch naturschutzfachliche Bedeutung erlangt hat. Er hat zwei Jahrzehnte als Pächter der Grünlandflächen auf dem Burgwall zur Erhöhung der Artenvielfalt beigetragen, in dem er durch Handmahd die blühenden Pflanzen geschont hat. Das sich entwickelnde blühende Wiesengelände lockte dadurch entsprechende Schmetterlinge und Bienen an. Der Borchelt wurde für Touristen zu einem Erlebnis.
Der dritte Preis mit 500 Euro ging auf Vorschlag der Gemeindevertretung Wildau an
Karl-Heinz Wollenberg, Wolfgang Altenburg und Hans-Jürgen Bäcker.
Die drei Naturliebhaber haben viel Freizeit in die Pflege und den Erhalt schützenswerter Bereiche der Gemeinde Wildau investiert, so zum Beispiel im Naturschutzgebiet „Höllengrund/Pulverberg“, im Kurpark Wildau, im Hasenwäldchen inmitten des Neubaugebietes, im Wohnpark „Röthegrund“, im Bereich Tonteiche/Lauseberge, auf dem Trockenrasen hinter der Schwimmhalle Wildau und nicht zuletzt auf den „Wildauer Dahmewiesen“.
Alle Teilnehmer an der diesjährigen Umweltpreisverleihung wurden mit einer Urkunde, einem Wiesenblumenstrauß und einer kleinen Flasche selbst gepresstem Walnussöl geehrt.
Die Walnuss ist der Baum des Jahres 2008.
Bildunterschrift:
LDS-Umweltpreisträger 2008
Johannes Belan, Kreistagsvorsitzende Uta Tölpe, Imker Wolfgang Voigt, Landrat Stephan Loge und die Naturschützer aus Wildau (von links nach rechts)