Pres­se­mit­tei­lung

2018 / 0186 - 08.06.2018

Ein „Löffel“ löffelt die (braune) Suppe aus

"Der Löffel" (Foto: Peter Becker)

Schon auf der Kunstausstellung „Aquamediale 12“ im vergangenen Jahr hatte der überdimensionierte Löffel in der Spree in Lübben für besondere Aufmerksamkeit gesorgt.  Nach einer Restaurierung ist das Werk des Berliner Künstlers Gregor Krampnitz auf Initiative des Radduscher Kunstvereins jetzt an der Radduscher Kahnfahrt aufgestellt worden.

Es steht symbolisch für das „Auslöffeln der Suppe“, denn gerade in Raddusch ist die Ockerbelastung der Spree am größten. Krampnitz provoziert mit seinem Werk die brisante Frage nach der Verhältnismäßigkeit, ein Wort, in dem Verhalten und Mäßigkeit angemahnt werden. Dazu hat er einen überdimensionierten Löffel  aus Stahl installiert, der sich, von Menschenhand geführt, täglich in die begrenzten Ressourcen der Natur frisst. So drückt der Künstler aus, dass die  infolge von Bergbau entstandene hohe Ockerbelastung der Spree  schließlich ein Ergebnis des Energiehungers der Menschen ist.

Sein ursprünglicher Gedanke war es, die Welt wieder aus der Sicht eines unvoreingenommenen Kindes zu zeigen, das gerade die Welt entdeckt.  Der Löffel sollte dabei für einen der ersten Gegenstände stehen, die von Kindern wahrgenommen werden. Im Rahmen der Aquamediale 2017 ergab sich dann eine ganz neue Interpretation, eben die vom  Auslöffeln der vom Menschen gemachten Umweltprobleme.

Gregor Krampitz ist Photo-Stahlkünstler und wurde  mehrfach für seine Arbeiten ausgezeichnet.

Beeindruckt von dem Kunstprojekt, hat der  Radduscher Hotelier Torsten Seidel sich bereiterklärt, die Kosten für die Aufstellung zu übernehmen.

Kurz nach dem Aufstellen des Löffels passierte der erste Kahn das Kunstwerk (Foto: Peter Becker)Kurz nach dem Aufstellen des Löffels passierte der erste Kahn das Kunstwerk (Foto: Peter Becker)