Pres­se­mit­tei­lung

2007 / 0064 - 11.05.2007

Blickfragmente

Blickfragmente – Malerei als Sammlung

Noch bis zum 13. Juni 2007 sind in der Flurgalerie des Landratsamtes in Lübben die Bilder von Marietta Thier zu sehen.

„ Es ist immer der Drang da, zu malen. Die Malerei ist für mich Freiheit“, sagte die seit acht Jahren in Lübben lebende Künstlerin zur Eröffnung ihrer neuen Ausstellung am 24. April in der Landstube des Landratsamtes. Sie gestand auch, dass sie überhaupt nichts gegen Klischees und Kitsch habe und dass Grau ihre Lieblingsfarbe sei. Warum?, weil grau alle anderen Farben erst so richtig zum Strahlen bringe und es einfach ein Genuss sei, auf der Bahnfahrt zwischen Lübben und Berlin den Nebel zu beobachten.
Marietta Thier arbeitet als Kunsterzieherin im Katholischen Gymnasium „Sankt Marien“ in Berlin und ist freischaffende Malerin. Die Suche nach einem geeigneten Atelier führte sie 1999 nach Lübben. Sie verrät, dass sie sich als Grenzgängerin zwischen zwei Welten fühle, zwischen Berlin und Lübben.
Sie studierte an der Hochschule der Künste in Berlin Malerei und war anschließend viele Jahre als freischaffende Künstlerin tätig. Studienaufenthalte führten sie nach New York, Chicago und London. Sie erhielt zahlreiche Arbeitsstipendien. Ihre Ausstellungen waren in Neapel, Palermo, Algeciras, Potsdam und Liesborn zu sehen, zur Zeit also in der Reutergasse in Lübben.
„Es ist schwierig für mich, sich zu entscheiden“, sagt Marietta Thiers. Ihre Bilder entstehen nach einem Gefühl oder einer Stimmung. Dass sie ihre Bilder vorher nicht konzipiere, bestätigte auch Laudator Jürgen Kundke. Die passionierte Sammlerin bewege sich zwischen allen Ebenen. Sie nehme die gefundenen Motive und stelle sie in verschiedene Farbräume. So entwickle sich die Idee zu einem Kunstwerk mit Eigenleben. Man sieht, das Marietta Thier die Kunstgeschichte liebt und sucht. Die Cargolifter-Halle in Brand ist für sie zum Beispiel eine moderne Kathedrale. Um dies auszudrücken, hat sie ein Renaissance-Porträt in das Bild gesetzt.
Sie arbeitet oft nach Fotos, die sie selber schießt oder findet.