Pres­se­mit­tei­lung

2022 / 0123 - 04.05.2022

Blick auf den Stand der Integrationsziele im Landkreis Dahme-Spreewald

Antje Jahn

Die hauptamtliche Migrationsbeauftragte, Antje Jahn, stellte kürzlich den Bericht zum Stand der Integration 2021 vor. Mit diesem Bericht legt die Beauftragte für Migration und Integration vor allem den Fokus auf die steigenden Zuwanderungszahlen im Landkreis Dahme-Spreewald.

Zahlen

Die Zuwanderungszahlen haben sich in den letzten 6 Jahren mehr als verdoppelt. Wobei dies in erster Linie über Drittstaatszuwanderung und EU Zuwanderung erreicht wurde und die kleinste Zuwanderungsgruppe die der Geflüchteten und Asylsuchenden ist.
Die Zuwanderungszahlen des Jahres 2021 teilen sich wie folgt auf:

  • EU-Zuwanderung 38 Prozent,
  • Drittstaatszuwanderung 60 Prozent und
  • Zuwanderung über Flucht und Asyl 2 Prozent.

Mir ist wichtig diese Zahlen deutlich zu machen, da in der Betrachtung der Zuwanderung doch immer der Eindruck entsteht, es wären vorwiegend die Geflüchteten und Asylsuchenden, die hier im Landkreis leben. Dies ist aber nicht der Fall. Wir haben hier sehr viel mehr Menschen aus der EU und aus Drittstaaten, die hier leben und arbeiten“, so Antje Jahn.

Für Maßnahmen zur Integration dieser einzelnen Gruppen gibt es aber ein Ungleichgewicht. Für die Personengruppe Flucht und Asyl gibt es ein gesetzlich vorgeschriebenes Potential an Migrationssozialarbeit mit entsprechenden Beratungs- und Betreuungsangeboten, die vorgehalten werden müssen. Für die anderen beiden Personengruppen gibt es dies nicht.

Am Ende haben alle drei Gruppen der Zugewanderten entsprechende Integrationsbedarfe. Hier muss sich dahingehend etwas ändern, dass Beratungs- und Betreuungsangebote auch für Zugewanderte außerhalb von Flucht und Asyl zur Verfügung stehen. Diese Notwendigkeit wird durch das aktuelle Kriegsgeschehen deutlich. Der Landkreis Dahme-Spreewald setzt gemeinsamen mit seinen Ämtern, Gemeinden und Städten seit Bekanntwerden des Krieges in der Ukraine alle zur Verfügung stehenden Maßnahmen um, die das Ankommen und die Integration von Geflüchteten erleichtern.

Bericht zum Stand der Integration 2021

Kurz-Expertise

Im letzten Jahr hat unter anderem der Landkreis Dahme-Spreewald und Akteure aus dem LDS zusammen mit der Robert-Bosch-Stiftung die Handlungsspielräume der Verwaltungen zu den Beratungsbedarfen betrachtet. Die Ergebnisse wurden Ende April vorgestellt:

Arbeit ist nicht alles. Lokale Integration von EU-Migrant:innen vielfältig gestalten
Die Kurz-Expertise diskutiert die Handlungsspielräume kommunaler Verwaltungen in ländlichen Räumen, den Zugang zu EU‑Migrant:innen zu fördern und ihre Integration zu stärken – über die Einbindung in den lokalen Arbeitsmarkt hinaus. Sie nimmt die Potenziale und Hürden solcher Maßnahmen in den Blick, die auf die individuelle Teilhabe von EU‑Migrant:innen insbesondere aus südosteuropäischen Ländern und auf die Förderung des gesellschaftlichen Zusammenhalts abzielen.

Robert Bosch Stiftung (Hg.) / Johanna Günther
(Forschungsgruppe Migrationspolitik, Universität Hildesheim)

Dankeschön

Unabhängig von den Angeboten des Landkreises zur Unterstützung der Integration Zugewanderter ist und bleibt das ehrenamtliche Engagement vieler Patinnen und Paten im Landkreis einer der wichtigsten Pfeiler für gelingende Integration. Ohne die Unterstützung und Begleitung so vieler im Ehrenamt tätiger Menschen wäre die Integration als gesamtgesellschaftlicher Prozess nicht zu schaffen. Diesem täglichen Einsatz gebührt Respekt und Anerkennung. „Allen Unterstützerinnen und Unterstützern gilt unser Dank für das Geleistete“, sagt Antje Jahn, „so gelingt Integration“.

Ziel für das Jahr 2022

Der wachsenden Vielfalt möchte der Landkreis mit einem erweiterten und bedarfsorientierten Service und einer Willkommenskultur entgegenkommen. Insbesondere soll die soziale Integration von EU-Zuwanderern und Fachkräften mit ihren Familien unterstützt werden. Ziel soll die Einrichtung eines WelcomeCenter im Landkreis sein, welches offen steht für alle Zuwanderungsgruppen und an denen unterschiedlichste Informationen gebündelt werden. Detaillierte Einblicke in Struktur, Handlungsfelder sowie räumliche und personelle Ausstattung sollen durch einen vor Ort-Besuch des Kommunalen Integrationszentrums in Frankfurt/Oder gewonnen werden. In den folgenden Monaten wird geprüft, ob und wie ein solches Vorhaben im Landkreis umzusetzen ist.

Newsletter Migration & Integration

Die Migrationsbeauftragen des Landkreises Dahme-Spreewald, Antje Jahn, gibt quartalsweise einen Newsletter heraus. Den aktuellen Newsletter finden Sie hier.