„Bergfest“ für Deponie in Großziethen
„Bergfest“ für Deponie in Großziethen
Sicherung der Altablagerung Großziethen gehört zu den größten Umweltprojekten in Brandenburg
Seit nunmehr 10 Jahren führt der Landkreis Dahme-Spreewald als Bauherr in Kooperation mit der bauausführenden Firma Hafemeister Erd- und Tiefbau GmbH umfangreiche Bauarbeiten zur Sicherung der früheren Hausmülldeponie am Querweg in Schönefeld, Ortsteil Großziethen durch. Nach Fertigstellung der ersten Hälfte der Bauleistung findet am 14. September 2007 in Anwesenheit von Landrat Martin Wille das feierliche Bergfest statt.
Im Zeitraum 1973-1977 waren auf dem Standort ca. 4,5 Millionen Tonnen Abfälle abgelagert worden, hauptsächlich Hausmüll aus dem ehemaligen West-Berlin.
Dank eines ausgeklügelten, vom beauftragten Planungsbüro COSA entwickelten Konzeptes gelang es, die Finanzierung des rund 30 Millionen Euro teuren Sicherungs-Projektes weitgehend durch Einnahmen aus dem notwendigen Einbau von mineralischen Abfällen zu decken, so dass eine Belastung des Steuerzahlers entfällt. Die Überwachung der Einhaltung der umweltrelevanten Standards bei diesen immensen Sicherungsarbeiten erfolgt durch die Abfallwirtschafts- und Bodenschutzbehörde des Landkreises Dahme-Spreewald.
Am 11.10.1997 war Startschuss für die langfristig angelegten Bauarbeiten, die seit dem planmäßig verlaufen. Die Altablagerung in Großziethen erstreckt sich über 49 Hektar und gehört zu den größten Umweltprojekten in Brandenburg.
Voraussetzung für eine Sicherung der Altablagerung ist die Profilierung der bestehenden Altablagerungsoberfläche zur Herstellung des erforderlichen Gefälles, um die Ableitung des als Oberflächen- und Sickerwasser anfallenden Niederschlagswassers von dem Altablagerungsgelände sicherzustellen. Durch die Ableitung der Niederschlagswassermengen wird einer unerwünschten Verschmutzung des Grundwassers vorgebeugt. In den vergangenen 10 Jahren wurden insgesamt ca. 5 Millionen Tonnen mineralische Abfälle im Rahmen der Sicherungsbaumaßnahme am Deponiestandort Großziethen angeliefert und damit ein Fertigstellungsgrad von ca. 47% erreicht.
Wesentliches Element der Sicherung ist eine Oberflächenabdichtung, welche auf die Oberfläche des zuvor hergestellten Profilierungskörpers aufgebracht wird. Insgesamt wurden seit 2002 bisher 104.000 m² PE-HD-Kunststoffdichtung und 101.000 m² Flächendrainage verlegt.
Ein wichtiges zusätzliches Element der Sicherung und der Gefahrenabwehr ist ein Deponiegasfassungssystem. Das jährlich abgesaugte Deponiegasvolumen betrug rund 2,1 Mio. m³. Im gleichen Zeitraum werden durchschnittlich ca. 4,4 Mio. Kwh elektrische Leistung in das überregionale Stromnetz eingespeist.
In den nächsten Jahren werden die Profilierungsarbeiten nach Maßgabe des Materialanlieferungsaufkommens planmäßig fortgeführt.
Neben den reinen Baumaßnahmen läuft die aktive Entgasung des Deponiekörpers weiter, so dass neben der Gefahrenabwehr auch der ökologisch-wirtschaftliche Grundgedanke zur Verstromung des anfallenden Deponiegases mittels der vorhandenen zwei BHKW-Module zum Tragen kommt.