Pres­se­mit­tei­lung

2009 / 0161 - 30.07.2009

Aus Biomasse wird Kohle

Aus Biomasse wird Kohle

Landrat Stephan Loge und Wirtschaftsdezernent Wolfgang Schmidt besuchten am 29. Juli 2009 die Suncoal Industries GmbH auf dem Hafengelände in Königs Wusterhausen.


Die 2007 gegründete SunCoal Industries GmbH entwickelt Biomasse-zu-Kohle Anlagen im industriellen Maßstab und plant den Verkauf des aus Abfallbiomasse gewonnenen Produkts „SunCoal“ (Sonnenkohle). Das Unternehmen strebt an, weltweiter Technologieführer in der Entwicklung von Biomasse-zu-Kohle Anlagen und in Deutschland Marktführer im Betrieb dieser zu sein. Mit ihrer innovativen Idee, aus Gartenabfällen klimaneutrale Kohle zu produzieren, hat das vierköpfige Gründerteam 2008 den Gründerpreis der Wirtschaftswoche gewonnen, dotiert mit Sachpreisen im Wert von 300.000 €.
Hans-Joachim von Massow, einer der Geschäftsführer, erklärt, dass das Unternehmen mit der neuen Technologie einen positiven Beitrag zum Klimawandel leiste. Es werde nur Biomasse genutzt, die alternativ verrotten würde. Außerdem sei der Verbrennungsprozess CO2-neutral, das heißt, es werde nur das CO2 freigesetzt, das während des Pflanzenwachstums gebunden wurde. Zurzeit werden die Forschungs- und Entwicklungsergebnisse in einer Produktionsanlage auf dem Hafengelände in Königs Wusterhausen getestet. Hier werden Laub, Grünschnitt sowie land-und forstwirtschaftliche Abfälle klimaschonend in Kohle verwandelt.
Der nächste Schritt sei die Realisierung der Industrieanlage. Sie werde voraussichtlich im nächsten Jahr in Betrieb genommen, sagte von Massow. Er betonte: „Unser aktuelles Anliegen sind weitere Mitarbeiter. Wir brauchen Fachkräfte in technischen Berufen wie z.B. Verfahrenstechniker und wir bieten Praktikumsplätze an“. Zurzeit sind neun Mitarbeiter und vier Praktikanten aus verschiedenen Ländern bei Suncoal Industries beschäftigt.
Landrat Stephan Loge sieht für das junge Unternehmen gute Zukunftschancen in der Region. „Mit der kürzlich gegründeten Energieregion Lausitz-Spreewald GmbH gibt es gute Anknüpfungspunkte. Neue Technologien zur effizienteren Nutzung von Ressourcen sind ein wichtiger Schwerpunkt im neuen Netzwerk, das vom Berliner Speckgürtel bis an die sächsische Landsgrenze reicht“, sagte Loge.
Für die anstehende Entscheidung über den Standort der geplanten Industrieanlage sicherte Wirtschaftsdezernent Schmidt die mögliche Unterstützung des Landkreises zu.


Bildunterschrift:
Stephan Loge, Hans-Loachim von Massow und Wolfgang Schmidt (v.l.n.r.) halten die Sonnenkohle in der Hand