Wie ist das Kataster- und Vermessungswesen in der BRD organisiert?
Über die Führung des Liegenschaftskatasters sowie die Arbeit des Gutachterausschusses für Grundstückswerte informierte sich kürzlich eine ukrainische Delegation im Kataster- und Vermessungsamt des Landkreises Dahme-Spreewald in Lübben. Angeführt wurde die Gruppe von Jevgen Berdnikow, dem stellvertretenden Leiter der Staatsagentur für Bodenressourcen in der Ukraine. Er erklärte, dass sich in der Ukraine die gesetzlichen Grundlagen für die Schaffung eines Bodenkatasters an die deutschen Bestimmungen anlehnen. Daher galt das Interesse der Gäste besonders den strukturellen und technischen Bedingungen bei der Führung und dem Nachweis des Eigentums an Grundstücken in der Bundesrepublik Deutschland.
Mit einem Kurzporträt über den Landkreis, der sich im Spannungsfeld der nördlichen Metropolregion zur Hauptstadt Berlin und den ländlich geprägten Gemeinden im Süden entwickelt, stimmte Vizelandrat Carl-Heinz Klinkmüller die Gäste ein.
Anschließend erläuterte Judith Killiches, stellvertretende Leiterin des Kataster- und Vermessungsamtes, rechtliche und organisatorische Zusammenhänge der Eigentumssicherung in der BRD, speziell in Brandenburg. Zahlreiche Fragen zu Vor- und Nachteilen der getrennten Führung von Liegenschaftskataster und Grundbuch, der Erstellung digitaler Nachweise, dem Gutachterausschuss und weiteren Fachaufgaben der Katasterbehörden wurden diskutiert. Das Resümee der Delegation nach vier Stunden Informationsaustausch: die Zeit war viel zu kurz für die Beantwortung aller Fragen. Im Anschluss besuchten die ukrainischen Gäste das benachbarte Amtsgericht und informierte sich über die Führung des Grundbuches.