Von Padden, Nattern, Wölfen und Auerhähnen
Zum sechsten Mal trafen sich am 21.03.2013 Vertreterinnen und Vertreter aus dem ehrenamtlichen Naturschutz, dem Naturschutzbeirat des Kreises, Naturschutzhelferinnen und -helfer, Fachleute von Naturparken und dem Biosphärenreservat Spreewald sowie von der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises zu einem abwechslungsreichen Programm. Vizelandrat Carl-Heinz Klinkmüller begrüßte die Teilnehmer der Fachtagung im Kinder- und Jugenderholungszentrum (KiEZe) am Hölzernen See in Gräbendorf.
Bereits vor dem interessanten Vortragsprogramm hatten die Tagungsgäste Gelegenheit das neue „Haus des Wassers“ in Augenschein zu nehmen. Mit vereinten Kräften der KiEZe Hölzerner See und Frauensee sowie Fördermitteln von der EU und dem Land Brandenburg entstand auf 180 m² eine Erlebnisausstellung rund um das Thema Wasser. Sie zeigt Flora und Fauna der Seen, Moore und Uferlandschaften in Diorahmen und einem Aquarium.
Anschließend führte Britta Herter als Koordinatorin des Umweltbildungsnetzwerkes des Landkreises Dahme-Spreewald durch die vierte Umweltbildungsmesse. Hier wurden vielfältige Angebote für Natur-, Kultur- und Landschaftsführungen sowie zur Umweltbildung präsentiert.
Die anschließende Vortragsreihe eröffnete Markus Bathen vom Naturschutzbund Deutschland. Er stellte die Ergebnisse einer Arbeitsgemeinschaft aus Spremberg vor, die sich ausführlich mit dem Wolf und der Verbreitungsgeschichte dieses Rückkehrers in Europa und Deutschland beschäftigte. Mit seinen Ausführungen wollte er dazu beitragen, die angst vor dem Wolf einzudämmen. Er wies auf den neuen Wolfsmanagementplan des Landes Brandenburg hin, der dafür sorgen soll, dass Mensch und Wolf friedlich nebeneinander auskommen und dass mögliche Konflikte sachkundig behandelt und gelöst werden.
Uwe Lindner vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft erläuterte die Vorbereitungen und die Umsetzungen des mit EU-Mitteln geförderten Pilotprojekts zur Wiederansiedlung des Auerhuhns in der Niederlausitz. Nach der Aussiedlung von schwedischen Tieren im Auerhuhnentwicklungsgebiet Liebenwerdaer Heide im Naturpark Niederlausitzer Heidelandschaft soll 2013 eine weitere Gruppe von Auerhühner aus Schweden in der Rochauer Heide im Naturpark Niederlausitzer Landrücken freigesetzt werden. Grundsätzlich hat sich in der Praxis die sogenannte Translokation von Wildfängen als Erfolg versprechender als das Auswildern gezüchteter Tiere herausgestellt.
Hans Sonnenberg vom Naturpark Dahme-Heideseen gab in seinem Vortrag „Von Padden und Nattern“ einen geschichtlichen Überblick über die Amphibien und Reptilien im nördlichen Teil des Landkreises. Dabei ging er auch auf inzwischen dort verschollene oder womöglich sogar ausgestorbene Arten wie Laubfrosch und Kreuzotter ein.
Die Fachvorträge gaben Impulse für Fragen und Diskussionen. Vizelandrat Klinkmüller bedankte sich bei den Referenten und den Organisatoren für die gelungene Veranstaltung.