Verstärktes Algenwachstum auf den Gewässern ist unschön, aber ungefährlich
Wie in jedem Frühjahr ist wieder ein verstärktes Algenwachstum auf unseren Gewässern zu verzeichnen.
Die untere Wasserbehörde informiert:
Insbesondere sind die oft durch Landwirtschaft geprägten Grabensysteme und Gewässer, besonders im Bereich von Flussauen, durch hohe Nährstoffgehalte gekennzeichnet. Allerdings hat in diesem Frühjahr ein besonders hoher Nährstoffeintrag durch Blütenstaub und Blütenreste stattgefunden.
Was ist in diesem Jahr anders? In diesem Jahr begann ab Anfang April schlagartig eine sehr warme Periode. Davor im März war es unterdurchschnittlich kalt. Ab Anfang April war die Tagestemperatur bis auf wenige Tage im 5 bis 10 C wärmer als im langjährigen Durchschnitt. Der Monat April 2018 sei der wärmste April in den Aufzeichnungen des DWD. Durch den schnellen Umschwung begann die Blütezeit von vielen Frühlingsblühern fast gleichzeitig. Man konnte förmlich fühlen, dass fast alles gleichzeitig blühte. Dadurch kam es jedoch auch zu einem geballten Abwurf von Blütenstaub und verblühten Blüten. Es bildete sich sehr viel Schwimmschlamm, welcher sich bei Windstille eben unschön über das gesamte Gewässer verteilt, siehe dazu Bild. Das behindert aber auch den Lösungseintrag von Sauerstoff aus der Luft und erhöht gleichzeitig den Nährstoffgehalt in offenen Wasserkörpern.
Es sind langsam fließende, nährstoffreiche Gewässer, in denen sich Algen durch stärkeren Lichteinfall und steigende Wassertemperaturen deutlich vermehren. Während im Frühjahr Kieselalgen das Wasser gelblich-braun färben und braune Schaumblasen bilden, entwickeln sich im Sommer manchmal auch massenhaft Grünalgen und blaugrüne Algen. Hauptsächlich im Frühjahr bilden die Algen dann nach starker Belichtung auftreibenden Schwimmschlamm in Form von braunen Fladen und Teppichen, welche im Gewässer treiben und sich mitunter an Hindernissen wie z.B. Stauanlagen und Durchlässen aufstauen. Diese auftreibenden Algen- und Bakterienmassen, vermischt mit Blütenstaub und Blütenresten in den Gewässern, werden umgangssprachlich oft als „Quaddeln“ bezeichnet.
Diese „Fladen und Teppiche“ stellen im Allgemeinen keine Gesundheitsgefährdung dar, sind aber optisch unschön und können die Gewässergüte zeitweise verschlechtern. Im Normalfall setzen sich diese Schwimmstoffe nach wenigen Wochen wieder ab und sinken zu Boden. Es wird darauf hingewiesen, dass es sich in aller Regel nicht um Einleitungen von Abwasser oder Verbringen von anderen Stoffen, sondern um ein Zeichen des hohen Angebotes von Nährstoffen in Gewässern handelt.