Teilnehmer für die aquamediale 12 stehen fest
Über den aktuellen Stand der Vorbereitungen für das Kunstfestival informierte der neue Kurator Harald Larisch in Lübben.
Harald Larisch Kurator der aquamediale 12Auch die aquamediale 12 beschäftigt sich im „Lutherjahr“ mit der Reformation. Die Künstler sind aufgerufen, sich in ihren Werken kritisch mit den Auswirkungen von Kapital und Geld auf Mensch und Natur auseinanderzusetzen.
„Die kommende aquamediale wird eine sehr interessante und abwechslungsreiche Schau werden“, kündigte Larisch an. Seinen Optimismus nimmt er aus den ersten Werksgesprächen mit den neuen Künstlern, die kürzlich stattfanden.
Der Landkreis Dahme-Spreewald hatte als Veranstalter der Aquamediale die Teilnahme an der Ausstellung zeitgenössischer Kunst öffentlich ausgeschrieben. 38 Projekte von Künstlerinnen und Künstlern aus vier Ländern wurden eingereicht. Nachdem eine Fachjury die Bewerbungen gesichtet hatte, wurden 16 Entwürfe für die künstlerische Umsetzung ausgewählt. Bewertungskriterien waren Idee, Qualität, Wechselwirkung untereinander und die Realisierbarkeit der Projekte. Die Künstler kommen aus Deutschland, der Niederlande, Belgien und Italien. Sie werden ihre Objekte, Installationen und Skulpturen vom 3. Juni bis 24. September zum Thema „Glaube Liebe Hoffnung“ in der Spreewaldlandschaft in Lübben präsentieren.
Landrat Stephan Loge begrüßte die internationale Künstlerbesetzung und er verkündete: „Die aquamediale kommt zurück nach Lübben“. Nachdem das Knustfestival sich in den vergangenen Jahren auch in der umliegenden Region tummelte, werden die Kunstwerke im nächsten Jahr wieder zentral in der Kreisstadt Lübben gezeigt und das Publikum kann sich auf klassische Kunstkahnfahrten um die Schloss- und Liebesinsel freuen.
Auch Lübbens Bürgermeister Lars Kolan freut sich auf die neue aquamediale. Sie werde Internationalität in die Spreewaldstadt bringen und für eine überregionale Ausstrahlung sorgen.
Anliegen von Kurator Harald Larisch ist es, mit den Kunstwerken Diskussionen über das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu seinem sozialen Umfeld und zur Natur anzuregen. „Der Betrachter soll erfahren, dass das Gewisse auch ungewiss sein kann“, sagt er. Erstmalig soll es keine Preisverleihung an einzelne Künstler geben. Larisch will damit erreichen, dass sich die Künstler mit ihren Werken gegenseitig ergänzen.
Seit 2015 unterstützt der Förderverein aquamediale e.V. das Kunstprojekt. Der Verein bemühe sich derzeit aktiv um Sponsoren für das Festival, bestätigte Vereinsvorsitzender Michael Kuttner. Der Verein kümmere sich um Finanzen und Verträge, alles was die Kunst betreffe, liege in der Verantwortung des Kurators, erläuterte Kuttner. Er selbst habe an den ersten Werksgesprächen teilgenommen und sei sehr von dem Engagement der Künstler angetan.
Für Kulturdezernent Carsten Saß ist wichtig, dass die ausgewählten Künstler einen breiten Spielraum haben, um das Thema umzusetzen. In Larisch sieht er einen zuverlässigen und kompetenten Partner für das kreisliche Highlight im Kultursommer 2017.
Umrahmt wird die aquamediale von einem anspruchsvollen Programm, das über die Grenzen von Lübben hinaus im Kunstraum Spreewald stattfindet.
Kuratorischer Ansatz
In unserer Welt des Marktes versuchen wir etwas zu genießen, was sich nicht genießen lässt: nämlich Kapital und Geld. Etwas, was wir nicht riechen, nicht essen und nicht einmal anfassen können, wird zum Erben Gottes erhoben. Da, wo Gott einst stand, taucht das Kapital auf und predigt die abstrakte Genusssucht als ein manifestiertes Verlangen nach ewigem
Leben auf Kosten der realen Welt. Überzeugungen werden entwurzelt, Liebe wird vergiftet, Hoffnungen gerodet und der Emissionshandel lässt nicht ab. Zeit zur Reformation! Zeit, das Verhältnis des Menschen zu sich selbst, zu seinem sozialen Umfeld und zur Natur wieder vom Kopf auf die Füße zu stellen! Zeit, sich von den modernen Todsünden zu befreien und das Normale als das Besondere zu sehen! Zeit für die Kunst!
Die zwölfte aquamediale verpflichtet sich im »Lutherjahr« zu einer kritischen Analyse unserer Gesellschaft und ruft engagierte Künstler/innen auf, die Auswirkungen von Kapital und Geld auf Mensch und Natur zu untersuchen.
Thema
Als Ergebnis ihrer subjektiven Wahrnehmung stellen sie unter dem Thema »Glaube Liebe Hoffnung« ihre »Thesen zur Reform« mit Objekten, Installationen und Skulpturen in die Spreewalder Landschaft und zur Diskussion.
Ziel
Der Betrachter soll erfahren, dass das Gewisse ungewiss und das Bekannte unbekannt sein kann, indem die Dialektik des Alltags durch spielerische Irritationen sichtbar gemacht wird. Die kopfstehende Betrachtung der Begriffe und der gespiegelte Blick auf die Dinge soll das Denken erfrischen und eine neue Wahrnehmung ermöglichen. Neu sehen bedeutet neu denken bedeutet neu sehen ... bedeutet bewusster handeln!
Einreichungen
Zum Einsendeschluss am 30. September wurden 38 Projekte von Künstler/innen aus 4 Ländern eingereicht: Deutschland 30 / Niederlande 6 / Belgien 1, Italien 1.
Auswahl
Ab 4. Oktober 2016 haben Veranstalter und Kurator die Bewerbungen gesichtet und eine Auswahl von 16 Entwürfen für die Umsetzung festgelegt. Kriterien der Auswahl waren Idee, Qualität, Orginalität, Wechselwirkung der Interventionen untereinander und Realisierbarkeit.
Werksgespräch
Die ausgewählten Künstler/innen wurden am 15. Oktober 2016
vom Kurator zu einem Werksgespräch eingeladen, in dem die Entwürfe unter dem Aspekt der Optimierung von Inhalt, Form, Standort und technischer Umsetzung besprochen und präzisiert wurden. Auf der Grundlage eines Vertrages zwischen dem Förderverein aquamediale e. V. und dem/der Künstler/innen wird der präzisierte Entwurf zum 15. Dezember 2016 erarbeitet.
Aufbau
Der Aufbau der Objekte, Installationen etc. ist vom 3. bis 17. Mai 2017. Die Abnahme durch den Förderverein findet am 18. Mai 2017 statt.
Eröffnung
Die Eröffnung der zwölften aquamediale mit Künstlergespräch findet am 3. Juni 2017 in Lübben statt. Die Arbeiten und Künstler/innen werden im Kunstkompass und dem Werkkatalog in Bild und Text dokumentiert, welcher erstmalig pünktlich zur Eröffnung erscheinen wird.
Künstler
Swysen, Mark
Roewer, Susanne
Karpe, Leif
Fersch, Albrecht
Krampitz, Gregor
Wilms, Wiebke Juschuäleja & Kirchner, Thomas
Hoedjes, Michael
Rooding, Yvonne
Grote, Andrea Juliette
Brendel, Micha
Szendrei, Agota Viktoria
Seruset, Lothar
Arnskötter, Anna
David, Sebastian
Bogot, Anja
Kokmeijer, Esther