Pres­se­mit­tei­lung

2017 / 0298 - 27.09.2017

„Tag der Altenpflege" im Landkreis Dahme-Spreewald

Landrat ehrt besonders engagierte Pflegerinnen und Pfleger

Bild von links nach rechts: Hans-Peter Nowigk (Gemeinde Märkische Heide), Steffi Wusowski (Stadt Lübben), Wolfgang Grunert (Vorsitzender Kreisseniorenbeirat), Hella Frick (Stadt Königs Wusterhausen), Christa Tippel (Amt Schenkenländchen), Carsten Saß (Sozialdezernent), Team des Pflegeheimes „Wilhelm Busch“ und Dr. Marianne Vahlpahl (Satdt Königs Wusterhausen) Foto: LDS-Pressestelle

Um das herausragende Engagement in der Pflege zu würdigen, fand heute der „Tag der Altenpflege“ in Lübben statt.  Im Rahmen einer Feierstunde ehrten Landrat Stephan Loge, Sozialdezernent Carsten Saß und Wolfgang Grunert,  Vorsitzender des Kreisseniorenbeirates,  ehrenamtliche Helfer und Helferinnen, Angehörige sowie professionelle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für ihre besonders aufopferungs- und verdienstvollen Pflegeleistungen. Bereits  seit zwölf Jahren  nutzt der Landkreis im zweijährigen Rhythmus  die Auszeichnungsveranstaltung, um  auch öffentlich auf die  großartige und verantwortungsvolle Arbeit in der Pflege aufmerksam zu machen.

„Mit dem Tag der Altenpflege wollen wir heute die Botschaft nach außen tragen, dass in unserem Landkreis viel Gutes und Großartiges getan wird in der Pflege“, sagte Wolfgang Grunert zum Auftakt der Veranstaltung.

„Die „Hauptpflegestelle der Nation“ ist immer noch die Familie“, betonte Landrat  Loge in seinem Grußwort und lobte damit die verständnisvolle, verlässliche, pflegerische Fürsorge von Familienmitgliedern. So manch ein auf Pflege angewiesener Mensch könne lange in seiner Häuslichkeit gut versorgt bleiben dank der umfänglichen familiären Betreuung und der verfügbaren zusätzlich lokalen Angebote.  „So selbstverständlich wie Familienmitglieder die Pflege übernehmen, so ist sie doch für viele eine nicht zu unterschätzende Anstrengung und mit Verzicht verbunden“, sagte Loge anerkennend.   Familienmitglieder würden oftmals über viele Jahre pflegen. Damit verknüpft  seien Einschränkungen im Alltagsleben oder auch berufliche Umstellungen. Hinzu komme die psychische Belastung, mit ansehen zu müssen, dass die Pflegebedürftigkeit immer weiter voranschreite und der geliebte Mensch immer mehr abbaue.

Loge informierte, dass sich auch im Bereich der stationären Pflegeeinrichtungen viel getan habe. „Tatsache  ist, dass heute bereits Häuser der so genannten „vierten Generation“ gebaut werden, die in ihrer Struktur nicht mehr so weit von ambulant betreuten Wohngemeinschaften entfernt sind“, sagte er. Beachtlich sei auch, dass sich die Versorgung der demenzerkrankten Bewohner hin zu Konzepten demenzspezifischer Lebenswelten entwickelt habe. Gerade für Menschen mit höheren Pflegegraden gewinne die professionelle Betreuung in den stationären Einrichtungen an Bedeutung. „Wer beruflich in der Altenpflege tätig ist, hat sich für eine Arbeit entschieden, die Ansprüche stellt, von denen noch vor Jahrzehnten keine Rede war“, stellte er fest. Zum guten Rüstzeug würden  Fachwissen, häufig körperlich schwere Arbeiten und  ein hohes Maße an Sozialkompetenz, Verantwortungsbewusstsein, Einfühlungsvermögen und Mitmenschlichkeit gehören. Selbst die nicht fachlich ausgebildeten Mitarbeiter würden ihren Platz im Pflegeteam finden.  Als Wertschätzung für das unentbehrliche Ehrenamt hob der Landrat hervor: „Die freiwillig engagierten Helferinnen und Helfer  runden das Bild der Pflege ab. Sie sind überall mit großen und kleinen Taten zu erleben, ob in der Häuslichkeit, in Betreuungs- und Hospizgruppen, Tagespflegen oder in stationären Einrichtungen.

Sie setzen sich ein mit einer Leidenschaft, die ihresgleichen sucht“.

Auch Sozialdezernent Carsten Saß bestätigte, dass gerade in den Pflegeberufen neben einem fundierten Fachwissen die Emphatie genauso wichtig sei.

Im Pflegebereich habe sich  eine erstaunliche Entwicklung vollzogen, konstatierte der Landrat. Inzwischen haben wir eine zur Selbstverständlichkeit gewordene, breite Palette mit mobilen Pflegedienstangeboten. Außerdem sei ein weit gefächertes Beratungssystem entstanden. Hierzu gehöre auch der Pflegestützpunkt des Landkreises mit seiner erfolgreichen Pflege- und Sozialberatung. Im gesamten Landkreis werden inzwischen 18 Tagespflegen angeboten.  Neu hinzugekommen sei die Nachtpflege mit sechs Plätzen in Luckau. Weiterhin entstanden Angebote für speziell betreutes Wohnen im Alter und  Wohngruppen mit individuellen Hilfe- und Pflegeleistungen.

Für jeden Pflegebedürftigen sei es wichtig, verständnisvolle, zuverlässige, fürsorgliche, kompetente Menschen an der Seite zu haben. Sie sorgen dafür, dass die zu Pflegenden in Würde und Geborgenheit leben können. Sie sind es, die der Pflege ein Gesicht geben. Sie sind es, die unsere Gesellschaft ein Stück menschlicher machen.

„Ich habe größten Respekt vor allen, die sich der anspruchsvollen Pflegeaufgabe mit Herz und großer Einsatzbereitschaft stellen und diese tagein, tagaus ohne große Worte leisten. Das verdient unsere Anerkennung und kann gar nicht hoch genug eingeschätzt werden. Umso wichtiger ist so ein Tag wie heute, an dem die anstrengende und aufopferungsvolle Pflegearbeit mit ihren Höhen, aber auch Tiefen wertgeschätzt und in den Fokus der Öffentlichkeit gestellt wird“, sagte Loge.

Er wünschte allen Pflegenden und freiwillig Helfenden, dass Sie die täglichen Herausforderungen auch weiterhin mit viel Kraft und Durchhaltevermögen meistern.

Für ihr besonderes Engagement in der Pflege wurden folgende Personen geehrt:

Christa Tippel (Amt Schenkenländchen, OT Neuendorf b. Teupitz)

(82 Jahre)

Auf Vorschlag der VS Bürgerhilfe gGmbH wurde Christa Tippel für die jahrzehntelange Pflege ihres geistig behinderten Sohnes geehrt.

Seit seiner Geburt betreut sie ihren heute bereits 61-jährigen pflegebedürftigen Sohn. Sie selbst ist mittlerweile 82 Jahre alt.

In der Begründung heißt es: Wie wir uns vorstellen können, bedeutet die Pflege für Frau Tippel das Zurückstellen ihrer eigenen Bedürfnisse, bedeutet Bescheidenheit und auch das Aushalten von Belastungen.

Aufgrund der Behinderung ihres Sohnes konnte Frau Tippel viele Jahre nicht arbeiten und kümmerte sich ausschließlich um ihren kranken Sohn und ihren noch jüngeren Sohn. Später, als die Kinder älter waren, hieß es für beide Elternteile (der Ehemann von Frau Tippel ist bereits vor vielen Jahren verstorben) in entgegengesetzten Schichten zu arbeiten. So konnten die beiden Eltern ihrer Berufstätigkeit nachgehen und die Pflege des behinderten Sohnes absichern.

Es blieb wenig gemeinsame Zeit und die Familie stieß oft an ihre Grenzen, die sie aber durch ihren Zusammenhalt gut meisterte.
„Einer für alle, alle für einen“, hieß das Motto der Familie und so hielten sie  zusammen.

Die Pflege ihres behinderten Sohnes ist für Frau Tippel ganz selbstverständlich und mittlerweile ist sie eine Frau vom „Fach“ geworden.

Wir freuen uns, dass es solche Menschen gibt und möchten Frau Tippel für ihre aufopferungsvolle Pflege unseren herzlichen Dank aussprechen.

Steffi Wusowski (Stadt Lübben)

(65 Jahre)

Auf Vorschlag der Pflegedienstleitung sowie des ehrenamtlichen Helferinnenkreises des ASB KV Lübben e.V. wird Steffi Wusowski geehrt.

Sie ist seit fast sieben Jahren ununterbrochen als aktive Helferin im ehrenamtlichen Helferinnenkreis tätig.

In der Begründung heißt es: Als ehemalige Krankenschwester leistet Frau Wusowski vor allem bei der Betreuung von an  Demenz erkrankten Menschen in ihrer Häuslichkeit vielseitige Hilfe. Mit ihrem Fachwissen, ihrer freundlichen Art, ihrem Einfühlungsvermögen und nicht zuletzt ihrer Liebe für diese ehrenamtliche Tätigkeit wird Sie zu einem gefragten Partner, insbesondere für die pflegenden Angehörigen.

Von ihren praktischen Erfahrungen gibt Frau Wusowski viel im fachlichen Austausch mit anderen ehrenamtlichen Helferinnen und mit den pflegenden Angehörigen weiter. Aber auch besondere Festtage werden gemeinsam mit den betroffenen Menschen und deren Familien geplant und begangen.

Frau Wusowski ist dem ASB-KV Lübben sowie den Angehörigen  und ihren Familien mit ihrer ehrenamtlichen Tätigkeit in der Pflege eine wertvolle Stütze.

Für ihr Engagement als Helferin im ehrenamtlichen Helferinnenkreis wird Steffi Wusowski heute öffentlich geehrt.

Hans-Peter Nowigk (Gemeinde Märkische Heide)

(75 Jahre)

Auf Vorschlag der Einrichtungsleitung des Evangelischen Seniorenzentrums „Am Spreeufer“ in Lübben wird Hans-Peter Nowigk geehrt.

Seit über 13 Jahren begleitet er seine im Pflegeheim schwerkranke Ehefrau und unterstützt seither tagtäglich die professionelle Pflege.

In der Begründung heißt es: Mindestens zweimal täglich ist er in der Einrichtung, leistet seiner Frau Gesellschaft, erzählt von den Alltagsgeschehnissen und unterstützt somit die Mitarbeiterinnen in der Betreuung. Soweit es möglich ist, bindet sich Herr Nowigk in pflegerischen Handlungen mit ein, zum Beispiel bei der Durchführung von Aromapflegen.

Trotz seines schweren Schicksalsschlages erscheint Herr Nowigk im Pflegeheim stets froh gelaunt. Er hat für die anderen Mitbewohner und Mitarbeiterinnen stets ein offenes Ohr und gesellt sich gern zu ihnen.

Für die begleitende Pflege seiner Ehefrau sowie für sein ehrenamtliches Engagement erhält Herr Nowigk heute ein öffentliches „Danke“.

Dr. Marianne Vahlpahl (Stadt Königs Wusterhausen)

Auf Vorschlag des Seniorenbeirates der Stadt Königs Wusterhausen wird Frau Dr. Vahlpahl für ihr besonderes ehrenamtliches Engagement geehrt.

Sie ist seit vier Jahren im Ruhestand und arbeitet seitdem ehrenamtlich im „Ambulanten Palliativ- und Hospizdienst Luckenwalde e.V.“ Der Verein leistet pflegebedürftigen, schwerkranken Menschen ambulante Hilfe, insbesondere bei ihrem letzten Weg.

In der Begründung heißt es: Frau Dr. Vahlpahl hat vielfach schwerkranken Menschen, überwiegend hochbetagten, auch an Demenz erkrankten Menschen, in ihrer letzten Lebenszeit unterstützt und sie beim Sterben begleitet.

Auch schwerkranken jüngeren Menschen leistet sie Beistand bei einer unheilbaren fortgeschrittenen Erkrankung und begleitet die betroffenen Familien in dieser schweren Zeit. Sie nimmt sich Zeit für die Kranken, hört ihnen zu, spricht mit ihnen und mildert so ihre seelischen Nöte.

In der Nachbarschaft leistet Frau Dr. Vahlpahl Hilfe u.a. für eine 90-jährige fast blinde Dame. Ob Besuche zur Nachbarin im Krankenhaus, in der REHA oder zu Hause, Frau Dr. Vahlpahl hilft und möchte Einsamkeit vermeiden. Sie geht mit der Nachbarin spazieren, begleitet sie zum Arzt und führt mit ihr tiefgründige Gespräche. Als einfühlsame, verständige Zuhörerin gibt sie warmherzige und zurückhaltende Ratschläge.

In den vergangenen vier Jahren organisierte Frau Dr. Vahlpahl eine monatliche Zusammenkunft von ca. 10 Bewohnern des „Hauses Luise“, einem Haus in Zeuthen mit barrierefreien Wohnungen für kranke, pflegebedürftige Senioren. Sie singt mit ihnen, liest Geschichten vor, spielt mit ihnen Gesellschaftsspiele und spricht über Alltagsprobleme. Sie gibt den Bewohnern in diesen Stunden viel Lebensfreude und das Gefühl der Gemeinsamkeit.

Für ihr hohes ehrenamtliches Engagement in den Bereichen:

  • des ambulanten Hospizdienstes für Senioren
    in der Häuslichkeit,
  • im Krankenhaus
  • im betreuten Wohnen für kranke und pflegebedürftige Senioren und
  • in der Nachbarschaftshilfe

wird Frau Dr. Vahlpahl heute geehrt.

Hella Frick (Stadt Königs Wusterhausen)

(73 Jahre)

Auf Vorschlag der Heimleiterin des Seniorenpflegeheimes Schwanenburg in Königs Wusterhausen wird Frau Hella Frick geehrt.

Als gelernte Kindergärtnerin kümmert sich Frau Frick ehrenamtlich um die Bewohner des Seniorenpflegeheimes „Schwanenburg“.

In der Begründung heißt es: Seit vielen Jahren leitet sie den Bewohnerchor, besucht die Bewohner zum vierteljährlichen Geburtstagskaffee und singt gemeinsam mit ihnen. Frau Frick kümmert sich um die Seniorinnen und Senioren des Ortsteils Wernsdorf, die nicht mehr allein einkaufen können und unterstützt sie tatkräftig.

In der Ortsgruppe der Volkssolidarität ist Frau Frick sehr aktiv, holt und bringt die Seniorinnen und Senioren, die es nicht mehr allein schaffen, zu den vierteljährlichen Treffen ins Vereinshaus.

Für eine 96-jährige Bewohnerin ist Frau Frick seit vielen Jahren ehrenamtliche Betreuerin. Für alle anderen Bewohner hat Frau Frick, besonders auch bei ganz spontanen Besuchen, immer ein offenes Ohr.

Für ihr ehrenamtliches Engagement wird Hella Frick heute geehrt.

Wilfried Krauße  (Gemeinde Märkische Heide OT Neu-Schadow)

(75 Jahre)

Auf Vorschlag des Seniorenbeirates Märkische Heide wird Wilfried Krauße geehrt.

Er pflegte über sechs Jahren seine schwerst pflegebedürftige Ehefrau daheim.

Dabei hat er keinerlei Aufwand und Mühe gescheut. Ganz selbstverständlich hat er sämtliche anfallende Pflege- und Hausarbeiten übernommen wie die Wäsche und die Zubereitung des Essens.

In der Begründung heißt es: Aufopferungsvoll setzte Herr Krauße sein Kräfte für die Pflege seiner Ehefrau ein. Dabei erhielt er ergänzende Unterstützung von der Häuslichen Krankenpflege.

Herr Krauße ließ dabei nie seine ehrenamtliche Arbeit als Vorsitzender des Seniorenbeirates der Gemeinde Märkische Heide aus den Augen.

Seine Einsatzbereitschaft in der Alten- und Krankenpflege, auch im Sinne der Seniorinnen und Senioren der Gemeinde Märkische Heide ist seinen Mitstreitern gut bekannt.

Vor wenigen Wochen ist seine Ehefrau verstorben. Unser tiefes Mitgefühl gilt Herrn Krauße. Wir wünschen ihm für die kommende Zeit viel Kraft.

Erstmalig wurde 2015 zum Tag der Altenpflege ein Team geehrt. Diese Tradition soll auch bei der diesjährigen Ehrung fortgesetzt werden.

Leitungsteam des Seniorenpflegeheimes „Wilhelm Busch“ in Schulzendorf

Auf Vorschlag des Seniorenbeirates Schulzendorf und Eichwalde wird das Leitungsteam des Seniorenheimes „Wilhelm Busch“ geehrt.

Seit Eröffnung des Pflegeheimes im März 2008 hält die Leiterin, Frau Babett Britz, die Fäden in der Hand. Frau Britz versteht es sehr gut, das Zusammenwirken der einzelnen Fachbereiche für die Betreuung der Bewohnerinnen und Bewohner zu koordinieren.

Dabei wird sie von einem professionellen Leitungsteam aus qualifiziertem Fachpersonal in den Bereichen Pflege und Betreuung, Küche- und Versorgung, haustechnischem Service sowie der Ergotherapie und Sozialarbeit unterstützt.

Zu diesem erfolgreichen Leitungsteam gehören neben der Heimleiterin Frau Britze:

  • die Pflegedienstleiterin, Frau Jäckel,
  • die Küchenleiterin, Frau Nösel-Manke,
  • der Leiter des haustechnischen Service,
    Herr Gollmitz
  • die Leiterin der Therapeutengruppe,
    Frau Brünning-Hallmann.

Das Leitungsteam bemüht sich um die Gewinnung von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern sowie die Beratung der Angehörigen.

Für die Öffentlichkeitsarbeit, die Organisation von gemeinsamen Veranstaltungen und Treffs mit Schülerinnen und Schülern, Kitakindern und Vereinen, hat das Leitungsteam die Verantwortung übernommen.

Ein wahrer Gewinn ist es, dass durch die tatkräftige Unterstützung und die enge Zusammenarbeit des Leitungsteams, sich die neuen Bewohner oftmals schnell in ihr neues zu Hause eingewöhnen.

Dafür wird dem Leitungsteam des Seniorenpflegeheimes „Wilhelm Busch“ öffentlich „Danke“ gesagt.