Tag der Altenpflege im Landkreis Dahme-Spreewald
Am 30. September 2009 hatten der Landkreis Dahme-Spreewald zusammen mit dem Kreisseniorenbeirat zu einem „Tag der Altenpflege“ in die K&S Seniorenresidenz nach Lübben eingeladen. Anliegen war die öffentliche Anerkennung der liebevollen Pflegearbeit, die von vielen Helfern tagtäglich zu Hause oder im Beruf geleistet wird. Stellvertretend für alle zeichneten Landrat Stephan Loge und Sozialdezernent Carsten Saß sechs besonders in der Altenpflege engagiere Bürger aus.
Längst sei die Pflege und Betreuung alter Menschen auch im Landkreis Dahme-Spreewald zu einem sozialpolitischen Thema geworden, sagte Landrat Stephan Loge. Über 4.700 Einwohner im Landkreis seien pflegebedürftig, fast 75 Prozent davon würden von Angehörigen oder vertrauten Personen betreut, informierte der Landrat. Nicht eingerechnet seien dabei die unbekannten Pflegefälle in den Familien, die keine Leistungen der Pflegeversicherung beanspruchen.
Laut Prognose werden immer mehr Personen pflegebedürftig, vor allem ab dem 80. Lebensjahr.
Mit zunehmendem Alter und höherer Pflegestufe gewinne die professionelle Betreuung in den Pflegeeinrichtungen an Bedeutung, meinte Loge.
Um die oft aufopferungsvolle Pflege in den Focus zu rücken, führt der Kreis seit 2005 im Abstand von zwei Jahren einen „Tag der Altenpflege“ durch.
In diesem Jahr ehrten Landrat Stephan Loge, Sozialdezernent Carsten Saß und Seniorenbeauftragter Wolfgang Grunert sechs ehrenamtliche Pflegepersonen aus dem Landkreis für ihre besonders vorbildliche Betreuungsarbeit. Zu ihnen gehört Barbara Stein aus Lübben. Sie ist die gute Seele in der K&S Seniorenresidenz in Lübben, besonders an jedem Mittwoch, wenn sie mit den Heimbewohnern auf den Markt geht.
Ausgezeichnet wurde auch Gudrun Thuge aus Schönefeld, die sich seit über 15 Jahren im Dienst und darüber hinaus in ihrer Freizeit um alte, pflegebedürftige Menschen kümmert. Auch an Wochenenden kocht und bäckt sie, vertreibt damit Einsamkeit und bringt Wärme ins Haus. Auch Natalia Brettschneider aus Mittenwalde wurde für ihre Bemühungen, soziale Vereinsamungen zu vermeiden, geehrt. Sie vermittelt zum Beispiel über die Beratungsstelle des ASB in Königs Wusterhausen ehrenamtliche Helfer für Bedürftige. Das junge Ehepaar Heike und Henryk Dingfeld aus Eichwalde erhielt öffentliche Anerkennung, weil es sich liebevoll um die an Demenz erkrankte Großmutter kümmert. Geehrt wurde weiterhin Anett Sotta, die sich als Krankenschwester bei der Diakonie seit über 13 Jahren hauptsächlich der Pflege von alten Menschen im Amt Märkische Heide widmet. Auf Vorschlag der AWO Wohnstätten GmbH Fläming wurde Christa Krüger geehrt. Im Wohnpark Schloss Glienig organisiert sie mehrmals im Jahr Angehörigentreffen und kümmert sich darüber hinaus um die Begegnungsstätte in ihrem Heimatort Schöna-Kolpin. Inzwischen ist Christa Krüger selbst schwer erkrankt und auf Hilfe angewiesen. Selbst in dieser schwierigen Zeit hält sie den Kontakt zu den Heimbewohnern aufrecht und versucht immer wieder anderen Menschen Mut zu machen.
Loge lobte das überdurchschnittliche Engagement der Ausgezeichneten für unser Gemeinwesen. „Es ist gut zu wissen, dass es Menschen wie Sie gibt, die sich den Pflegeaufgaben privat und beruflich mit Herz, Verstand und großer Einsatzbereitschaft widmen“, sagte er.
Nach der Auszeichnungsveranstaltung hatten Interessierte die Möglichkeit an einer Filmvorführung von Sieghard Liebe teilzunehmen. Der Leipziger Autor, der seine an Demenz erkrankte Frau betreut, zeigt bewegende Szenen aus seinem Alttag.
Bildunterschrift: (v.l.n.r)
Natalja Bretschneider, Barbara Stein, Gudrun Thuge, Anett Sotta, Sozialdezernent Carsten Saß, Christa Krüger, Heike und Henryk Dingfeld, Landrat Stephan Loge, Wolfgang Grunert, Kreisseniorenbeirat
