„Spreeland trifft...“
Anläßlich des Kunstfestes in Straupitz am vergangenen Wochenende haben der Förderverein der aquamediale und Kulturdezernent Carsten Saß die Eckpunkte des Festivals im kommenden Jahr bekanntgegeben. Das Motto in Anlehnung an Fontanes Wanderungen durch die Mark Brandenburg wird „Spreeland trifft...“ lauten.
„Die Wanderungen Theodor Fontanes führten auch durch den Spreewald. Fontane zeichnet die „Spreeländer“ aus einer kritisch – liebevollen Distanz. Sein Werk ist offen für neue Zugänge und Sinngebungen. Gelegenheit für die Kunst, der Vorstellung von Heimat als einer heilen Welt in der Dreiheit von Gemeinschaft, Raum und Tradition als Herkunftsnachweis mit einer neuen Dimension zu begegnen. Diesen Dimensionen von Heimat wollen wir in der aquamediale nachspüren.“, so Kulturdezernent Carsten Saß. Die 13. aquamediale verpflichtet sich dem Versuch einer Annäherung. Sie ruft internationale Künstlerinnen und Künstler auf, ihre Sichten und Empfindungen zum Thema zu visualisieren und gemeinsam in die von Fontane beschriebene Landschaft zu stellen.
Das Kunstfestival wird vom 01. Juni bis 21. September 2019 in Straupitz stattfinden. Das Spreewalddorf Straupitz wurde von den Organisatoren der aquamediale bewusst ausgewählt. Der Ort bietet ideale Möglichkeiten, das Thema in der Natur zu installieren und mit einer Kahnfahrt erlebbar zu machen. Für den interessierten Besucher bietet Straupitz viele weitere kulturelle Sehenswürdigkeiten wie die Dorfkirche nach den Plänen von Karl Friedrich Schinkel, die letzte produzierende Dreifachwindmühle Europas, der historische Kornspeicher mit Ladengalerie und kleinem Café, die IG Spreewaldbahn, das Houwald - Schloss und der Eichenhain „Bytna“.
Als Kurator der Ausstellung konnte erneut Harald Larisch gewonnen werden. „Das Konzept verfolgt das Ziel, in der Einheit visueller, sprachlicher und musikalischer Mittel sowie Diskursen Heimat als Naherfahrung zu installieren, in dem sinnvolles Miteinander möglich ist und Heimat als Gegensatz zur Fremde und Entfremdung empfunden werden kann.“ Der in Frankfurt/Oder geborene Grafiker und Illustrator war bereits 2017 Kurator der aquamediale 12 und hat unter dem Thema „Glaube Liebe Hoffnung“ zu einer kritischen Auseinandersetzung der Auswirkungen von Kapital und Geld auf Mensch und Natur aufgerufen.
Larisch wird das Konzept der traditionellen Kunstausstellung erweitern. So werden Künstlerinnen und Künstler im Dialog mit den Einwohnern in „Offenen Ateliers“ arbeiten und ihre Ergebnisse im Schlosspark Straupitz verorten. Die Kunstausstellung wird von einem anspruchsvollen Rahmenprogramm begleitet.
Die Stadt Lübben (Spreewald) / Lubin (Błota) als langjähriger Austragungsort der Aquamediale unterstützt das Kunstfestival weiterhin nach Kräften, auch wenn es im kommenden Jahr hauptsächlich in Straupitz stattfindet.
„Das Anliegen der Aquamediale wie auch des Kunstraumes Spreewald, internationale Kunst in den Spreewald zu holen und sie damit Einheimischen wie Gästen auf besondere Art nahe zu bringen, halten wir für sehr wichtig“, sagt Lübbens Bürgermeister Lars Kolan. Das interkommunale Modell des Kunstraumes Spreewald, in dem sich Kommunen und Landkreise zusammengeschlossen haben, sei ein lohnenswertes Mittel zur nachhaltigen Förderung und Vermittlung von zeitgenössischer Kunst in der Region und zur Vernetzung einheimischer und auswärtiger Künstler.
Der Aquamediale 13 vom 1. Juni bis 21. September 2019 in Straupitz wünscht er viel Erfolg, ein aufmerksames Publikum und spannende Kontroversen rund um Kunst. Man sei mit den Aquamediale-Machern im Gespräch, auch einige Kunstwerke in Lübben zu installieren, etwa am Kreisel Lindenstraße oder rund um die Baustelle am Houwald-Damm. „Und dann freuen wir uns, wenn die Aquamediale wieder nach Lübben zurückkehrt“, blickt Lars Kolan in die fernere Zukunft voraus.