SPEKTRALE 10 - 2022 – Ausklang der Jubiläumszeit

Festliches Finale für die Jubiläums-SPEKTRALE: Mit der Open-Air-Finissage im Ehrenhof des Landratsamtes ging die zum zehnten Mal durchgeführte Kunstausstellung im Landkreis Dahme-Spreewald am vergangenen Sonntagnachmittag zu Ende. In der kulturell und musikalisch umrahmten Abschlussfeier blickten alle KünstlerInnen und Gäste auf die letzten 120 Tage und die einzelnen Veranstaltungen zurück. Vom 15. Mai bis 11. September konnte brandenburgische Gegenwartskunst im Lübbener Stadtgebiet rund um das Schloss und der Schlossinsel betrachtet werden. 13 KünstlerInnen aus Brandenburg hatten sich dafür des diesjährigen Kulturland-Themas „Lebenskunst“ angenommen. Innerhalb der SPEKTRALE 10 stellten sie sich die Frage „Was der Bauer nicht kennt…!“. Im Jubiläumsjahr streckten sich die Wurzeln aus der Kreisstadt Lübben nach Luckau und Lieberose. Vier weitere Veranstaltungen ergänzten die Kunstausstellung im öffentlichen Raum. Mit der Ausstellung „Morgen gibt es Karpfen blau, Hanka“ im Lübbener Rathaus konnten ca. 50 Landkreis-KünstlerInnen eine Ausstellungsfläche geboten werden. In Lieberose gab es die Ausstellung „Nach englischem Vorbild – Landwirtschaftsreformen einst und jetzt“ sowie einen Tag „Sinfonische Konzerte für Klein und Groß“ mit der Neuen Philharmonie.

Höhepunkt der Jubiläums-Finissage war die Verleihung des diesjährigen Kunstpreises „Spektra“. Kurator Herbert Schirmer gab die Entscheidung der Fachjury in seiner Laudatio mit folgenden Worten bekannt: „Mit ‚PoesieCanal‘ hat Rainer Gottemeier ein überzeugendes Kunstwerk geschaffen, das sich lautlos funkelnd facettenreich in die Spreewaldlandschaft integriert. Das ungewöhnliche Ereignis thematisiert das zentrale Sinnbild der künstlerischen Intervention zum Motto „Was der Bauer nicht kennt…“ Boote die im Wind über der Wasserlandschaft schaukeln und unterschiedlichste Assoziationen wecken, verwandeln den Ort in einen Canal der Poesie, eine Poesie der besonnenen Art. Die Jury hat sich in Ihrer Entscheidung zunächst von dem ausgewogenen Verhältnis des Objektes leiten lassen. Als gelungen wertete sie vor allem die Einbeziehung der landschaftlichen Umgebung - die einzigartige Verbindung mit der Natur.“
Die „Spekra“ geht in diesem Jahr an den Potsdamer Künstler Rainer W. Gottemeier für seine „PoesieCanal – Lichte Früchte“, eine Installation aus gläsernen Booten welche in den den Bäumen schwingten und im Wasser spiegelten. Der sichtlich überraschte Künstler bedankte sich für die würdevolle Ehrung. Gottemeier: „Damit habe ich nicht gerechnet und jetzt gar nichts vorbereitet. Da freue ich mich sehr und vielen Dank.“. Der Preis ist mit 1.500 Euro dotiert. Außerdem erhielt Rainer W. Gottemeier die extra für die Spektrale geschaffene Glasskulptur „Spektra“ sowie das Spiel Monopoly „Lausitz“. Angefertigt wurde die gläserne Skulptur von der Glaskünstlerin Beate Bolender aus Kasel-Golzig.
Gratulationen und Anerkennung für die KünstlerInnen der diesjährigen SPEKTRALE gab es neben dem Kurator auch von Dahme-Spreewald-Kulturdezernent Stefan Wichary und Lübbens Bürgermeister Jens Richter. Wichary: „Meine erste SPEKTRALE ist gleich eine Jubiläumsausgabe mit der zehnten Auflage der Kunstausstellung. Für ein solches Projekt bedingt es einer hervorragenden Zusammenarbeit aller Beteiligten und mit der Stadt Lübben hatten wir einen sehr guten Kooperationspartner an unserer Seite. Am Ende ist demnach eins ganz klar, auch eine elfte SPEKTRALE des Landkreises wird es geben.“
Neben dem galt ein besonderer Dank den beiden Kunstprojekte mit Schülern der Rosa-Luxemburg-Grundschule und des Bohnstedt-Gymnasiums in Luckau. Geleitet wurden

Teilgenommen haben folgende KünstlerInnen (Werk-Titel): Beate Bolender, Kasel-Golzig („Festtafel – Lebensart heute“); Susanne Thäsler-Wollenberg, Schulzendorf („Klimahülle“); Kerstin Bragenitz, Zernsdorf („WortSpiegel“); Sieghard Auer und Ulla Havelberg, Töpchin („Baba Jaga Haus auf Rädern“); Irene Anton, Lübbenau/Berlin („Krypto-Grafik der Verschwendung); Hannes Forster, Mochlitz („Gestrandete Brücke“); Udo Keck, Jamlitz („Holzköpfe“); Anna Grunemann, Jamlitz („Verhältnisse“); Rainer W. Gottemeier, Potsdam-Fahrland („PoesieCanal-Lichte Früchte“) und Harald Müller, Töpchin („Flurstück“).
Für die musikalische Umrahmung und anschließendem Ausklang sorgten das Duo LeDazzo mit Lena Hauptmann und Dan Baron aus Cottbus. Sie begeisterten mit Jazz/Pop auf Sorbisch und Englisch. Somit wurde das Thema der diesjährigen SPEKTRALE bis in die letzte Sequenz gelebt.
Veranstalter der SPEKTRALE 10 waren der Landkreis Dahme Spreewald und die Stadt Lübben, gefördert von Kulturland Brandenburg und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur des Landes Brandenburg. Mit freundlicher Unterstützung durch den Förderverein Lieberose e.V., das Bohnstedt-Gymnasium Luckau und die Rosa-Luxemburg-Grundschule Luckau. Die Kunstausstellung SPEKTRALE findet im jährlichen Wechsel mit der aquamediale statt. Die nächste SPEKTRALE findet voraussichtlich von Mai bis September 2024 im Landkreis Dahme-Spreewald statt.