Ort des Lernens und Gedenkens
Mit Hilfe von Landesmitteln wird die Umgestaltung des jüdischen Friedhofs in Mittenwalde zu einem Ort des Lernens und Gedenkens unterstützt. Das teilte die Staatskanzlei gestern in einer Pressemitteilung mit.
Dafür stellen sowohl die Staatskanzlei als auch das Kultur- und das Innenministerium in diesem und im kommenden Jahr insgesamt 30.000 Euro aus Lottomitteln zur Verfügung. Damit sollen unter anderem Gedenkstelen für die dort bestatteten Menschen aufgestellt und ein Erinnerungsregister an die vormaligen jüdischen Einwohner von Mittenwalde erarbeitet werden. An dem Vorhaben beteiligen sich die Stadt Mittenwalde, der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Brandenburg, die Jüdische Gemeinde Königs Wusterhausen, die Ostdeutsche Kommunalversicherung (OKV) und private Sponsoren sowie voraussichtlich die Ostdeutsche Sparkassenstiftung und der Landkreis Dahme-Spreewald.
Ministerpräsident Matthias Platzeck betonte: „Die Landesregierung hat in den vergangenen Jahren große Anstrengungen zur Förderung jüdischen Lebens unternommen. Dazu gehören auch Erinnerungskultur und Bildungsarbeit. Um die Gegenwart zu verstehen, müssen wir uns die Geschichte immer wieder in Erinnerung rufen. Nur so können wir uns gegen Rechtsextremismus und Antisemitismus wappnen. Ich bin mir sicher, dass der geplante ‚Ort des Gedenkens und Lernens‘ weit über die Grenzen Mittenwaldes hinaus dazu beiträgt, jüdisches Leben nahe zu bringen und die Bedeutung des Judentums in Brandenburgs Entwicklung deutlich zu machen.“
Der jüdische Friedhof in Mittenwalde war nach der Wende auf Initiative der Stadt zunächst durch einen Gedenkstein wieder sichtbar gemacht worden. Seit etwa vier Jahren arbeiten die Stadt, der Landesverband der Jüdischen Gemeinden in Brandenburg und die Jüdische Gemeinde Königs Wusterhausen konzeptionell an der Umgestaltung des rund 600 Quadratmeter großen Areals. Erste Vorarbeiten zur Erstellung des Erinnerungsregisters sind bereits erfolgt. Nach Fertigstellung des Projekts ist auch angedacht, den jüdischen Friedhof mit in geführte Stadtrundgänge einzubeziehen.