„Masterplan“ für den Übergang von der Schule in den Beruf
Bildungsstaatssekretär Dr. Drescher im Gespräch zu Herausforderungen der beruflichen Bildung am OSZ Dahme-Spreewald
Am 20. März besuchte Dr. Thomas Drescher, Staatssekretär für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg, das Oberstufenzentrum (OSZ) Dahme-Spreewald in Königs Wusterhausen, um am Austauschtreffen zum Stand der beruflichen Bildung teilzunehmen.
Das OSZ hatte eingeladen, um eine Zwischenbilanz zum sogenannten „Masterplan“ am Übergang Schule-Beruf zu ziehen. Dieser hat zum Ziel, berufliche Ausbildung für alle Jugendlichen besser gelingen zu lassen. Neben Vertretern des Landkreises, der Agentur für Arbeit und den Kammern folgte auch Dr. Thomas Drescher der Einladung zum Gespräch im OSZ, um das Thema zu evaluieren. Allen Beteiligten war es hier ein Anliegen, nicht nur gut laufende Prozesse und Strukturen zu loben, sondern auch Herausforderungen zu benennen und Lösungsansätze anzugehen.
Schülerinnen und Schüler, denen größere Herausforderungen begegnen, erfahren im „Masterplan“ eine besondere Aufmerksamkeit. Das sind vor allem Jugendliche ohne Ausbildungsplatz; potentielle Ausbildungsabbrecher sowie berufsschulpflichtige Geflüchtete. Zur Erreichung des Zieles arbeitet das OSZ nicht nur eng mit der Schulsozialarbeit zusammen, sondern installierte im August 2017 zusätzlich das Landesförderprogramm „Türöffner: Zukunft Beruf“, das Ausbildungshürden verhindern und die Ausbildungsfähigkeit stärken soll.
Zeigen Jugendliche Probleme im Privatleben oder der Ausbildung, ist die Problemwelt teils sehr vielfältig, stellen sowohl Astrid Gnielka, Schulsozialarbeiterin am OSZ in Schönefeld, als auch Nancy Bernhardt, Projektleiterin des Türöffner-Programmes, fest. Man begegne mitunter sozial benachteiligte Elternhäusern, Suchtproblematiken oder psychischen Erkrankungen. Eine ausreichende Früherkennung sei hier besonders wichtig, aber nicht immer ganz einfach. Möchte ein Jugendlicher die Ausbildung abbrechen oder hat im Betrieb Probleme, läge es oft auch daran, dass dieser Beruf dann doch nicht die richtige Wahl war. Die Entscheidung seine Ausbildung abzubrechen, weil der Beruf einem doch nicht liege, sei nicht immer falsch. Eine Neuorientierung in Richtung eines passenderen Berufes sei sehr wertvoll, so Nancy Bernhardt. Jugendlichen muss der Weg durch die Fülle an Ausbildungsangeboten vor allem erleichtert werden.
Die Beteiligten verständigten sich auf die Intensivierung der Bemühungen in allen Problemlagen. Seien es Jugendliche, die sich für den falschen Beruf entschieden haben oder junge Menschen mit Schulden und Suchtproblem, ein eng abgestimmter Austausch aller Akteure der Bildungslandschaft sei von großer Bedeutung, um berufliche Bildung gelingen zu lassen und die Jugendlichen bestmöglich auf die Arbeitswelt vorzubereiten. Die Anwesenden wollen weiterhin gemeinsam an einem Strang ziehen. Themen und Problemlagen, die über den Landkreis hinweg reichende Relevanz haben, wollen sie noch stärker proaktiv auch auf Landesebene kommunizieren.
Staatssekretär Drescher betonte in diesem Zusammenhang, wie wichtig es für das Ministerium sei, Rückmeldungen aus der Praxis zu erhalten. Gleichzeitig lobten sowohl er als auch der für den LDS zuständige Schulrat für berufliche Bildung Dr. Lothar Sickora die eingespielte Zusammenarbeit innerhalb des Landkreises und die enge Kooperation mit der Agentur für Arbeit und den Kammern HWK und IHK. Der Landkreis ziehe hier immer an einem Strang - und zwar am selben Ende und nicht an unterschiedlichen. So könne das Förderprogramm „Türöffner: Zukunft Beruf“ passgenau bei der Verhinderung von Ausbildungsproblemen helfen.