Pres­se­mit­tei­lung

2015 / 0325 - 12.11.2015

LDS zeichnet Menschen mit Zivilcourage aus

Vier mutige LDS’er wurden am 9. November in Lübben von Landrat Stephan Loge und Kreistagsvorsitzenden Martin Wille mit dem Preis für Zivilcourage des Landkreises Dahme-Spreewald ausgezeichnet.

Der LDS hat Menschen mit Zivilcourage ausgezeichnet (Fotos: Pressestelle LDS)Der LDS hat Menschen mit Zivilcourage ausgezeichnet (Fotos: Pressestelle LDS)Die Ehrung erfolgt im jährlichen Wechsel mit der Verleihung des Umweltpreises und der Auszeichnung von Ehrenamtlern. Der Preis geht auf einen Beschluss des Kreistages aus dem Jahr 2000 zurück und ist mit insgesamt 2.600 Euro dotiert.
Gewürdigt werden Persönlichkeiten, die sich uneigennützig gegen Gewalt, Fremdenfeindlichkeit oder Willkür engagieren und damit zugleich ein Zeichen setzen für eine gesellschaftliche Entwicklung weg von Gewalt, hin zur friedlichen Lösung von Konflikten.

Für ihr mutiges und beherztes Eingreifen bei einer Schlägerei wurde eine junge Schulzendorferin geehrt. Sie selbst geriet in eine nicht ungefährliche Situation als sie einem am Boden liegenden Verletzten erste Hilfe geleistete. Sie forderte professionelle Hilfe von Polizei und Rettungsdienst an und begleitete den Verletzten ins Krankenhaus. Mit ihren Aussagen hat sie die Ermittlungen der Polizei unterstützt und wichtige Hinweise zu den Tatverdächtigen geben können.

Für engagiertes Auftreten und bürgerschaftliche Hilfe wurde Gertrud Schmidt aus Lübben geehrt. Die 82-Jährige unterstützt die in der Gemeinschaftsunterkunft in Lübben lebenden Flüchtlingsfamilien mit Rat und Tat und hilft ihnen bei der Integration in das neue Alltagsleben. Den Vorschlag für die Auszeichnung hat Lübbens Bürgermeister Lars Kolan eingereicht. Er weiß das Engagement von Gertrud Schmidt sehr zu schätzen. Sie unterstützt die Neuankömmlinge beim Einzug in die Unterkunft, begleitet sie auf zahlreichen Behördenwegen und koordiniert Kleiderspenden aus der Nachbarschaft. Selbst die unterschiedlichen Sprachen sind für Gertrud Schmidt kaum ein Problem, denn die Verständigung läuft auch gut mit Händen, Füßen und viel Entgegenkommen.

Große Anerkennung erhielt der Jugendliche Willi Hülse für seinen mutigen Einsatz.

Der junge Mann wurde vor zwei Jahren Zeuge einer schrecklichen Tat. Er sah, wie ein damals 14-jähriges Mädchen aus seinem Heimatort auf dem Heimweg von der schule brutal mit Messerstichen attackiert wurde. Willi Hülse ging mutig dazwischen und wurde dabei selbst so schwer verletzt, dass er im Krankenhaus behandelt werden musste. Den Tod des Mädchens konnte er nicht verhindern. Er hatte sein eigenes Leben gefährdet, um das des jungen Mädchens zu retten. „Der selbstlose und mutige Einsatz verdiene höchste Anerkennung. Die herausragende Tat eines Jugendlichen solle auch für andere junge Menschen beispielgebend sein, betonte Stephan Loge. Der „Weiße Ring“ hatte den Schüler für diese besondere Ehrung vorgeschlagen.

Für sein hohes Engagement in der Flüchtlingshilfe wurde Carsten Peters aus Walddrehna geehrt. Als Ortsvorsteher von Walddrehna hat er sich langfristig auf die neuen Einwohner vorbereitet. Der Ortsbeirat organisierte unter seiner Leitung frühzeitig Einwohnerversammlungen und führte intensive Gespräche mit den Bürgerinnen und Bürgern im unmittelbaren Umfeld der Unterkunft. Dabei setzte er sich mit sozialem Mut und couragiert öffentlich für seine Überzeugungen ein
Dank seiner Hilfe konnten sich die Flüchtlinge schnell in die Gemeinschaft und Nachbarschaft integrieren. Die Kinder sind bereits aktiv im ansässigen Sport- und Fußballverein, drei Kinder wirken in der Kids-Feuerwehr mit. Bei Konflikten setzt er sich für Recht, Gerechtigkeit und die Achtung der Menschenwürde ein.

Landrat Loge dankte allen Ausgezeichneten für ihr großes Engagement und wünschte sich, dass sie Vorbilder für viele Bürgerinnen und Bürger im Landkreis sein werden.