Landkreis Dahme-Spreewald zeichnet herausragendes Engagement aus
Im Rahmen einer feierlichen Veranstaltung ehrte Landrat Stephan Loge gestern, am offiziellen „Tag des Ehrenamtes“, im „Haus Burglehn“ in Lübben 43 Bürgerinnen und Bürger, die sich in hohem Maße für das Gemeinwohl engagieren.
Es waren nur einige der vielen ehrenamtlich Tätigen, die sich weit über das normale Maß in Bereichen wie der Seniorenarbeit, Pflege, Tierschutz, im Sport, der Kultur, Feuerwehr oder auch in allgemein gesellschaftlichen Bereichen engagieren und Außerordentliches leisten. Der gemütliche Nachmittag und Abend im „Haus Burglehn“ in Lübben war ein Dankeschön an die freiwilligen Helferinnen und Helfer in Dahme-Spreewald. Unter den 100 Gästen begrüßte Landrat Stephan Loge auch Bürgermeister und Amtsdirektoren, Mitglieder des Kreistages, den Kreistagsvorsitzenden Georg Hanke, Beigeordnete und Dezernenten der Verwaltung und die Bürgerinnen und Bürger, die Einzelpersonen oder Personengruppen mit einer ausführlichen Begründung vorgeschlagen haben, warum gerade diese Personen einen Ehrenamtspreis erhalten.
Fünf Personen wurden für ihre außerordentlichen ehrenamtlichen Leistungen mit einer Urkunde und einem Preisgeld ausgezeichnet. „Ein solcher Tag für das Ehrenamt – für die ehrenamtlich Engagierten - rückt zurecht einmal die Tätigkeit von Menschen ins Scheinwerferlicht, die um ihr Wirken nicht viel Aufheben machen. Der Tag lenkt den Blick auf Bürger und Bürgerinnen, die einfach etwas tun, ohne irgendwelche Vorteile daraus zu ziehen. Und wenn wir uns einmal kurz vorstellen, wie unsere Gesellschaft ohne ehrenamtlich Tätige im sozialen Bereich sowie im Vereinswesen aussähe, dann wird sogleich klar, wie wichtig diese Freiwilligenarbeit ist. Ich darf Ihnen unser aller Anerkennung und Dank für Ihr Wirken aussprechen“, sagte Landrat Stephan Loge.
Der Landkreis würdigt im jährlichen Wechsel besondere Leistungen im Umweltbereich, im Ehrenamt und für Zivilcourage. Der Preis geht auf eine vom Kreistag aus dem Jahr 2000 beschlossene Richtlinie zurück und ist mit insgesamt 2.500 Euro dotiert. Das Preisgeld kann auf mehrere Preisträger verteilt werden.
In diesem Jahr wurden nach einer öffentlichen Ausschreibung 43 Vorschläge für herausragende ehrenamtliche Leistungen eingereicht. Die Entscheidung über die Preisträger war in der jüngsten Kreisausschusssitzung vom 30. November getroffen worden. Damit werden in diesem Jahr besonders ehrenamtliche Leistungen in den Bereichen gesellschaftliches Miteinander, Naturschutz, Kultur und Tierschutz geehrt.

Ausgezeichnet wurden:

Brigitte Boldt aus Lübben für das Engagement „gesellschaftliches Miteinander“
Vorgeschlagen von: Pia Albrecht (Horizonte e.V.)
Frau Boldt ist seit 2005 im Verein Horizonte e.V. tätig. Dieser Verein hilft und unterstützt Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen. Frau Boldt betreute zunächst Männer in der Wohngemeinschaft, die mit unterschiedlichen Krankheitsbildern in dem Verein aufgenommen wurden. Mit viel Einfühlungsvermögen begleitete sie die Klienten in schwierigen Lebenssituationen und gab ihnen Halt. Auch außerhalb der Dienstzeit gab sie sich immer gesprächsbereit und hatte immer ein offenes Ohr für Ängste und Nöte. Als Rentnerin arbeitet Frau Boldt nun seit 11 Jahren ehrenamtlich im Verein mit und engagiert sich im Vorstand. Zudem hielt sie weiterhin Kontakt zu den Klienten in der Unterbringung. Sie bietet wöchentlich einen Handarbeitskurs an, der sehr gut angenommen wird. Dabei geht es nicht nur um die Tätigkeiten als solche, sondern um die Möglichkeit, sich auszutauschen.

Hans Rentmeister aus Senzig für das Engagement im Bereich „Naturschutz“
Vorgeschlagen von: Wolfgang Pschera
Herr Rentmeister ist trotz seines hohen Lebensalters gesellschaftlich sehr aktiv. Seit vielen Jahren ist er als Wegewart und Wanderleiter in der Stadt Königs Wusterhausen tätig. Seinem Engagement ist es zu verdanken, dass viele Wanderwege rund um die Stadt entstanden sind, unterhalten werden und einer ständigen Weiterentwicklung unterliegen. Herr Rentmeister hat einen wesentlichen Anteil an der Gestaltung der Wege im Naturschutzgebiet „Tiergarten“. Auf seine Initiative hin wurde der Skulpturenpfad rings um den Tiergarten angelegt. Mittlerweile dokumentieren zehn hölzerne Kunstwerke ein Stück Heimatgeschichte. Nach Hans Rentmeisters Idee und unter seiner Leitung wurde 2021 der Wanderführer „Skulpturenpfad - Rundwanderweg Tiergarten“ aufgelegt. Pünktlich zum 1. Königlichen Streuobstwiesenfest, am 24.10.2021 erschien diese Broschüre. Auch beteiligte sich der Rentner an der Organisation und der Durchführung dieses Festes.

Jürgen Müller aus Senzig für das Engagement „gesellschaftliches Miteinander“
Vorgeschlagen von: Wolfgang Pschera
Herr Müller ist Vorsitzender des Netzwerkes Senzig e.V. Er organisiert, führt zusammen und geht bei allen Tätigkeiten als Vorbild voran. Er ist immer da, wenn man ihn braucht und reißt mit seinem Auftreten alle mit. Als es im letzten Jahr die Hochwasserkatastrophe im Ahrtal gab, hatte er sofort eine tolle Idee. Eine alte Verbindung in die Gemeinde Sinzig, die eingeschlafen war, wurde unter der Losung „Senzig hilft Sinzig“ aktiviert. Es wurde überlegt, welche Hilfe am sinnvollsten ist. Innerhalb einer Woche kamen so 12.000 € Spenden zusammen. Mittlerweile konnten symbolisch per Scheck 18.500 € übergeben werden. Mit diesem Geld sollen Kinder aus Sinzig für eine Woche einen Ferienaufenthalt in unserem Landkreis mitfinanziert bekommen. Neben diesem Engagement bringt er sich weiterhin in den Naturschutz ein, er nutzt lokale Vereine, um weitere Aktionen zu organisieren und durchzuführen. Weiterhin ist er für die BürgerInnen von Senzig immer ein Ansprechpartner. Aktuell engagiert er sich bei der Ukrainehilfe.

Hans-Richard Groschke aus Lübben für das Engagement im Bereich „Kultur“
Vorgeschlagen von: Dr. Corinna Junker (Förderverein Stadt- und Regionalmuseum Lübben)
Hans-Richard Groschke engagiert sich seit über 20 Jahren im Förderverein des Lübbener Museums und noch länger im Heimatverein Lübben e.V. Der Schriftzug, der heute noch die alljährlichen Heimatkalender ziert, geht auf seinen fachmännischen Entwurf zurück. Bei zahlreichen Sonderausstellungen im Museum Schloss Lübben half er beim Aufbau, gestaltete Wände sowie Kulissen entsprechend der Themen.
Besonders hervorzuheben sind Nachstellungen von Stadtmodellen, so der Lübbener Markplatz vor der Zerstörung von 1945 und der Lübbener Schlossbezirk von 1875, die in liebevoller Kleinarbeit anhand historischer Postkarten nachgebaut wurden. Er unterstützt das Museum tatkräftig bei der Recherche historischer Themen.

Sophia Fürstenau aus Senzig für das Engagement im Bereich „Tierschutz“
Vorgeschlagen von: Astrid Witschonke
Frau Fürstenau engagiert sich sehr für sämtliche Tiere in und um Königs Wusterhausen im Umkreis von 15 Kilometern. Sie gründete eine Facebookgruppe „Tierwelt Königs Wusterhausen und Umgebung“, damit den Tieren möglichst schnell geholfen werden kann. Der Facebook-Gruppe sind inzwischen über 1.600 Mitglieder beigetreten. Sie und weitere Unterstützer fahren in der Freizeit schnellstmöglich zu den meist verletzten Fundtieren, bringen diese zum Tierarzt und eventuell ins Tierheim, wenn Besitzer nicht aufgefunden werden konnten. Frau Fürstenau berät in Geldnot geratende Besitzer, wo es Unterstützung gibt oder unterstützt selbst.