Pres­se­mit­tei­lung

2021 / 0287 - 14.12.2021

„Kunst am Bau“-Wettbewerb 2020 – „Der Funker“ heute offiziell übergeben

Sieger des Wettbewerbs von 2020 steht am Funkerberg in Königs Wusterhausen

Der Funker (Fotos: LDS/Katrin Veh)Der Funker (Fotos: LDS/Katrin Veh)Die Siegerarbeit zum Wettbewerb „Kunst am Bau“ 2020 ist seit Dienstag, 14. Dezember 2021 offiziell übergaben. Die Statue „Funker“ steht am Bildungscampus am Standort Funkerberg in Königs Wusterhausen.

Wettbewerb wurde 2019 ausgelobt

Der Landkreis Dahme-Spreewald hat 2019 einen Wettbewerb Kunst am Bau am Bildungscampus Funkerberg in Königs Wusterhausen ausgelobt. Anliegen des Wettbewerbs war die künstlerische und konzeptionelle Auseinandersetzung mit dem Gebäude und dem Ort sowie seiner Nutzung. Dabei sollten die historisch erhaltenen Kunstwerke Berücksichtigung finden. Die Kunst am Bau sollte den Eindruck eines jungen, modernen und zukunftsorientierten Bildungscampus unterstreichen. Weitere Anforderungen waren die Dauerhaftigkeit, ein geringer Pflege- und Wartungsaufwand, möglichst keine Veränderungen am denkmalgeschützten Bauwerk zu erfordern und die zukünftige Nutzung nicht zu beeinträchtigen.

Der Wettbewerb war als einstufiger, anonymer Realisierungswettbewerb – mit vorgeschaltetem nichtoffenem Bewerberverfahren – ausgelobt. Zulassungsberechtigt waren KünstlerInnen aus den Ländern Berlin und Brandenburg. Teilnahmeberechtigt waren professionelle bildende Künstler und Bewerbergemeinschaften aus professionellen bildenden Künstlern.

Auslober/Bauherr, Durchführung

Der Landkreis Dahme-Spreewald als Bauherr und Eigentümer des Bildungscampus Funkerberg, Königs Wusterhausen, führte als Auslober den Wettbewerb durch.

Entscheidung des Preisgerichts

Das Preisgericht empfahl nach der Preisgerichtssitzung im Sommer 2020 dem Auslober die Wettbewerbsarbeit 03 von Inges Idee aus Berlin, mit dem Titel: „Funker“, zur Realisierung.

Begründung des Preisgerichts:

Die Künstlergruppe des Beitrages 03 schlägt eine kugelförmige Kopfgestalt vor, der ein moderner Kopfhörer aufgesetzt ist und die statt einer Nase eine Empfangsantenne hat. Als Standort ist eine im Grünflächengelände schon vorhandene, leicht abschüssige Position zwischen Parkplatz und Hauptzugang zum Schulgebäude gewählt.
Die vorgeschlagene Arbeit setzt als markante, singuläre Form einen betonten Akzent an dem Zugangsweg zum Haupteingang des Gebäudes. Auf vielfältige Weise stellt die vorgeschlagene Arbeit direkte Bezüge auf den Ort, auf die Umgebung sowie zur Funktion eines Bildungscampus her. Die gewählte Formensprache spielt sowohl mit figürlichen Assoziationen an Märchen- und Spielzeug-Figuren als auch mit der Abstraktion der geometrischen Kugelform.

Vor dem historischen Gebäude wird die Differenz zwischen den Formen der Geschichte und den Formen der Gegenwart sichtbar gemacht, aber nicht gegeneinander ausgespielt. Der Entwurf nimmt in der Form Bezug auf die Architektur des Gebäudes: Die einfache, nicht überdimensionierte Kugelform steht und liegt vor der Gebäudelinie des langgestreckten Seminartraktes mit seinen betonten, rechteckigen Fensterlaibungen. Die punktuelle Positionierung der vorgeschlagenen Arbeit nutzt das abschüssige Gelände. Mit einer überraschenden Länge spannt sich die Antennennase über den Weg zum Haupteingang. Von der Straße her gesehen, spielt sie mit dem hinter dem Schulgebäude auf einem Hügel stehenden Sendemast.

Die figürliche Assoziation der vorgeschlagenen Arbeit greift mit dem Titel „Funker“, den Elementen Kopfhörer und Antenne die historische Funktion des Standortes auf und entfaltet gleichzeitig Assoziationen auf moderne, vor allem auditive Formen der Wissensvermittlung und Wissensaneignung. Die leichte Anspielung auf die Märchenfigur „Pinocchio“ verweist auf die bekannte Erzählung über einen neugierigen und wissbegierigen Jungen, der Verantwortung und Ernsthaftigkeit lernt.

Eine spezielle Qualität von „Kunst am Bau“-Funktionen zeichnet die vorgeschlagene Arbeit aus: Sie bettet sich in den Ort ein und gleichzeitig ist sie eine überraschende Setzung.
Die Bezüge auf Ort, Umgebung und Funktion des Ortes bilden ein äußerst dichtes Netz, das prägnant und doch auch subtil, spielerisch und gleichzeitig mit ernstem Hintergrund ist. Diese Dichte der Bezugnahmen und möglicher Assoziationen gewährleistet eine ästhetische Nachhaltigkeit der vorgeschlagenen Arbeit.