Jeder zweite Brandenburger wandert
Erste Landeskonferenz der brandenburgischen Wanderwegewarte in Königs Wusterhausenv.l.: Günter Kühn, Wanderwegewart aus Köthen im Gespräch mit Jörg Kubiczek von der Schilderfirma Bremicker Verkehrstechnik (Foto: TV Dahme-Seen e.V.)Am 4. November 2015 trafen sich erstmalig Wanderexperten des Landes Brandenburg im historischen Ambiente des Sender- und Funktechnikmuseums in Königs Wusterhausen. Mehr als 40 engagierte Wanderwegewarte, Vertreter der Kommunen, Landschaftspflegeverbände, Tourismusinstitutionen und des Landestourismusverbandes tauschten sich an diesem Tag zu den Themen Wegemarkierung, rechtliche Grundlagen für Wegewarte, Qualitätsstandards für Wanderwege, Digitalisierung und Gewinnung von Nachwuchskräften in der Wegearbeit aus.
Eingeladen hatte der Landeswegewart des Brandenburgischen Wandersport- und Bergsteigerverbandes e.V. Bringfried Werk. Er selbst legt als passionierter Wanderer pro Jahr um die 500 Kilometer zu Fuß zurück. Bringfried Werk hob in seiner Eröffnungsrede die hohe Bedeutung der vielen ehrenamtlich tätigen Wanderwegewarte im Land hervor. Auch die Landtagspräsidentin und Vorsitzende des Landestourismusverbandes Brandenburg e.V. Britta Stark bedankte sich in ihrem Grußwort zur Veranstaltung bei allen engagierten Helfern, die dazu beitragen, dieses wichtige Tourismussegment zu erhalten und weiter zu entwickeln. Nach wie vor gehört das Wandern zu den beliebtesten Freizeitbeschäftigungen in Brandenburg.
Im Rahmen der Konferenz erhielt Manfred Reschke als Anerkennung für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit als Wanderwegewart und Wanderführer die silberne Ehrennadel des Brandenburgischen Wandersport- und Bergsteigerverbandes e.V., die Bringfried Werk feierlich überreichte.
Der gegenseitige Erfahrungsaustausch stand an diesem Tag bei allen Vorträgen im Vordergrund. Dietmar Boelke vom Landkreis Potsdam-Mittelmark stellte beispielsweise die vom Kreistag verabschiedete Wanderwegekonzeption vor, die auch mittels eines eigenen Finanzbudgets den Ausbau, die Pflege und die Erhaltung der Wanderwege sicherstellt. Hans Rentmeister, Wanderwegewart der Stadt Königs Wusterhausen, betonte, dass der Ausbau und die Pflege der kommunalen Wanderwege nicht nur aus touristischer Sicht betrachtet werden darf. „Wanderwege werden oft von der heimischen Bevölkerung zur Naherholung und Freizeitgestaltung genutzt und sollten somit als Pflichtaufgabe für die Kommunen gelten, da sie die allgemeine Standortqualität eines Ortes erhöhen und ihn attraktiver machen“, so Rentmeister.
Am Ende des diskussions- und erkenntnisreichen Tages zog Bringfried Werk Bilanz und äußerte den Wunsch, diese Veranstaltung unbedingt zu wiederholen. Als eine der wichtigsten Aufgaben für die nächsten Jahre sieht er die nötige Positionierung und Unterstützung der Landesministerien zum Thema Wandern und die Bündelung sämtlicher vorhandener Wege in einem integrierten Wegemanagement.