Früherkennung von Schweinepest
Im Rahmen eines Untersuchungsprogramms übernimmt der Landkreis befristet Kosten für die Trichinenuntersuchung bei Wildschweinen
Der Landkreis Dahme-Spreewald übernimmt in der Zeit vom 1. August bis 31. Oktober 2016 die Untersuchungsgebühren auf Trichinose bei Wildschweinen. Bedingung für den Kostenerlass ist die gleichzeitige Abgabe einer Blutprobe für die Untersuchung auf Schweinepest.
Die Gebührenbefreiung dient zur Erfüllung der Monitoringvorgaben des Landkreises und soll für die Jäger vor Ort einen Anreiz schaffen, um die Jagd auf Wildschweine zu intensivieren.
Die Gebührenbefreiung gilt nur
- für den Zeitraum vom 01. August bis 31. Oktober 2016
- für Wildschweine aller Altersgruppen, die im Landkreis Dahme-Spreewald erlegt wurden
- bei Vorlage eines ausgefüllten Wildursprungsscheines
- bei Abgabe einer geeigneten Blutprobe (Serumröhrchen, möglichst gekühlt und nicht gefrostet, unverzügliche Abgabe nach dem Erlegen)
- bei Abgabe an den bekannten Annahmestellen des Amtes für Verbraucherschutz und Landwirtschaft zu den üblichen Geschäftszeiten.
Monitoring-Programme dienen dazu, sich einen Überblick über bestimmte anzeigepflichtige Tierseuchen wie zum Beispiel Brucellose, Geflügelpest oder Schweinepest zu verschaffen. Damit kann die Einschleppung von Tierseuchenerregern schnell aufgedeckt werden und die effiziente Bekämpfung erfolgen.
Jährlich werden alle Landkreise vom Ministerium der zuständigen Veterinärbehörde aufgefordert, eine bestimmte Stichprobengröße untersuchen zu lassen. Die Untersuchungen betreffen die Haustierbestände sowie die Wildtierpopulationen und können ganze Tierkörper, Teile von Tierkörpern oder wie bei der Klassischen und Afrikanischen Schweinepest auch eine Blutprobe sein. Die Programme werden jährlich neu angepasst
Im Fall der Afrikanischen Schweinepest sind in Brandenburg mindestens 60 Wildschweine pro Jahr und Landkreis untersuchen zu lassen. Im Landkreis Dahme-Spreewald ist bisher noch kein Fall von Afrikanischer Schweinepest aufgetreten.
Hintergrundinformationen:
Wildscheine sind hierzulande weit verbreitet und ihr Bestand nimmt aufgrund der Klimaveränderungen und des Strukturwandels in der Landwirtschaft weiter zu. Hohe Bestandsdichten bergen ein größeres Ansteckungsrisiko im Falle von Tierseuchen wie der Afrikanischen Schweinepest (ASP). Diese droht sich derzeit von Osteuropa weiter in Richtung Westen auszubreiten. Die Infektion führt sowohl bei Haus- als auch bei Wildschweinen zu schweren Erkrankungen, die fast immer tödlich enden. Eine Einschleppung der ASP nach Brandenburg hätte einen millionenschweren Schaden in der Viehwirtschaft zur Folge. Einen Impfschutz gibt es nicht.
Um das Infektionsrisiko zu mindern, müssen die Jäger mehr Wildschweine schießen und damit im Frischlingsalter beginnen. Jedes erlegte Wildschwein ist vor dem Verzehr auf Trichinen zu untersuchen.