Ergebnisse des 2. Kita-Gipfels im LDS
Zweiter Kita-Gipfel im LDS zieht Bilanz zu Themenkomplexen, die in den letzten 12 Monaten mit der Kreisverwaltung und kreisangehörigen Kommunen vorangebracht wurden.
Die aktuelle Versorgungslage und der Umsetzungstand ergriffener Maßnahmen wurden im 2. Kita-Gipfel gemeinsam beleuchtet und Festlegungen für die weitere Zusammenarbeit getroffen. Nach dem ersten Kita-Gipfel, der im Dezember 2022 in Lübben stattfand, trafen die Vertreter des Landkreises und der kreisangehörigen Kommunen sich auf Einladung des LDS-Beigeordneten und Jugenddezernenten Stefan Wichary Mitte November auf dem Funkerberg in Königs Wusterhausen.
Entwicklung der Platzkapazitäten zur Kinder- und Hortbetreuung
Zum Stichtag 1. September 2023 gab es im Landkreis Dahme-Spreewald insgesamt 136 Kindertagesstätten, die Platz für maximal 16.946 Kinder bieten. Damit sind binnen Jahresfrist drei neue Einrichtungen mit 270 Kita-Plätzen hinzugekommen, namentlich die Kita „Pusteblume“ in Eichwalde, die Kita „Am roten Nil“ in Lübben und die Kita „Mirjam“ in Schulzendorf. Durch die Erweiterung der Platzkapazitäten in 14 Einrichtungen – ebenfalls binnen Jahresfrist - können in Bestensee, Golßen, Groß Köris, Königs Wusterhausen, Lübben, Luckau, Mittenwalde und Straupitz insgesamt 482 weitere Kinder betreut werden, davon 219 Kinder im Hort. Diesem positiven Zuwachs steht auf der anderen Seite das Auslaufen vorübergehender Kapazitätserweiterungen in Lübben, Schulzendorf und Wildau gegenüber; ein Verlust von 224 Kita-Plätzen, davon 199 im Hortbereich. So bleibt für den Zeitraum vom 1. September 2022 bis 1. September 2023 ein Zuwachs von 528 Kita-Plätzen im Landkreis festzustellen.
Bearbeitung von Bau-Anträgen (Anforderung)
Soweit der Landkreis Kita-Vorhaben in den Kommunen sowohl als örtlicher Träger der öffentlichen Jugendhilfe als auch als Bauordnungsbehörde begleitet, wurden erste Maßnahmen für eine engere Abstimmung für Verfahren bei Kita-Neubau und Nutzungsänderungen verabredet. Weitere Schritte sollten in den nächsten Wochen noch besprochen und dann zeitnah umgesetzt werden.
Schönefelds Anstrengungen im Fokus des 2. Kita-Gipfels
In der Gemeinde Schönefeld gab es im Zeitraum vom 1. September 2022 bis 1. September 2023 zwar keine Änderung bei den genehmigten Kapazitäten, allerdings ist die Zahl der betreuten Kinder in diesem Zeitraum von 1.411 auf 1.449 gestiegen. Daher ließen sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 2. Kita-Gipfels von Steffen Käthner, Leiter des Dezernats Bildung und Familie der Gemeinde Schönefeld, über die aktuelle Situation in der Gemeinde Schönefeld und über bereits umgesetzte und konkret geplante Maßnahmen berichten. Zu den Maßnahmen gehören:
- Umwidmung eines Bürogebäudes zu einer Kindertagesstätte,
- gemeinsame Nutzung einer Kindertagesstätte mit dem Land Berlin,
- Personal-Akquise im Bereich der Kindertagespflege,
- ein Modellprojekt für die tätigkeitsbegleitende Qualifizierung von ErzieherInnen (nach § 18 Kita-Personalverordnung),
- Qualitätsprüfung und –steigerung durch die Nutzung des Kommunalen Netzwerks für Qualitätsmanagement in der Kindertagesbetreuung (KomNetQuaKi).
Dabei wurde die Gemeinde Schönefeld unterstützt von den Kolleginnen und Kollegen im Jugendamt des Landkreises Dahme-Spreewald und vom Ministerium für Bildung, Jugend und Sport des Landes Brandenburg (MBJS). Das MBJS ist die Erlaubnisbehörde für den Betrieb neuer Kindertagesstätten und die Erweiterungen bestehender Platzkapazitäten.
Ausbildung von Kita-ErzieherInnen mit neuen Lehrgängen und weiterem Standort
Auf den zusätzlichen Bedarf an Fachkräften hat das Oberstufenzentrum Dahme-Spreewald (OSZ) bereits reagiert. Mit Beginn des Schuljahres 2023/2024 wurde im Bildungsgang Fachschule Sozialpädagogik eine zweite Teilzeit-Klasse eingerichtet. So konnten in der Erzieherausbildung in diesem Schuljahr 27 Schülerinnen und Schüler in Vollzeit und 41 Schülerinnen und Schüler in Teilzeit starten. Insgesamt lernen am OSZ Dahme-Spreewald damit 143 Schülerinnen und Schüler mit dem Ausbildungsziel Staatlich anerkannter Erzieher bzw. Erzieherin (50 in Vollzeit sowie 93 in Teilzeit).
Zudem hat die Berufliche Schule für Sozialwesen Lübbenau (AWO) mit Unterstützung des Jugendamts des Landkreises Dahme-Spreewald die Genehmigung erhalten, am Standort Wildau eine tätigkeitsbegleitende Qualifizierung als Ausbildung für Kita-Erzieherinnen und Erzieher anzubieten. Der erste zweijährige Lehrgang wird Anfang 2024 starten. Dazu werden voraussichtlich Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus der Gemeinde Schönefeld und der Stadt Wildau gehören. Die Qualifizierung kann bei Vorliegen der erforderlichen Voraussetzungen durch die Agentur für Arbeit gefördert werden.
O-Ton, Vorsitzender KAG Dahme-Spreewald Sven Herzberger
„Die Ausbildung als Erzieher/in in Teilzeit am Standort KW und die Qualifizierungslehrgänge in Wildau ist für die Städte und Gemeinden im Landkreis eine große Unterstützung, um den stetig steigenden Bedarf an Personal für die die kommunalen Kitas decken zu können.
Die Forderung der KAG Dahme-Spreewald nach einer Anlaufstelle zu Bauvorhaben für Kitas wurde umgesetzt und ist ein erster Schritt auf dem gewünschten Weg zu einer spürbaren Beschleunigung der Genehmigungsprozesse. Hier müssen wir in den nächsten Monaten gemeinsam weitere Anstrengungen unternehmen.
O-Ton, LDS-Beigeordneter und Jugenddezernent Stefan Wichary
„Von dem zweiten Treffen nehme ich mit, dass wir schnell und konstruktiv drängende Themenkomplexe gemeinsam mit den Kommunen beraten und mit geeigneten Maßnahmen hinterlegt haben. Desweiteren haben wir die rechtliche Grundlage intensiv beraten und befinden uns jetzt mit dem neu gestalteten öffentlich-rechtlichen Vertrag nach § 12 Kita-Gesetz in den letzten Befassungen durch die Kommunen. Ich bin zuversichtlich, dass wir zum 1. Januar 2024 einheitlich die Aufgaben zwischen Kreis und Kommunen regeln werden.“
O-Ton, LDS Landrat Stephan Loge
„Ziel ist es, jedem Kind im Landkreis einen Kita-Platz zur Verfügung stellen zu können. Die Ursachen für einen Kitaplatz-Mangel sind vielfältig, deshalb sind die Hilfestellungen bei der Planung von weiteren Plätzen und noch mehr Ausbildungsplätze als ErzieherInnen mit hoher Priorität umgesetzt worden.“
Kreisarbeitsgemeinschaften
In den 14 Landkreisen des Landes Brandenburg bilden die Mitglieder des Städte- und Gemeindebundes Brandenburg jeweils eine Kreisarbeitsgemeinschaft. Vorsitzender der KAG Dahme-Spreewald ist Sven Herzberger, Bürgermeister Gemeinde Zeuthen.