Ergebnis der Wahl des 7. Rates für Angelegenheiten der Sorben/Wenden im Land Brandenburg
Wie das brandenburgische Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kultur mitteilt, ist die Wahl zum 7. Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden am Sonntag zu Ende gegangen. Der Landesbeauftragte für Angelegenheiten der Sorben/Wenden, Wissenschafts- und Kulturstaatssekretär Tobias Dünow, gratuliert dem neu gewählten Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden (RASW) in dieser Legislaturperiode: „Herzlichen Glückwunsch – wutšobne glukužycenja! Mit der Wahl haben die Sorben/Wenden nicht nur ihre Vertreterinnen und Vertreter in Potsdam selbst bestimmt, sondern auch ihren Mitbestimmungswillen deutlich zum Ausdruck gebracht. Der Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag ist eine der wichtigsten Stimmen der Sorben/Wenden im Land Brandenburg. Er trägt maßgeblich dazu bei, dass ihre Anliegen ausreichend Gehör finden, im Parlament, aber auch in der Regierung, in Behörden, in der Gesellschaft. Dass er dies künftig mit einer starken demokratischen Legitimation tun kann, ist ein gutes Zeichen für die Freiheit, die Mitbestimmung und den Schutz der Sorben/Wenden in Brandenburg. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den kommenden fünf Jahren!“
Zum dritten Mal nach 2015 und 2019 hatten alle sorbischen/wendischen Brandenburgerinnen und Brandenburger die Möglichkeit, den Rat für Angelegenheiten der Sorben/Wenden beim Brandenburger Landtag direkt zu wählen. Gewählt wurden Markus Koinzer, Delia Münch, Měto Nowak, Michael Apel und Dieter Freihoff. Der Bürgermeister der Gemeinde Märkische Heide im Landkreis Dahme-Spreewald ist bereits zum zweiten Mal in Folge im Rat der Sorben/Wenden vertreten. Landrat Sven Herzberger gratulierte ihm im Kreistag am 18. Dezember 2024 persönlich zur Wahl und freut sich auf die weitere Zusammenarbeit: “Die Sorben und Wenden sind ein unverzichtbarer Teil der regionalen Stärke. Während viele Menschen ohne sorbischen/wendischen Hintergrund die Region verlassen, beeindruckt die Lausitz mit einer überdurchschnittlich hohen Rückkehrerquote unter Sorben/Wenden. Zudem gelten sie als treibende Kraft im Strukturwandel der Region. Daher freut es mich umso mehr, dass wir hier im Landkreis nicht nur mit unserer hauptamtlichen Sorben/Wenden-Beauftragten Sabrina Kuschy, sondern auch mit Dieter Freihoff zwei wichtige Stimmen für die Angelegenheiten der Sorben/Wenden haben.”
Hintergrund
Der Sorben/Wenden-Rat ist ein aus fünf Mitgliedern bestehendes ehrenamtliches Gremium des Landtages und hat bei allen Themen beratende Stimme, die sorbische/wendische Interessen berühren. Die Mitglieder nehmen unter anderem an Beratungen der Fachausschüsse teil und begleiten die Gesetzgebungsprozesse mit Expertisen und Stellungnahmen.
Die Sorben/Wenden sind seit rund 1.500 Jahren in der Lausitz ansässig. Sie haben sich trotz Assimilierungsversuchen früherer Herrscher und Regierungen ihre eigene Sprache und ihre von zahlreichen Festen und vielfältigem Brauchtum geprägte Kultur bewahrt. Die niedersorbische Sprache gehört zur slawischen Sprachfamilie, ist in Deutschland anerkannte Minderheitensprache und in Brandenburg durch die Landesverfassung geschützt. Das Land Brandenburg trägt mit einer Reihe von Maßnahmen dazu bei, Kultur und Sprache der nationalen Minderheit besser zu bewahren und weiterzuentwickeln. Der Bund sowie Brandenburg und Sachsen unterstützen die Stiftung für das sorbische Volk mit jährlich rund 24 Millionen Euro.