Pres­se­mit­tei­lung

2004 / 0053 - 01.06.2004

Deutsch-Polnische Partnerschaft auf gutem Weg

Anlässlich des EU-Beitritts von Polen besuchten offizielle Vertreter aus dem Landkreis Dahme-Spreewald am 2. Mai 2004 den polnischen Partnerkreis Wolsztyn. Angeführt wurde die Gruppe von Landrat Martin Wille. Mitgereist waren unter anderem Hans-Joachim Zimmerling, Leiter des Schutzbereiches Dahme-Spreewald, Jürgen Pankonin, Geschäftsführer der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“, Andreas Schluricke, SPD-Kreistagsabgeordneter sowie Journalisten aus dem Landkreis. Die LDS-Abordnung hatte nicht nur unterschriftsreife Partnerschaftsprojekte sondern mit dem 40-köpfigen Mittenwalder Spielmannszug auch viel Musik und gute Laune im Gepäck.

Wolsztyn hatte sich am ersten Maiwochenende fein gemacht. Das traditionelle Stadtfest wurde gefeiert und natürlich der EU-Beitritt. überall flatterten polnische und EU-Fahnen. An bunten Ständen und mit einfallsreichen Bühnenprogrammen zeigten die Polen in Städten und Dörfern ihre überwiegende Freude über den Beitritt ihres Landes in die EU. Gäste aus nah und fern waren dazu eingeladen, auch die Partner und inzwischen Freunde aus dem Dahme-Spreewald Kreis.

Neue Partnerschaft zwischen Sidlec und Amt Golßener Land
Der auf Initiative der beiden Landräte Martin Wille und Rychard Kurp entstandene Kontakt zwischen der polnischen Gemeinde Sidlec und dem Amt Golßener Land wurde am 2. Mai 2004 offiziell mit einem Partnerschaftsvertrag besiegelt. Amtsdirektorin Ursula Schadow betonte, dass die Verlobungszeit zwischen beiden Gemeinden nun zu Ende sei. In der so genannten Prüfungsphase habe sie viel Herzlichkeit erfahren. Sie hoffe auf einen friedlichen gemeinsamen Weg und wünsche sich, dass besonders die jungen Menschen auf beiden Seiten von dieser Partnerschaft profitieren. Ihr Amtskollege Adam Cukier strebt eine Zusammenarbeit auf allen gesellschaftlichen Ebenen an.
Nach den bereits bestehenden Partnerschaften zwischen den Städten Wolsztyn und Lübben und den Gemeinden Przemet und Bestensee ist mit Sidlec nun auch die dritte Gemeinde aus dem Landkreis Wolsztyn mit dem Dahme-Spreewald Kreis vertraglich verbunden. Für Landrat Martin Wille ist dies ein gutes Vorbild für das Zusammenwachsen des neuen Europas.

Nächstes Jugendcamp in Litauen
Nach dem Erfolg des Feriencamps im vergangenen Jahr im polnischen Bucz mit deutschen, polnischen und litauischen Jugendlichen wurde am 2. Mai 2004 im Palast Hotel in Wolsztyn eine Vereinbarung für das diesjährige Jugendtreffen in Litauen unterzeichnet.
Bereits vor zwei Jahren trafen die Kreise Wolsztyn und Dahme-Spreewald im Rahmen ihrer Kreispartnerschaft eine Vereinbarung über Jugendbegegnungen mit der Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“. Der erste Jugendaustausch fand im Sommer 2002 im Freizeitlager am Frauensee im Landkreis Dahme-Spreewald statt.
2003 trafen sich 28 Mädchen und Jungen aus beiden Kreisen im polnischen Bucz. Auf Initiative des Landkreises Wolsztyn gesellten sich damals 14 Jugendliche aus Litauen dazu. Weil sich das Camp als gute Gelegenheit für internationale Zusammenarbeit und Integration junger Menschen bewährt habe, setze die Stiftung „Großes Waisenhaus zu Potsdam“ ihre großzügige finanzielle Unterstützung fort, sagte Geschäftsführer Jürgen Pankonin. Aus diesem Grunde habe die 280 Jahre alte Stiftung die bestehende Vereinbarung mit Wolsztyn und Dahme-Spreewald um die Region Soleczniki aus Litauen erweitert. Panakonin hoffe, dass durch diese Erweiterung die Begegnungen und Beziehungen der Jugendlichen gefestigt werden.



Deutsch-polnische Partnerschaft auf Polizeiebene erweitert
Selbst Polizeichef Hans-Joachim Zimmerling war überrascht, als sein Wolsztyner Kollege Lech Biernat im feierlichen Rahmen zur Vertragsunterzeichnung über die Zusammenarbeit zwischen beiden Polizeibereichen aufforderte. Die inhaltlichen Vorbereitungen und Gespräche liefen bereits seit Monaten. Beide Polizeibereiche wollen den Erfahrungsaustausch pflegen, in Sachen Prävention zusammenarbeiten und gegenseitig an Veranstaltungen teilnehmen.

Heißluftballon aus Zeitungen startete für Europa
Die Jungen Humanisten aus dem Landkreis Dahme-Spreewald hatten anlässlich des Wolsztyner Stadt- und Europafestes einen besonderen Höhepunkt vorbereitet. Sie waren schon ein paar Tage früher in Wolsztyn angereist, um zusammen mit polnischen Jugendlichen einen fünf Meter hohen Heißluftballon aus polnischen und deutschen Zeitungsseiten zu basteln. Der Ballon sollte mit Wünschen und Vorstellungen für ein erweitertes Europa aufsteigen. Die Aktion stand unter der Regie von Günter David, Geschäftsführer des LDS-Kreisverbandes der Humanisten. Umringt von vielen Jugendlichen, Besuchern und offiziellen Vertretern aus drei Ländern wurde der beeindruckende Zeitungsballon am Strand des Wolsztyner Sees auf die Reise geschickt. Leider kam er nicht weit, denn Wind und Regen verhinderten den Aufstieg. Die Enttäuschung bei den Jugendlichen war nicht zu übersehen. Aber sie waren auf einen Fehlstart vorbereitet. Nach kurzer Abwägung der durchaus riskanten Wettersituation wurde doch noch der Reserveballon gestartet, diesmal erfolgreich.
Deutsch-Polnische Gedanken über die Zukunft in einem vereinten Europa schwebten durch die Luft.