„Boden einmal anders“ - Ausstellung im Umweltamt
Ausstellung Umweltamt 1Der Förderverein Geschiebezentrum Niederlehme e. V. unterhält eine Wanderausstellung, in der Gesteine, Fossilien und Knochen von Großsäugetieren gezeigt werden. Diese wurden alle in der Kiesgrube des Sand- und Mörtelwerkes in Niederlehme (HeidelbergCement AG), Landkreis Dahme-Spreewald, gefunden. Dem Umweltamt ist es gelungen, diese Ausstellung für 2014 in das Landratsamt, Außenstelle Beethovenweg, nach Lübben zu bekommen.
Die Funde stammen allesamt aus Niederlehme. Den besonderen Wert der Ausstellung stellen die Knochen von Säugetieren dar. Gezeigt werden Reste vom Mammut, Wollhaarnashorn und Rothirsch.
In der Fundschicht, dem sogenannten „Rixdorfer Horizont“ (Rixdorf: alt für Neukölln), konnten bisher allein in Niederlehme 23 der insgesamt 26 aus dieser Schicht bekannten Säugetiere nachgewiesen werden. Eine exakte zeitliche Einordnung des Rixdorfer Horizontes ist der Wissenschaft bis heute nicht gelungen. So viel kann jedoch mit Sicherheit gesagt werden – die Ablagerungen stammen aus einem Zeitraum zwischen ca. 70.000 – 115.000 Jahre zurück.
Der Rixdorfer Horizont ist die Hinterlassenschaft eines ehemaligen großen Flusssystems. Abgelagert wurden Kiese und auch Steine, in die die Knochenfunde eingelagert sind. An keiner weiteren Stelle in Mitteleuropa gibt es einen Aufschluss in dieser erd¬geschichtlichen Position, an dem so viele eiszeitliche Säugetierreste bekannt geworden sind.
Ergänzt ist die Ausstellung durch weitere Fossilien, die jedoch deutlich älter sind als der Rixdorfer Horizont und nahezu die gesamte Erdgeschichte repräsentieren. Die Ältesten sind zwischen 540 und 480 Mio. Jahre alt [Skolithos-Sandstein, Stinkkalk (versteinertes Erdöl)].
Und nicht zuletzt werden Ausstellung Umweltamt 2Leitgeschiebe gezeigt. Dies sind Gesteine, die einem genauen Herkunftsort in Skandinavien zugeordnet werden können. Bei der Kenntnis des Herkunftsortes und in Verbindung mit der hiesigen Fundschicht des Steines kann mittels statistischer Auswertung das eiszeitliche Alter der Fundschicht bestimmt werden.
Verblüffend - nicht?