aquamediale bringt Natur, Kunst und Wissenschaft zusammen

Ein arbeitsintensiver Sommer geht bei der aquamediale 15 am kommenden Samstag, 30.09.2023 zu Ende. Landrat Stephan Loge verabschiedet die teilnehmenden Künstler nach einer letzten gemeinsamen Kunstkahnfahrt. Im Anschluss bauen die Künstler um Kurator Harald Larisch die Kunstwerke gemeinsam ab.
Die 15. Ausgabe spielte im Sommer mit dem Thema Unart Natur auf 5 Bühnen:
Offenes Atelier im Künstlerhaus Eisenhammer:

Die Künstler Bernhard Schurian, Nicole Schuck und Oliver Thie zeigten am 6. Mai außergewöhnliche Perspektiven auf das Leben in Bildern & Fotografien. Der Fotograf Bernhard Schurian weltweit der Einzige, der mit einer innovativen Stacking-Technik auch Experten mit seinen Insektenbildern in Erstaunen und Verzückung versetzt. Selbst unter dem Mikroskop betrachtet, kann man immer nur Ausschnitte eines Objektes sehen, im Künstlerhaus Eisenhammer – auf bis zu anderthalb Mal zwei Meter großen Abzügen – tritt den Betrachtern das Insekt als Ganzes, als Subjekt Insekt gegenüber. Die Zeichnerin Nicole Schuck hat eine Frage, die im Zentrum ihrer Arbeiten steht: Wie können wir angesichts zunehmender klimatischer Krisen und dem rapiden Verlust von Lebensräumen unser Zusammenleben
mit anderen Spezien lebenswert gestalten – jetzt und zukünftig? Zeichner Oliver Thie erforscht mit seiner künstlerischen Arbeit Naturphänomene und Wahrnehmungsmechanismen.
Kunstausstellung im Biosphärenreservat vom 3. Juni bis 30. September 2023
Von 123 Bewerbungen sensibilisieren 10 Künstler mit 9 Objekten die 5 Sinne. Ihre „künstlerischen Stachel“ sind ein Zusammenspiel von:
Ort & Objekt
Alle Objekte entstanden nach Besichtigung nur für diesen konkreten Standort.
Raum & Zeit
Die Veränderung der Wahrnehmung durch das natürliche Licht ist Teil der
Idee.
Entstehen & Vergehen
Die Kontraste verändern sich über 4 Monate durch den Einfluss der Natur.
Kurator Harald Larisch resümiert die 15. Kunstausstellung: „Die aquamediale-KünstlerInnen haben ihre Unart in der Natur installiert. Die KünstlerInnen näherten sich dem Thema mit dem Mittel der Verschlüsselung und erwarten vom interessierten Betrachter eine aktive Form der eigenen Interpretation. Die Kunstwerke beantworten keine Fragen, sie stellen Fragen an die BetrachterInnen. Die ungewohnte Perspektive auf die Natur aus dem sanft dahingleitenden, „schwebenden“ Kahn, die Verlangsamung der Zeit und das Fehlen von zivilisatorischen Geräuschen schaffen eine besondere Atmosphäre für eine sinnliche Wahrnehmung. Das „Alles ist mit allem verknüpft“ ist, könnte im Biosphärenreservat eine neue alte Erkenntnis sein. Verhält man sich als Konsument anders, wenn man sich als Bestandteil der Natur begreift? Ist ein Mückenstich eine Kampfansage? Was ist Leben?“
„Die zahlreich gebuchten Kunstkahnfahrten sprechen von großem Interesse an diesen Fragen und eine
r gelungenen Sensibilisierung über die Sprache der Kunst. Also wird der Umgang mit der Natur für die aquamediale auch in den kommenden Jahren ein zentrales Thema der künstlerischen Auseinandersetzung bleiben, denn: „Alles ist mit allem verknüpft“, so Projektleiterin Anika Meißner.
Die KünstlerInnen: Ghaku Okazaki, Katalin Pöge, Doris Leuschner, Maria Bauhofer & Jonas Fleckenstein, Marike Schreiber, Katrin Woelger, Isabel Ott, Imke Rust, Viviana Druga
Konferenz mit der Natur im Künstlerhaus Eisenhammer:
Naturwissenschaftler, Philosophen & Künstler initiierten vom 14. bis 16. Juni eine analog-digitale Kommunikations-Form für eine bewusste Wahrnehmung der Zusammenhänge, denn: „Alles ist mit allem verknüpft.” „Wir haben es gewagt und etwas Wunderbares ist geschehen:
es wurde geredet, es wurde zugehört, es wurden Ideen in den Raum gestellt und ja, es wurde beschlossen, dies müsste fortgesetzt werden. Wir werden versuchen, der Natur als Ganzes auch als ganze Menschen entgegenzutreten“, so der Wissenschaftler Dr. Andreas Wessel. Zwei Ansätze dafür sind: „Der Förderverein aquamediale e.V. wird seine künstlerische Ausrichtung mit wissenschaftlichen Feldversuchen anreichern. Der „Urkonferenz“ wird eine Konferenz in Zusammenarbeit mit der Verwaltung des Biosphärenreservats Spreewald folgen“, so der Vorsitzende des Fördervereins aquamediale e.V., Norbert Schmidt. Der Förderverein hat für die Durchführung der Konferenz eine Förderung vom Landesamt für Umwelt des Landes Brandenburg erhalten.
Die Konferenzteilnehmer: Frank Kaspar und Anika Meißner (Moderation), Dr. Andreas Wessel (Biologe und freier Autor), Dr. Roland Mühlethaler (Entomologe und Bioakustikspezialist), PD Dr. Georg Toepfer (Biophilosoph), Dr. Thomas von Rintelen (Malakozoologe), Bernhard Schurian (Fotograf), Nicole Schuck, Zeichnerin), Oliver Thie (Forschender Zeichner), Harald Larisch (Grafiker, Kurator), Nico Heitepriem (Geoökologe), Linda Loreen Loose (Wirtschaftspsychologin, Alternativ-wissenschaftlerin, Speaker im Bereich der regenerativen Wirtschaft, Planetaraktivistin bei der Erdfest Inititative, Co-Founderin Mybetter.World & C
o-Founderin Myko. Lab Harz), Raphaela Oehme (Ökologische Agrarwissenschaften).

Sommernachtstraum am 10. Juni ab 14 Uhr im & am Schloss Golßen:
Mit Führungen durch das Innere und begleitet von einem musikalischen Bühnenprogramm, hat die aquamediale mit André Matthes (Club Bellevue Lübben) ein Schloss im Dornröschenschlaf wachgeküsst. Die rege Beteiligung zeigt Neugier und das große Interesse der Anwohner an der Entwicklung ihrer Stadt.
Kinder Kunst Projekt im September:
Das Projekt Unverpackt: am eigenen Leib realisierte die Idee einer Natur-

Näherung mit SchülerInnen der Rosa-Luxemburg-Grundschule in Luckau und der Liuba-Grundschule in Lübben. Mit Hilfe des Partners Spreewald Survival haben sie sich ohne technische Hilfsmittel (also: unverpackt) der Natur behutsam genähert und ihre Erfahrungen und Erlebnisse unter Begleitung des Künstlers Micha Brendel (Steinreich) als Collagen sichtbar gemacht.
Alle Publikationen sind in der Rubrik „Mediathek/Publikationen“ unter www.aquamediale.de zu finden. Weitere Videoaufnahmen und Künstlerinterviews sind in der Rubrik „Mediathek“ auf www.kuenstlerhaus-eisenhammer.de hinterlegt.
Letzte Kunstkahnfahrten können noch gebucht werden bei Jörg Tschirschke (Schlepzig) unter: +49 177 623 3744 oder tschirschke@web.de bis zum 30. September 2023.