"Von angesicht zu Angesicht"
Neue Ausstellung von Pawel Kapias in der Flurgalerie des Landratsamtes in Lübben
Für die Flurgalerie des Landratsamtes in Lübben ist diese Präsentation von Pawel Kapias sozusagen ein Jubiläum, denn es ist die 50. Ausstellung an diesem Ort. Grund genug, eine Neuheit einzuführen. Vor der eigentlichen Vernissage wird es jetzt immer eine Gesprächsrunde mit den ausstellenden Künstlern geben. Woher nehmen die Künstler ihre Inspiration? Wie lange brauchen sie von der ersten Idee bis zur Fertigstellung ihres Werkes? Mit welchem Material arbeiten sie hauptsächlich? Wie finden sie ihre Zielgruppen. Diese und andere interessante Fragen sollen dazu beitragen den Künstler noch näher kennen zu lernen.
Wir wollen den Dialog mit unseren Künstlern pflegen, meinte Landrat Martin Wille bei der Eröffnung der Ausstellung. Besonders wies er auf das Bild mit dem Titel „Intoleranz“ hin. Es zeigt getötete Menschen. Ein Thema von bedrückender Aktualität, sagte Wille, mit Blick auf den ungerechtfertigten Krieg im Irak. „Eigentlich sollte es solche Motive gar nicht geben“.
Auch für den Schulzendorfer Maler Pawel Kapias ist dieser Ausstellungsort nicht neu. Wir sahen ihn bereits zur "6. Kunstausstellung" mit dem naturalistischen öl-Gemälde "Waldweg in Schulzendorf" von 1998 und zur "7. Kunstausstellung" mit dem 2000 entstandenen Werk "Was nun", das zum Nachdenken über das Leben anregt. Beide Bilder sind in der aktuellen Ausstellung mit dem Titel „Von Angesicht zu Angesicht“ erneut dabei.
Pawel Kapias wurde 1952 in Oberschlesien als Sohn eines Architekten geboren. Schon in den Kinderjahren wurde sichtbar, dass er die zeichnerischen Talente seines Vaters geerbt hatte.
Nach dem Abitur begann Pawel Kapias zunächst ein Studium an der Offiziershochschule, das er als "Grenzschutzoffizier" beendete. Danach arbeitet er in der Abteilung Grenzschutz in Stettin. Er blieb 20 Jahre in der Armee. Im Alter von 38 Jahren trennte er sich von der Uniform und kehrte zu seinen früheren Lieblingsbeschäftigungen Malen und Schnitzen zurück. Seit 1992 malt er wieder und seit 1998 ist er als selbständiger freischaffender Künstler tätig.
Die ölmalerei ist zu seiner Leidenschaft geworden. Er sagt: "Ich möchte, dass der Betrachter nicht erst lange überlegen muss, was auf meinen Bildern zu sehen ist".
Wer aufmerksam durch die Galerie geht, erkennt in seinen Werken die großen Vorbilder der Romantik, auch den Impressionismus und Anlehnungen an die naive Malerei. Manches erinnert an die aufwendige Cartoonmalerei des ausgehenden 20. Jahrhunders. Besondere Freude macht es Pawel Kapias, Porträts in öl auf Leinwand zu malen, wie es schon die großen Meister taten. Auf Wunsch seiner Kunden malt er Porträts auch nach Fotovorlagen.
Seine ölgemälde sind einmal mit gegenständlichen Untertiteln, wie "Fachwerkhaus", "Schloss Königs Wusterhausen", "Das Kind", "Der Henker", "Porträt eines alten Mannes", bezeichnet. Zum anderen werden vom Betrachter Emotionen abverlangt, wie z.B. "Der Pakt mit dem Teufel", "Was nun", "Quo vadis" und "Intoleranz".
Pawel Kapias ist im Landkreis Dahme-Spreewald kein Unbekannter. Seine Ausstellungen waren im „Turm" und in der BARMER in Königs Wusterhausen, im Schlosshotel in Teupitz, im DESY-Institut und im Rathaus in Zeuthen sowie in der Gaststätte "Zur Eiche" in Deutsch-Wusterhausen zu sehen.. Außerhalb des Kreises präsentierte Pawel Kapias seine Werke im Kunstspeicher in Friedersdorf, in der Galerie Cafe Baruth und im Bürohaus Berlin Mitte.
Auch am Tag der offenen Ateliers ist der Maler mit dabei.