Pres­se­mit­tei­lung

2003 / 0063 - 03.06.2003

Unternehmen der Region könnten viel mehr von den Angeboten der TFH Wildau profitieren

Am 28. Mai 2003 trafen sich die Vertreter des Modellprojektes „Bündnis für Arbeit auf Kreisebene“ in der Technischen Fachhochschule Wildau. Nachdem Prof. Laszlo Ungvari, Präsident der Fachhochschule, das Leistungsspektrum der Bildungs- und Forschungseinrichtung erläuterte, wurde deutlich, dass die Unternehmen der Region die Möglichkeiten und Chancen der Zusammenarbeit mit der TFH noch viel zu wenig nutzen.

„Wir wollen hier Unternehmer produzieren“, sagte Ungvari zu Beginn seiner Präsentation. Die TFH Wildau habe alles, was ein Standort zum Prosperieren brauche. 2700 Studentinnen und Studenten, 59 Professoren, 46 wissenschaftliche Mitarbeiter und 33 Verwaltungsangestellte erfüllen die TFH Wildau mit Leben. In zwei Jahren soll der neue Campus in der Bahnhofstraße fertig sein. Dann werde auch die TFH Wildau über eine eigene Mensa und eine moderne Bibliothek verfügen und ca. 3000 Studierende aufnehmen können.
Das besondere Profil der Hochschule bestehe darin, dass sie sich als Partner und Dienstleister für die regionale Wirtschaft verstehe, hob Ungvari hervor. Die Einrichtung nehme eine Spitzenposition im Technologietransfer ein. Dabei gehe es nicht nur um die Zusammenarbeit mit großen Wirtschaftsunternehmen. „Wir übernehmen auch Aufträge für 5000 Euro, also auch für kleine Unternehmen“, betonte Ungvari. Oft scheitere die Zusammenarbeit aber am fehlenden Geld. Selbst wenn ein Projekt mit 80 Prozent vom Land oder der EU gefördert würde, könnten kleine und mittlere Betriebe nicht den geforderten Eigenanteil aufbringen.
Für Bundestagsabgeordneten Dr. Peter Dankert stand zunächst die Frage, ob die regionalen Betriebe überhaupt schon wahrgenommen haben, welche Kompetenz und welches Wissen die TFH anbiete. Z. B. könnten viele Transport- und Verkehrsunternehmen die Maut herausarbeiten, wenn sie mit Hilfe der TFH die für ihr spezielles Unternehmen richtige Logistik anwenden würden. Um die Verzahnung zwischen der heimischen Wirtschaft und dem Wissenschaftsstandort in Wildau zu fördern, schlug Horst Schulze von der IHK Geschäftsstelle Königs Wusterhausen vor, neue Unternehmer im Kreis und Vertreter der Fachhochschule an einen Tisch zu holen. Klaus Quasdorf, Bürgermeister aus Bestensee, regte an, dass die TFH ihr Leistungsangebot im Bestenseer Gewerbeverein präsentieren solle.
Dr. Renate Wilde, Kanzlerin der TFH Wildau, wies auf die Möglichkeit des Einsatzes von Praktikanten hin. Die meisten Praktikanten der TFH absolvieren ihr Praktikum in den alten Bundesländern. Sinnvoller wäre es jedoch das kreative und schöpferische Potential in der Region zu lassen. Gleiches gelte für die Betreuung von Diplomarbeiten. Sowohl LUTRA- Geschäftsführer Rainer Schuster als auch Thomas Nasdal von der Kreishandwerkerschaft und RVS-Geschäftsführer Gerd-Peter Lehmann griffen die Anregungen auf und wollen den Kontakt zur TFH herstellen. Die RVS sei außerdem an einer Vereinbarung mit der Fachhochschule zum Thema Semesterticket interessiert. Einig war man sich in der Runde, dass das Leistungsspektrum der TFH noch nicht ausreichend bekannt sei und mehr publiziert werden müsse.
Weiterhin haben die Vertreter im „Bündnis für Arbeit“ die Ausbildungssituation im Landkreis beleuchtet. Landrat Martin Wille wird erneut ganz konkret Unternehmen ansprechen, um für Ausbildungsplätze zu werben.