Schönwalde – ein schönes Dorf mit Zukunft
Am 12. Dezember 2002 wurde das Geheimnis gelüftet. Bis dahin dauerte die Spannung an. Im Hotel-Restaurant „Spreeblick“ in Lübben wurden die Sieger im Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden- Unser Dorf hat Zukunft“ ausgezeichnet. Diesmal hat die Gemeinde Schönwalde aus dem Amt „Unterspreewald“ das Rennen gemacht.
Der Landkreis Dahme-Spreewald hat zum vierten Mal sein schönstes und aktivstes Dorf gesucht und ausgezeichnet. Der Wettbewerb findet im 3-Jahres-Rhythmus statt und soll die Dorfbewohner motivieren, sich für ihre Gemeinde zu engagieren, das Leben auf dem Dorf attraktiver zu machen und dabei den spezifischen Charakter der Region zu erhalten.
Wichtig sei der Zukunftsgedanke des Wettbewerbes, meinte Landrat Martin Wille. Die Entwicklung im ländlichen Raum müsse Perspektiven aufzeigen, damit die Abwanderung junger Menschen aus unseren Dörfern gestoppt werde. Wille beklagte, dass die Beteiligung am Wettbewerb rückläufig sei. Im Jahr 1999 stellten sich 12 Gemeinden aus dem Kreis den Wettbewerbsbedingungen, in diesem Jahr waren es nur noch 6 Gemeinden.
Für Jury-Vorsitzenden Bernd Kirchhof war auch völlig unverständlich, dass sich keine Gemeinde aus dem Altkreis Königs Wusterhausen beteiligte. Dort stünden zwar teilweise die vorhandenen Strukturen einer Teilnahme entgegen, aber in den einzelnen ämtern gebe es genügend Gemeinden, die den Wettbewerbskriterien wie maximal 3000 Einwohner, örtliche Abgeschlossenheit und dörflichen Charakter entsprechen. Die Gemeinden sollten nicht glauben, nur dann am Wettbewerb teilnehmen zu können, wenn alle Probleme gelöst seien, im Gegenteil, es komme darauf an, mit seiner Entwicklung und mit seinen Problemen zu wetteifern, betonte Kirchhof. Dann ging er auf die Arbeit der Wettbewerbskommission ein. Sie setzte sich aus Mitarbeitern von unterschiedlichen Fachämtern aus der Kreisverwaltung und des Amtes für Flurordnung und ländliche Entwicklung in Luckau zusammen. Schwerpunkte für die Bewertung waren Entwicklungskonzepte und wirtschaftliche Initiativen, das soziale und kulturelle Leben, die baulichen Verhältnisse sowie die Grün- und Landschaftsgestaltung. Eine Aufzählung der einzelnen Aktivitäten in den Orten sei im Rahmen dieser Auszeichnungsveranstaltung schier unmöglich, sagte Kirchhof. Auffällig sei, dass zwar immer noch Feuerwehr und Sportvereine das Leben im Dorf bestimmen, aber in verstärktem Maße Jugend- und Seniorenclubs mitwirken.
Unstrittig in jeder Hinsicht war für die Bewertungskommission der Siegerplatz der Gemeinde Schönwalde. Sie präsentierte sich wirklich wie aus einem Guss, begründete Kichhof das Ergebnis. Man hätte den Eindruck gewonnen, dass fast alle Einwohner an der Ortsbesichtigung teilnehmen wollten, um die ohnehin schon beeindruckenden Leistungen auch wirklich im richtigen Licht erscheinen zu lassen. Der zweite Platz ging an die Gemeinde Schlepzig, die auch in diesem Wettbewerb wieder mit ihrer seit Jahren stabilen Entwicklung überzeugte. Den dritten Platz wurde Kümmritz, einem Ortsteil der Stadt Luckau zuerkannt. Die drei Erstplatzierten erhielten als Anerkennung je 1000 Euro. Schönwalde wird außerdem mit einer Skulptur ausgezeichnet, die von der Künstlerin Melanie Becker-Hoffmann hergestellt wird. Die folgenden Plätze belegten die Gemeinde Straupitz, Egsdorf, ein Ortsteil der Stadt Luckau und die Gemeinde Kasel-Golzig.
Wille dankte den sechs Gemeinden für ihren Mut zur Teilnahme und ermunterte alle anderen Kommunen, sich am nächsten Kreiswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ in drei Jahren auch zu beteiligen.