Pres­se­mit­tei­lung

2016 / 0089 - 03.05.2016

Naturschutztag des Landkreises Dahme-Spreewald 2016

Expertentreffen am Hölzernen See in Gräbendorf

Fachdiskussion beim Naturschutztag 2016 (Foto: LDS)Fachdiskussion beim Naturschutztag 2016 (Foto: LDS)Zahlreiche ehrenamtliche und hauptberufliche Naturschützer aber auch Touristiker und Vertreter der Wasser- und Bodenverbände aus dem Landkreis Dahme-Spreewald trafen sich am 20. April 2016 im Kinder und Jugenderholungszentrums Hölzernen See (KIEZ) zu einem Informations- und Erfahrungsaustausch.
Der Naturschutztag im LDS fand in diesem Jahr bereits zum neunten Mal statt.

Interessante Vorträge zur Entwicklung und Gestaltung der Flächen der Heinz Sielmann Stiftung in der Region, zu der Umsetzung von Kompensationsmaßnahmen im Zusammenhang mit dem Ausbau des BER und zu „kleinen Tieren“ in der Lieberoser Heide waren zu hören und zu sehen.

Wie sich die „Neue Wildnis nach der Kohle“ entwickelt, erläuterte Ralf Donat von der Heinz Sielmann Stiftung. Die Stiftung habe im Landkreis Dahme-Spreewald überwiegend ehemalige Bergbauflächen erworben, informierte er. Anliegen der Naturschützer sei es, sich aktiv in die noch anstehenden Sanierungsarbeiten einzubringen, um den in dieser Landschaft vorhandenen Strukturreichtum zu erhalten. Die Gestaltung der Bergbaufolgelandschaft biete die Möglichkeit große relativ unzerschnittene möglichst nutzungsfreie Gebiete für den Naturschutz zu erhalten. Weiterhin könne im Rahmen von Naturtourismus auch ein naturverträglicher Zugang für den Menschen zu diesen Gebieten geschaffen werden. Zur Erhaltung der Artenvielfalt solle auf Teilflächen die freie Sukzession zugelassen werden, andere Flächen der Landschaftspflege mit Tieren zugeführt werden. Auch der Umbau von monotonen Kieferwäldern zu Laubmischwäldern sei ein Ziel. Das Naturerlebniszentrum Wanninchen spiele für den Naturtourismus eine tragende Rolle, schätzte Donat ein.

Karsten Holtmann vom BER informierte über Kompensationsmaßnahmen und deren Umsetzung im Zusammenhang mit dem Ausbau des BER. Die vorgestellten Projekte gehören zu den umfangreichen Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen für den Bau des Großflughafens BER. Die fachliche Begleitung und Koordination wurde dem Landschaftspflegeverein Mittelbrandenburg e.V. übertragen.
Mit einem großen Team, bestehend aus Fachplanern, Ausführungsunternehmen und ansässigen Landwirten, wurden landwirtschaftliche Maßnahmen wie etwa bodenschonendes Grünlandmanagement und extensive Ackernutzung umgesetzt, mehrere Kilometer Gehölzstreifen angepflanzt und Waldumbaumaßnahmen durchgeführt, berichtete der Experte.
Ergänzt werde das Projekt durch ökologische Gewässerunterhaltung der Kanäle und wasserbauliche Maßnahmen, wie zum Beispiel das Anlegen von Kleingewässern und die Sanierung defekter Stauanlagen.
Mit der Umsetzung der Vorgaben des Projektes Zülowniederung werden über einen Zeitraum von 25 Jahren auf einer Fläche von ca. 2600 Hektar neue Rückzugsräume für bedrohte Tier- und Pflanzenarten in einem Biotopverbund entstehen, informierte Holtmann.

DünenspringspinneDünenspringspinneIm dritten Vortrag stellte Jürgen Borries in einem mit fantastischen Bildern ausgestatteten Vortrag Spinnen, Käfer und Libellen vor, die meist keine oder wenig Beachtung finden. Gezeigt wurden u.a. Fotos von der Dünenspringspinne, die nur wenige Millimeter groß ist.