Meinungen zu Europa entwickeln sich positiv
Immer mehr Menschen sind der Auffassung, ihre Stimme zählt in Europa. Zu diesem Ergebnis kommt die neueste Ausgabe des Eurobarometers. In der Umfrage wurden etwa 1.000 Bürgerinnen und Bürger in jedem EU-Mitgliedsstaat zu ihrer Meinung zu europäischen Themen und zur EU befragt.
Mit dem Slogan „Diesmal geht’s um mehr!“ war im Frühjahr für die Wahl zum europäischen Parlament am 25. Mai 2014 geworben worden. Auch wenn die Wahlbeteiligung in der EU gesamt sich in etwa auf dem Niveau von vor 5 Jahren bewegte (42,54 % im Vergleich zu 43 %), war insbesondere in Deutschland ein Zuwachs um fast 5 % zu verzeichnen. „Diese Entwicklung ist ein wichtiges Signal“, äußerte sich Martin Wille, Landrat a. D. und Vorsitzender des Europavereins Dahme-Spreewald, „sie unterstreicht die wachsende Bedeutung des Europaparlaments im europäischen Gesetzgebungsprozess und verschafft den Parlamentsbeschlüssen größere Legitimität.“
Das EU-Parlament wurde in diesem Jahr zum ersten Mal nach den neuen Regeln des Vertrags von Lissabon gewählt. Mit dem Vertrag, der bereits 2009 in Kraft trat wurden die Kompetenzen des Parlaments deutlich erweitert. Dies sei wichtig, so Martin Wille weiter, damit die Bürgerinnen und Bürger mit ihrer Stimme direkt über die politische Richtung in Europa bestimmen können.
Die Eurobarometer-Umfrage des Frühjahrs belegt nun, dass die Wählerinnen und Wähler sich dem Einfluss ihrer Wahlentscheidung deutlicher bewusst sind als noch im Herbst vor der Wahl. Der Anteil der Europäerinnen und Europäer, der sich zustimmend zur Aussage „Meine Stimme zählt in Europa“ äußerte lag bei 42 %. Dies ist ein Zuwachs von 13 % gegenüber November 2013. Der Wert für Deutschland übersteigt dabei den Schnitt sogar noch – hier gaben 57 % der Befragten ihre Zustimmung. Auch in anderen Bereichen äußerten sich die Befragten positiver zu Entwicklungen in der EU, so zum Beispiel zur Wirtschaft oder zum Euro.
Das Eurobarometer ist eine standardisierte Umfrage, die im Auftrag der Kommission halbjährlich durchgeführt wird. Dabei wird pro Mitgliedsland eine festgelegte Anzahl an Personen befragt (in etwa 1.000; je nach Einwohnerzahl schwankt die Zahl zwischen 600 und 2.000). Für die Umfrage werden Fragebögen mit vorformulierten Aussagen eingesetzt, bei denen es Antwortmöglichkeiten von „völlige Zustimmung“ bis „völlige Ablehnung“ gibt. Einige davon werden bei jeder Durchführung eingesetzt, so auch die Aussage „Meine Stimme zählt in Europa“. Zu speziellen Themen und Trends gibt es darüber hinaus gesonderte Fragebögen.