Pres­se­mit­tei­lung

2017 / 0387 - 22.12.2017

Grußwort des Landrates zum Weihnachtsfest

Liebe Bürgerinnen und Bürger,

auch am Ende dieses Jahres fällt meine Bilanz positiv und zuversichtlich aus, was nicht heißt, dass wir keine Probleme, Schwierigkeiten und Herausforderungen haben, aber alles in allem handelt es sich um Ansprüche auf einem recht hohen Niveau.

Wir alle leben, arbeiten oder wohnen in einer Region, die sich erfolgreich und kontinuierlich entwickelt. Mit hohem unternehmerischen Engagement passiert hier viel, so viel, dass der Landkreis wirtschaftlich betrachtet eine Spitzenposition in Ostdeutschland einnimmt.

Das Wirtschaftswachstum hält an, der Bau boomt, die Grundstückspreise, vor allem im nördlichen Landkreis, schnellen in die Höhe, die Tourismuszahlen steigen an, die Arbeitslosenquote hat im Jahresdurchschnitt einen Tiefstwert von 4,7 Prozent erreicht und liegt damit auch unter dem Landes- und Bundesdurchschnitt. Gute Aussichten, die wir als Landkreis im Rahmen unserer Möglichkeiten auch weiterhin mit gestalten werden. So sind bis zum Jahr 2020 Investitionen von ca. 100 Millionen Euro vorgesehen, zum Beispiel für ein neues Zentrum für Zukunftstechnologie, für einen flächendeckenden Breitbandausbau, für die Erweiterung des gymnasialen Schulangebotes und für den weiteren Ausbau der Infrastruktur. Die Signale für Dynamik und Wachstum stehen bereits auf Grün, obwohl der BER noch nicht am Start ist.

Der positive Trend auf dem Wirtschafts- und Arbeitsmarkt kann aber nur dann anhalten, wenn wir gleichzeitig den Wettlauf um passgenaues Fachpersonal gewinnen. Schon heute gibt es in einigen Branchen, z.B. im IT-Bereich, in der Gesundheitswirtschaft und im Handwerk, dringenden Fachkräftebedarf. Allein in Dahme-Spreewald sind zurzeit über 1.700 Arbeitsstellen nicht besetzt. Mit mehreren Projekten unterstützen der Landkreis und die Wirtschaftsförderungsgesellschaft zusammen mit den Kammern, dem Jobcenter sowie der Arbeitsagentur die Ausbildung und die Fachkräftesicherung. Die „Lange Nacht der Wirtschaft“, diverse Ausbildungsmessen, der Wettbewerb „Bester Arbeitsgeber im LDS“ oder die Initiative „LDS integriert“ setzen Impulse. Wirtschaftswachstum wirkt sich nur nachhaltig auf unsere Lebensqualität aus, wenn sich die Infrastruktur im Einklang mit entwickelt. Das kostet Geld, verlangt nach durchdachten Konzepten und braucht leider oft einen langen Atem.

Großen Nachholebedarf haben wir im Wohnungsbau. Nicht nur in den S-Bahnbereichen, auch im Süden des Kreises zeichnet sich ein steigender Wohnungsbedarf ab. Ich bin froh, dass die nördlichen Kommunen Anlauf genommen haben und bereits mit entsprechenden Bauvorhaben reagieren. Für den südlichen Bereich hat der Landkreis eigens eine Studie in Auftrag gegeben, um den Bedarf an Fachkräften und Infrastruktur abzubilden. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr Baugenehmigungen für rund 2.300 Wohneinheiten erteilt. Damit liegt Dahme-Spreewald im Wohnungsbau landesweit mit an der Spitze. Die Kreisgebietsreform ist berechtigterweise vom Tisch, dennoch bleibt der Bedarf an Reformen. Wir brauchen nachhaltige Veränderungen und angepasste Strukturen in vielen Bereichen der Gesellschaft. Nur so können wir den steigenden Erwartungen etwa im öffentlichen Nahverkehr, in der Schülerbeförderung, in der Gesundheitsversorgung oder in der Kinderbetreuung nachkommen. Bessere Lebensqualität heißt auch, sich wohlfühlen, zu Hause sein, geborgen sein. Dafür brauchen wir den sozialen Zusammenhalt in unserem Gemeinwesen. Bürgerschaftliches Engagement ist unentbehrlich und hat viele Gesichter. Ob im Verein oder in der Kirche, ob in vielen privaten Initiativen, Selbsthilfegruppen oder in den großen Wohlfahrtsverbänden und Rettungsdiensten, ob in der unmittelbaren Nachbarschaft, in Flüchtlingsinitiativen oder in der Gemeinde – überall finden wir Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Diese lebendige Vielfalt ist Ausdruck einer großen Bereitschaft auch in unserem Landkreis, nicht nur an sich selbst, sondern auch an das Wohl seiner Mitmenschen zu denken. Ich danke allen ehrenamtlich engagierten Bürgerinnen und Bürgern für die Verantwortung, die sie übernehmen und für die Wärme und Herzlichkeit, die sie ausstrahlen. Gerade mit diesem Engagement ist unser Landkreis nicht nur stark, sondern auch liebens- und lebenswert. Lassen Sie uns auch weiterhin selbstlos helfen und zusammenarbeiten, gemeinsam streiten und Pläne schmieden, aktiv mitgestalten und Herausforderungen annehmen.

Ihnen und Ihren Familien wünsche ich ein besinnliches Weihnachtsfest und einen guten Start in das Jahr 2018.

Ihr Landrat Stephan Loge