„Figuration – Landschaft“
„Figuration – Landschaft“
Unter diesem Titel ist noch bis zum 28. November 2002 eine Ausstellung des Malers Ronald Paris in der Galerie des Landratsamtes in Lübben zu sehen.
Als Kulturdezernentin Sylvia Lehmann am 5. November 2002 die Ausstellung im Landratsamt Lübben eröffnete, würdigte sie das umfangreiche Schaffen des Künstlers und hob besonders sein Engagement und seine Kompetenz in der Jury der „Spektrale“ hervor. Diese Ausstellung soll auch ein Dankeschön für die selbstlose ehrenamtliche Juryarbeit sein, meinte die Dezernentin.
Der Kunstprofessor und Maler Ronald Paris lebt in Rangsdorf im Nachbarkreis Teltow-Fläming. In seiner Ausstellung „Figuration – Landschaft“ präsentiert er 33 großflächige Bilder, die alle in den letzten Jahren entstanden sind. Der weitgereiste Künstler stellt Menschen, vor allem aber Landschaften in den Mittelpunkt seiner Arbeiten.
Mit intensiven, oft auffallend dunklen Farbtönen hat er seine Reiseimpressionen festgehalten. Das Spektrum reicht vom „Flamenco Andalusien“ über „Blühende Büsche Sizilien“, der „Katalanischen Küste Palafrugell“, dem „Märkischen Dorf am See“ bis zur „Toskanischen Landschaft bei Florenz“. Meisterhaft umgesetzte Eindrücke von seinen Besuchen in Indien, der Türkei, Syrien und Palästina lassen die Ausstellung quasi zu einem künstlerischen Reiseführer werden.
Ronald Paris ist in der Kunstszene längst kein Unbekannter. Er gehörte zu den führenden DDR-Künstlern. Seine Handschrift ist heute noch in renommierten Häusern zu finden, so in der Nationalgalerie in Berlin mit dem ölbild „Stilleben mit Sonnenblumen“, in der Galerie Junge Kunst in Frankfort/Oder mit der farbigen Tuschezeichnung „Tod Francos II“ oder mit dem Porträt von Hanns Eisler in der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“. Bis zur Wende hing ein 2,80 x 6,00 Meter großes Bild mit dem Titel „Unser die Welt – trotz alledem“ im Palast der Republik. In der DDR war sein Wirken stets eine Gratwanderung. Nie brachte er die gewünschte plakativ sozialistisch-politische Darstellung ein, meinte Sylvia Lehmann.
Der 1933 in Sondershausen geborene Ronald Paris machte zunächst eine Lehre als Glasmaler in Weimar und absolvierte dann ein Abendstudium an der dortigen Hochschule für Baukunst und Bildende Kunst. Nach einem Restauratorenlehrgang am Schloss Friedenstein in Gotha studierte er an der Kunsthochschule in Berlin-Weißensee. Hier war er Meisterschüler von Professor Otto Nagel. Es folgten Studienaufenthalte in der damaligen Sowjetunion und freischaffende Tätigkeiten in Berlin und in Rostock-Evershagen. 1993 erwarb er eine Professur für Malerei an der Hochschule für Kunst und Design in Halle auf der Burg Giebichenstein. Hier lehrte er bis 1999.
Ronald Paris ist nicht nur mit seinen Bildern berühmt geworden, sondern auch mit seinen Bühnenbildern. Zum Beispiel war die Ausstattung von Carlo Gozzis Stück „ König Hirsch“ an der Volksbühne in Berlin sein Werk sowie das Bühnenbild für das Ballett „Carmina Burana“ von Carl Orff am Ensemble „Arabesk“ in Sofia.