Erste Erfolge im Kampf gegen illegale Müllentsorgung
Landkreis Dahme-Spreewald verstärkt sein Engagement im Grenzbereich Berlin/Brandenburg
Die erste länderübergeifende Umweltkonferenz zum Maßnahmepaket „Kampf der illegalen Müllentsorgung“, die am 25.03.2003 auf Initiative des Landkreises Dahme-Spreewald und des Amtes Schönefeld stattfand, zeigt erste Erfolge.
Verschiedene Umweltprojekte an Schulen in Schönefeld und Zeuthen wurden zwischenzeitlich mit großem Engagement der Schülergruppen gemeinsam mit dem Südbrandenburgischen Abfallzweckverband (SBAZV) durchgeführt. Neben „Müllsammelaktionen“ in den Kommunen wurden auch die Wälder miteinbezogen, wo erhebliche Mengen an Abfällen lagerten. Jugendliche lernten so kennen, wie mühevoll eine Beräumung ohne große Technik für den SBAZV tagtäglich ist, wenn die zahlreichen offiziellen und zum größten Teil kostenlosen Entsorgungsmöglichkeiten des Abfallzeckverbandes nicht genutzt werden. Eine Sensibilisierung der Anwohner, Klein-Gewerbetreibende und Besitzer von Wochenendgrundstücken gegen eine Verbringung von Abfällen in die Wälder, gerade in den Frühlingsmonaten, muss noch verstärkt werden.
Ein weiterer wichtiger Punkt im verabschiedeten Maßnahmepaket stellt die überwachung an Brennpunkten illegaler müllintensiver Aktivitäten durch die Umwelt- und Ordnungsbehörden der Landkreises in Zusammenarbeit mit den Berliner Behörden, dem Amt Schönefeld und dem SBAZV vor allem an Wochenenden dar. Hier zeigten sich erste Erfolge. Verstärkte Kontrollen in Rotberg und Deutsch Wusterhausen ergaben Verstöße gegen das Abfallrecht, wobei besonders ärgerlich ist, dass an diesen Brennpunkten Verbotsschilder bereits standen und aktualisiert wurden. Ordnungswidrigkeitenverfahren gegen die „Umweltsünder“ wurden bereits eingeleitet, in der Hoffnung, dass diese Negativbeispiele anderen Bürgern als Anstoß zum umweltbewussten Denken dienen.
Verstärkte Prüfungen von Gewerbetreibenden im Nordbereich des Landkreises Dahme-Spreewald, die die Entsorgungswege des Abfalls vom Kunden zum Abfallverwerter bzw. zur Deponie aufzeigen sollen, ergaben erfreulicherweise, bis auf wenige Ausnahmen, keine Auffälligkeiten bzw. Regelwidrigkeiten. Ausnahmen bildeten Fuhrunternehmer in Zeuthen, die Altholzabfälle nicht zum zugelassenen Verwertungsbetrieb fahren, sondern häufig an Private, die eine Holzfeuerungsanlage besitzen, abgeben. Die Ursachen dieser Verfehlungen werden derzeit von den Behörden ermittelt, ausgewertet und sich daraus ergebender Handlungsbedarf abgeleitet. Berliner Schnittstellen im ländergrenznahen Raum müssen noch abgeglichen werden, so dass die vereinbarten Maßnahmen effektiv zum Erfolg führen.
Auch zeigte sich in der noch frühen Phase der Umweltinitiative der positive Effekt der Medienpräsenz. Viele Bürger nutzen nunmehr die Sprechzeiten in den Umweltverwaltungen des Landkreises zu Vorschlägen und Hinweisen illegaler Umweltdelikte, um eine frühzeitige Gefahrenabwehr und Beräumung zu ermöglichen.
Am Ende dieses Jahres werden durch die Umweltbehörden die abfallrechtlichen Kontrollen ausgewertet und weiterer Handlungsbedarf abgesteckt.