Anerkennung für Arbeit der Notfallseelsorger

Notfallseelsorge ist unverzichtbar - Sie wird etwa nach Suiziden und Verkehrsunfällen mit Todesfolgen benötigt. Notfallseelsorger unterstützen auch die Polizei, wenn diese Todesnachrichten überbringen muss. Und sie betreuen Einsatzkräfte nach einem ungewöhnlichen Ereignis. Auch Augenzeugen und Helfer können von Belastungsreaktionen betroffen sein. Helfen kann es, mit dafür geschulten Menschen ins Gespräch zu kommen.
Der Bedarf nach der Notfallseelsorge ist groß und ist gegenüber dem vergangenen Jahr um etwa fünf Prozent im Landkreis Dahme-Spreewald gestiegen. Rund 100 Mal waren Notfallseelsorger in diesem Jahr im Kreis im Einsatz wie Thomas Köhler sagt. Der Superintendent des evangelischen Kirchenkreises Niederlausitz leitet die Regieeinheit Notfallseelsorge im Landkreis. Aktuell machen dort 13 Frauen und Männer aus verschiedenen Berufszweigen ehrenamtlich mit. „Ich ziehe den Hut vor Ihnen“, sagte Heike Zettwitz, Beigeordnete für Verkehr, Bauen, Umwelt und Wirtschaft im Landkreis Dahme-Spreewald. „Ihre Arbeit ist nicht hoch genug zu schätzen.“ Sie dankte den Notfallseelsorgern für ihre Arbeit in diesem Jahr während einer Jahresabschlussveranstaltung in der vergangenen Woche in Lübben. Die Dezernentin wünscht den ehrenamtlichen Helfern, dass „ihr Teamgeist sie auch weiterhin trägt. Wir brauchen sie, die Einsatzzahlen sind enorm hoch. Es würde mich freuen, wenn sich weitere Menschen in der Notfallseelsorge engagieren.“
Die Hoffnung besteht. „Drei Leute stehen schon bereit“, sagt Thomas Köhler. Weitere Unterstützung ist ihm zufolge auch nötig, denn „wir merken, dass wir gebraucht werden. Und das nicht nur von Betroffenen und Beteiligten, sondern ebenso von Rettungskräften“. Auch Retter haben Rede- und Stressverarbeitungsbedarf nach belastenden Ereignissen. Notfallseelsorger leisten Hilfe für die Seele. „Vielen Dank dem gesamten Team mit Thomas Köhler an der Spitze und allen anderen Unterstützern“, sagt Heike Zettwitz. „Bleiben sie an Bord.“
Seit 2001 besteht die Regieeinheit in ihrer jetzigen Form. Sie wird durch den Landkreis ausgestattet und finanziert. Das ist in der Katastrophenschutzverordnung des Lands Brandenburg geregelt. „Die Zusammenarbeit mit dem Landkreis Dahme-Spreewald ist gut“, sagt der Superintendent. „Er unterstützt uns hervorragend dabei, etwas für Menschen in besonderen Notlagen zu tun.“ Und die werden ihm zufolge immer komplexer: „Wir haben zunehmend Einätze, während der mehrere unserer Notfallseelsorger dabei sind. Das war früher nicht so häufig der Fall.“ Notfallseelsorge geschieht oft unbemerkt von der Öffentlichkeit: „Wir kommen und gehen im Stillen“, sagt Thomas Köhler. Und, dass sein Team auch andere Landkreise unterstützt. Die Einsatzzahlen der Notfallseelsorge im Landkreis Dahme-Spreewald steigen stetig an. Sie sind innerhalb von sieben Jahren um etwa 40 Prozent gestiegen.