Pres­se­mit­tei­lung

2010 / 0034 - 09.02.2010

Verleihung Bundesverdienstkreuz

Gisela Deckert mit Bundesverdienstkreuz geehrt

Sie ist eine kleine und zierliche Person, dennoch gilt Gisela Deckert aus Kallinchen (Landkreis Teltow-Fläming) als große Dame des Naturschutzes in Brandenburg.
Für ihre außergewöhnlichen Leistungen verlieh Bundespräsident Horst Köhler der 79-jährigen die Verdienstmedaille des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

Im Auftrag von Ministerpräsident Matthias Platzeck überreichte Landrat Stephan Loge am 8. Februar 2010 die hohe Auszeichnung an die Naturschützerin. Langjährige Wegbegleiter von Gisela Deckert nahmen an der Feierstunde im Tourismuszentrum in Prieros im Landkreis Dahme-Spreewald teil. Der Ort der Verleihung war kein Zufall. In Prieros befindet sich der Hauptsitz des Naturparks Dahme-Heideseen. Seine Gründung gehört zu den großen Verdiensten von Gisela Deckert.
„Als wir Frau Dr. Deckert im Jahr 2008 für einen Preis im Rahmen unserer kreislichen Umweltpreisverleihung vorschlugen, wurde uns klar, dass ihr Lebenswerk ein viel breiteres Spektrum abdeckt. So entstand die Idee, sie für die Verleihung des Verdienstordens vorzuschlagen“, erläuterte Landrat Stephan Loge. Die Begründung war so überzeugend, dass Ministerpräsident und Bundespräsident dem Vorschlag folgten.
Schon in ihrer Kindheit entdeckte Gisela Deckert die Liebe und Achtung zur Natur. Sie studierte Zoologie an der Humboldt-Universität in Berlin und widmete sich in ihrer Promotion dem Verhalten des Feldsperlings. Seitdem wirkte sie freischaffend. Im Auftrag des Berliner Tierparks folgten zahlreiche wissenschaftliche Arbeiten über das Verhalten von Vogelarten. Für das Fernsehen der DDR bearbeitete sie naturkundliche Textbeiträge ausländischer Tierfilme.
Frau Dr. Deckert habe ihr ganzes Leben und Wirken dem Schutz von Tier- und Pflanzenarten in freier Natur gewidmet und sich damit große Verdienste für die Bewahrung der heimatlichen Natur für kommende Generationen erworben, heißt es in der Begründung. Ihre besondere Leistung bestehe darin, dass sie sich mit sehr großem Engagement für eine nachhaltige Entwicklung der heimatlichen Region eingesetzt habe und damit auch zur Stärkung der regionalen Identität im Gebiet des heutigen Naturparks Dahme-Heideseen und darüber hinaus. Mit ihrer aktiven Unterstützung habe sie zu einer breiten Akzeptanz des Großschutzgebietes in der Bevölkerung beigetragen.
Noch immer engagiert sich Gisela Deckert im Kuratorium des Naturparks. Bei ihren vielen erfolgreichen Aktivitäten zum Schutz von Natur und Landschaft setzt sie sich stets für eine naturverträgliche Erholungs- und Tourismusentwicklung in ihrer Heimatregion ein.
Bereits 1995 wurde Gisela Deckert als erste Person in Brandenburg mit der Goldenen Ehrennadel des NABU ausgezeichnet.
In allen Grußworten von Freunden, Kollegen und Kommunalpolitikern wurde Gisela Deckert vor allem für ihre Fähigkeit gelobt, ökologische Zusammenhänge zu verstehen und diese mit Zielstrebigkeit und wenn nötig, auch mit
Hartnäckigkeit zu vertreten.
Für die renommierte Naturschützerin bedeutet die Auszeichnung nicht nur Anerkennung für ihre eigene Arbeit, sondern vor allem Wertschätzung der Natur. „Noch vor 30 Jahren wäre es unvorstellbar gewesen, sich so für den Artenschutz einzusetzen“, sagte sie.

Bildunterschrift:
Gisela Deckert (links) und Landrat Stephan Loge (rechts)

Foto: Heidrun Schaaf