Pres­se­mit­tei­lung

2025 / 0093 - 12.05.2025

Übung „Wipfel-Brand 2025 – Die Lausitz übt!“ erfolgreich abgeschlossen

Ministerpräsident Dietmar Woidke besuchte Einsatzkräfte vor Ort

Zu sehen ist das Icon zur Übung 'Wipfel-Brand 2025 - Die Lausitz übt'.

Mit der Großübung „Wipfel-Brand – Die Lausitz übt!“ haben rund 430 Einsatzkräfte aus allen Südbrandenburger Landkreisen und der Stadt Cottbus/Chóśebuz ein deutliches Zeichen für die Einsatzbereitschaft bei großflächigen Waldbränden gesetzt. Auf dem Gelände des Tropical Islands in Brand sowie im KiEZ Frauensee in Gräbendorf (Landkreis Dahme-Spreewald) wurden am Samstag, den 10. Mai, unter realitätsnahen Bedingungen mehrere Szenarien zur Bewältigung von Vegetationsbränden geübt – mit klarem Fokus auf die Zusammenarbeit der Führungsstäbe, Katastrophenschutzeinheiten und Brandschutzeinheiten im Regionalleitstellenbereich Lausitz.

Aus den Erfahrungen des vergangenen Sommers lernen

Das Szenario: Mehrere parallel verlaufende Waldbrände im Landkreis Dahme-Spreewald mit drohender Ausbreitung auf benachbarte Regionen.
Das Ziel: Die Führungsstruktur bei großflächigen Schadenslagen festigen, die Kommunikation über Landkreisgrenzen hinweg stärken und die Mobilität und Einsatzfähigkeit von Katastrophenschutzeinheiten in geschlossenen Verbänden trainieren.

Ministerpräsident Dietmar Woidke machte sich am Vormittag persönlich ein Bild vom Verlauf der Übung im KiEZ Frauensee. Vor Ort sprach er mit Einsatzkräften, ließ sich die Abläufe erläutern und würdigte das Engagement aller Beteiligten: „Vielen Dank an die Einsatzkräfte hier vor Ort im Landkreis Dahme-Spreewald. Ich bin froh, dass wir im Moment nur üben. Wir können durch diese Übungen nur besser werden und uns somit gut vorbereiten. Es ist ein wichtiger Schutz für die Kameradinnen und Kameraden im Einsatz. Ich weiß, wie wichtig dieses Zusammenspiel ist - gerade in einem Flächenland wie Brandenburg“, sagte Woidke am Rande seines Besuchs.

Solche groß angelegten Übungen sind von zentraler Bedeutung, um im Ernstfall professionell handeln zu können. Nur durch gemeinsames Training und das enge Zusammenspiel aller Einsatzkräfte kann gewährleistet werden, dass im Krisenfall alles reibungslos funktioniert. Es freut mich sehr, dass auch der Ministerpräsident persönlich anwesend war. Das unterstreicht die hohe Priorität, die das Land Brandenburg dem Katastrophenschutz beimisst. Ich danke allen, die an der Organisation und Durchführung dieser anspruchsvollen Übung beteiligt waren – den Einsatzkräften vor Ort, dem Führungsstab und insbesondere dem Team vom Kiez Frauensee, auf dessen Gelände wir wieder zu Gast sein durften.“, Heike Zettwitz, 1. Beigeordnete und Dezernentin für Verkehr, Bauen, Umwelt und Wirtschaft.

Zwei zentrale Übungsschauplätze

Während sich im KiEZ Frauensee in Gräbendorf die Führungsstäbe - die bei Naturkatastrophen, Großbränden oder anderen Gefahrenlagen die Koordination und Leitung aller beteiligten Kräfte übernehmen - und die unterstützenden Einheiten zu einer Stabsübung trafen und die Abarbeitung von Großschadenslagen probten, diente das Gelände des Tropical Islands in Brand als Bereitstellungsraum für rund 100 Einsatzfahrzeuge. Hier trainierten die Brandschutzeinheiten das Fahren im Verband, die Aufstellung im Bereitstellungsraum und die Versorgung der Einsatzkräfte unter Einsatzbedingungen. Die Kolonnen, bestehend aus Feuerwehrfahrzeugen mit überwiegend ehrenamtlichen Kameradinnen und Kameraden, bewegten sich seit Samstagvormittag und wieder ab dem frühen Nachmittag auf mehreren Routen durch die Lausitz - begleitet von erhöhter Aufmerksamkeit im Straßenverkehr, aber ohne Beeinträchtigung des öffentlichen Betriebs der Freizeiteinrichtung Tropical Islands.

Zusammenspiel der Einsatzkräfte über Landkreisgrenzen hinweg

Die Übung war eine gemeinsame Ausbildungsmaßnahme der Landkreise Elbe-Elster, Oberspreewald-Lausitz, Spree-Neiße, Dahme-Spreewald sowie der Stadt Cottbus/Chóśebuz. Neben den Feuerwehren waren auch Schnelleinsatzgruppen zur Führungsunterstützung (Einheit des Katastrophenschutzes zur organisatorischen und technischen Unterstützung von Führungsstäben), Luftkoordinatoren, Verpflegungseinheiten und die Pressestellen der Behörden im Einsatz.

Schwerpunkte des Übungsbestandteils für die Führungsstäbe im KiEZ Frauensee in Gräbendorf waren die Kommunikation und Koordination zwischen den Führungsstäben der verschiedenen Landkreise, der Einsatz einer neuen Einsatzführungssoftware und die Einrichtung eines großen Bereitstellungsraumes für Fahrzeuge und Einsatzkräfte.

Der stellvertretende Kreisbrandmeister des Landkreises Dahme-Spreewald Thomas Lemmler zieht ein Resümee: „Die Übung war wichtig um in einem geschützten Bereich Abläufe und Technik zu erproben, nur so können wir gemeinsam in der Realität funktionieren. Es hat uns gezeigt, dass vorhandene Potenziale noch ausbaufähig sind und dies ein stetiger Prozess ist. Wer Lust hat sich daran zu beteiligen, kann sich gern bei seiner örtlichen Freiwilligen Feuerwehr melden. Es werden jederzeit Kameradinnen und Kameraden gesucht.

Ziel: Einheitliches Vorgehen im Ernstfall

Die Erkenntnisse aus der Übung fließen in die geplante Weiterentwicklung der „Mobilen Führungsunterstützung“ in der Lausitz ein. „Ziel ist es, Unterschiede in Ausbildung, Ausstattung und Struktur der einzelnen Landkreise durch regelmäßige gemeinsame Übungen zu überbrücken. Nur wenn wir unsere Stäbe, Einheiten und Abläufe regelmäßig unter realistischen Bedingungen gemeinsam testen, können wir im Ernstfall schnell und abgestimmt handeln“, betonte Übungsleiter André Dreßler, der in seiner beruflichen Laufbahn stellvertretender Leiter der Regionalleitstelle Lausitz sowie im Ehrenamt unter anderem stellvertretender Kreisbrandmeister im Landkreis Oberspreewald-Lausitz ist. Zusammen mit vielen weiteren Beteiligten hatte er die Großübung über Wochen hinweg geplant und die Absprachen mit den Beteiligten geführt.

In Brandenburg sind die Landkreise und kreisfreien Städte als untere Katastrophenschutzbehörden nach dem Brandenburgischen Brand- und Katastrophenschutzgesetz (BbgBKG) zentrale Akteure im Katastrophenschutz. Sie tragen die Verantwortung für den Schutz der Bevölkerung bei Großschadensereignissen und koordinieren die Gefahrenabwehr auf örtlicher Ebene. Regelmäßige Übungen sind ein wesentlicher Bestandteil dieser Aufgaben.

Dazu gehört auch die jetzt durchgeführte Übung „Wipfel-Brand 2025“. Es war bereits die zweite gemeinsame Großübung dieser Art. Aufgrund der positiven Resonanz ist geplant, solche Übungen jährlich durchzuführen. Eine erste Auswertung erfolgt bereits am Sonntag mit Beteiligten aus allen Landkreisen - die Ergebnisse fließen direkt in die Weiterentwicklung der regionalen Katastrophenschutzstrukturen ein.