„Tag der Kriminalitätsopfer 2013“
Auf die besondere Lage der Opfer von Kriminalität und Gewalt machte der WEISSE RING am vergangenen Freitag auf einer landesweiten Veranstaltung in Königs Wusterhausen aufmerksam. Ziel der Fachtagung unter dem Motto „Tag der Kriminalitätsopfer 2013“ war es, Opfern eine Stimme zu geben und die breite Öffentlichkeit für die Belange der Opfer zu sensibilisieren. Bundesweit hat die Organisation ein flächendeckendes Hilfsnetz für in Not geratene Kriminalitätsopfer aufgebaut.
Sicherheitsdezernent Wolfgang Schmidt hob die besondere Bedeutung der ehrenamtlichen Arbeit in der Opferhilfsorganisation hervor und unterstützte die Forderung nach der Verbesserung der rechtlichen Rahmenbedingungen.
Er wies in diesem Zusammenhang auf die aktuelle Auswertung der Kriminalitätsstatistik für den Landkreis Dahme-Spreewald hin. Das Erfreuliche sei, dass in fast allen Bereichen die Zahlen rückläufig seien, auch wenn die öffentliche Wahrnehmung eine andere sei. Das Bedrückende allerdings sei, dass hinter jeder einzelnen Zahl der Statistik ein realer Mensch und damit immer auch Opfer stünden.
„Was wir aber als Kommune leisten können, ist dem Opfer ein gewisses Maß an Fairness im Umgang mit dem Schicksal zukommen zu lassen. Dass ein Mensch Opfer eines Verbrechens geworden ist, kann nie aus der Welt geschafft oder vollständig kompensiert werden“, meinte Schmidt. Aber im begrenzten Umfang könne man Hilfe und Unterstützung leisten.
So sei der Landkreis besonders bei häuslicher Gewalt gegen Kinder und Frauen unmittelbar bei der Betreuung der Opfer beteiligt. Hier habe sich die Zusammenarbeit mit dem Weißen Ring sowie mit der Polizei im LDS über Jahre bewährt, „auch wenn es Datenschutzgesetze und andere Normen einem nicht immer leicht machen“, schätzte Schmidt ein. Der Runde Tisch gegen häusliche Gewalt wurde erst vor wenigen Tagen durch die Gleichstellungsbeauftragte des Landkreises initiiert, um außerhalb der Verwaltung die Partner zusammenzubringen, die helfen können und wollen.
Auf der Tagung wurde der ehemalige Leiter der Königs Wusterhausener Außenstelle des WEISSEN RINGS, Reinhard Gürtler, nach fast 20jähriger ehrenamtlicher Tätigkeit für Opfer und ihre Angehörigen verabschiedet. Sein Nachfolger ist Karsten Blieske aus Senzig, einem Ortsteil von Königs Wusterhausen.
Sicherheitsdezernent Schmidt bedankte sich für die engagierte Arbeit im WEISSEN RING verbunden mit dem Wunsch, künftig die Rahmenbedingungen für eine erfolgreiche Hilfe weiter zu verbessern, um die ohnehin schon schwierige Arbeit im Interesse aller – vor allem aber der Opfer - zu erleichtern.
Der WEISSE RING ist bundesweit unter der Notrufnummer 116 006 zu erreichen.