Pres­se­mit­tei­lung

2011 / 0066 - 24.02.2011

„Sicherung des Kindeswohls – eine Verpflichtung, die alle angeht“

6. Fachveranstaltung
„Sicherung des Kindeswohls – eine Verpflichtung, die alle angeht“
Prävention – die Voraussetzung für lebensfrohe Kinder im Landkreis Dahme-Spreewald

90 Teilnehmer aller Institutionen aus dem Landkreis Dahme-Spreewald trafen sich gestern zur 6. Fachveranstaltung „Sicherung des Kindeswohls – eine Verpflichtung, die alle angeht“ in Lübben und diskutierten unter anderem über kommunalpolitische Fördermöglichkeiten für Familien.

Ein wirksamer Kinderschutz muss aber möglichst frühzeitig mit Hilfen da ansetzen, wo eine entsprechende Unterstützung im Erziehungsprozess nachhaltig beeinflusst werden kann. Landrat Stephan Loge gab auf dem Fachtag bekannt, dass der Landkreis seit 2007 mit einem Präventionskonzept „Lebensfrohe Kinder im Landkreis Dahme-Spreewald“ arbeitet. Das Konzept wurde in einer Vorstandssitzung der Kreisarbeitsgemeinschaft des Städte- und Gemeindebundes vorgestellt, mehrmals im Jugendhilfeausschuss diskutiert und wird ständig von allen Akteuren fortgeschrieben.

Mit diesem Konzept wird einerseits die Elternkompetenz gestärkt. Ziel des Konzeptes ist außerdem die Stärkung der Prävention von Entwicklungsstörungen in der Kindheit. Dadurch sollen Langzeitdefizite und Kriseninterventionen im späteren Leben vermieden werden.

Eine wesentliche Maßnahme in diesem Konzept ist der Ausbau von frühen, offenen, niederschwelligen und wohnumfeldbezogenen Hilfsangeboten der Familien.

Grundlage der Entwicklung präventiver Angebote ist die Arbeit der verschiedensten Netzwerke, sowie die Kooperationen des Fachamtes mit den unterschiedlichsten Institutionen wie zum Beispiel der Polizei, den Kliniken, dem staatlichen Schulamt und dem Jobcenter. So existieren im Landkreis Dahme-Spreewald 187 Anbieter die sich mit dem Thema Familie befassen. Ehrenamtliches Engagement spielt an dieser Stelle eine große Rolle.

Nach dem Fachbeitrag durch die Fachstelle Kinderschutz im Land Brandenburg diskutierten die Teilnehmer in den 6 Arbeitsgruppen

AG I Eltern-Kind-Zentrum
AG II Mehrgenerationenhäuser
AG III Netzwerk gesunde Kinder und die Arbeit der Hebammen/Familienhebammen
AG IV Erziehungs- und Familienberatungsstellen
AG V Kindertagesbetreuung
AG VI Schule

ihr Praxiswissen, um neue Ideen für die präventive Arbeit zum Wohle unserer Kinder zu entwickeln.

Mit Nachdruck verwies Landrat Loge darauf, dass die Schaffung familien- und kinderfreundlicher Rahmenbedingungen eine unverzichtbare Investition in die Zukunft des Landkreises ist. Dafür sind gemeinsame Anstrengungen nötig und sie brauchen eine Verständigungsgrundlage.



Hintergrundinformationen
Der Landkreis führte seit 2005 bereits 5 Fachveranstaltungen zum Kinderschutz durch. Im Jahr 2005 standen die Suche nach Definitionen, ärztlicher Diagnostik und die Optimierung institutioneller Kooperationsformen im Mittelpunkt. Die Themen Datenschutz, Erscheinungsformen von psychischer Vernachlässigung und Missbrauch kleiner Kinder sowie sexueller Missbrauch waren Schwerpunkte der Fachveranstaltung des Jahres 2006.

2007 diente das Thema „Risikoabschätzung und Kooperation“ dazu den fachlichen Austausch in den interdisziplinären Fallbesprechungen zu suchen und Risikoabschätzungen gemeinsam zu üben. Daraus wurden konkrete Vereinbarungen für die Kooperationen beim Kinderschutz getroffen.

Die 4. und 5. Veranstaltung widmet sich der Auseinandersetzung mit den Themen
- Kooperation mit Schule als Lebens- und Sozialisationsort junger Menschen
- der Sozialdatenschutz im Kinderschutz