Radweg muss Emotionen wecken
Radtourismusexperten aus der Region trafen sich zur DahmeRadweg-Tagung
Mit 33 Teilnehmern aus dem Dahme-Seenland, dem Fläming und Berlin fand am 16. Juni die Fachtagung „Radtourismus – DahmeRadweg“ statt. Vertreter des Landkreises Dahme-Spreewald, der Tourismusverbände sowie Vermieter von Unterkünften und andere touristische Partner hatte der Landkreis gemeinsam mit dem Tourismusverband Dahme-Seen nach Prieros eingeladen. Ziel war es, alle Anrainer des überregionalen Radweges an einen Tisch zu bekommen, Probleme zu diskutieren und neue Produktideen anzustoßen.
Zur Einstimmung auf das Thema Radtourismus präsentierte Andrea Tiffe vom Büro Radschlag die Ergebnisse der Radverkehrsanalyse 2013. Erstmalig seit Beginn der automatischen Radfahrerzählungen im Jahre 2009 wurden auf dem DahmeRadweg in Dolgenbrodt mehr Radfahrer gezählt, als in Wernsdorf / Ziegenhals. Einer der Gründe hierfür könnte der neue attraktive Rundkurs zwischen Königs Wusterhausen über Prieros, den neu gebauten Radweg bis nach Bestensee und zurück nach Königs Wusterhausen sein. Die sogenannte „10-Seen-Tour“ ist mit 35 km eine ideale Tagestour und erfreut sich steigender Beliebtheit. Der mit Abstand frequentierteste Tag überhaupt auf dem DahmeRadweg seit Beginn der Zählungen war der 2. Juni 2011. An diesem Himmelfahrtstag passierten genau 1.119 Radfahrer die Fahrradbrücke in Dolgenbrodt.
Aufgrund der guten Datenlage und der engagierten Experten vor Ort, wird der Landkreis Dahme-Spreewald, nach Aussage von Andrea Tiffe, als Pilotregion demnächst auch an einem Prognoseverfahren zum Radtourismus teilnehmen.
Bei den anschließenden Vorträgen zum DahmeRadweg und seiner nunmehr fünfjährigen Erfolgsgeschichte, wurde besonders der gute Umgang mit Beschwerden und Schäden am Weg gelobt. Viele Anbieter touristischer Dienstleistungen freuen sich über den vom ADFC mit vier Sternen ausgezeichneten Weg und profitieren von der Zunahme der Gäste.
Dennoch wurden auch kritische Anmerkungen geäußert, die noch deutliches Potential erkennen ließen. So bat der ADFC-Tourenführer Axel von Blomberg in seinem Vortrag um eine Aufwertung der Dahmequelle, mehr Gastronomie am Weg und viel mehr Maßnahmen, um schnell durchrauschende Radler in der Region zu halten. „Mit Speck fängt man Mäuse, und Radler fängt man mit Emotionen“, lautete die Empfehlung von Blomberg.
Alle Anwesenden waren sich einig, dass man durchaus zum fünften Geburtstag des DahmeRadweges gratulieren kann. Damit er aber groß und stark wird, seien noch einige Klimmzüge der Verantwortlichen und auch der Anbieter nötig. Ein erster Schritt dafür ist bereits das neue ansprechende Kartenmaterial, das gerade erschienen ist. Die Karten des Bielefelder Verlages „Dahme/ Spree“ und „Berlin Süd“ sind ideales Vorbereitungsmaterial für einen Radausflug. Und mit dem in Kürze erscheinenden Radwanderführer „DahmeRadweg“ aus dem Grünes Herz Verlag, wird das Aushängeschild der Region auch entsprechend gewürdigt.